Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
haßte und fürchtete Bill Fleming gleichzeitig. Seine Gedanken beschäftigten sich mit den Methoden, die Bill vorschlug, und er fragte sich, wer dieser Bill Fleming war, der sich hier so groß tat.
    Warum hat Mills ihn nicht richtig erwischt? hörte Zamorra ihn denken. Gleichzeitig sah er verschwommene Schattenbilder. Einer der Männer aus dem Buick, der schoß und Bill Fleming traf. Das mußte Mills sein. Aber das Gesicht blieb für Zamorra, den heimlichen Beobachter, unscharf.
    »Wie heißen Sie?« fragte der Meister des Übersinnlichen.
    Der Gangster preßte die Lippen zusammen und schwieg. Reggins. Verdammt, geht dieses Affentheater noch einmal los. Aber ich werde auch jetzt nichts sagen… alles, was ich sage oder tue, kann gegen mich verwendet werden, aber wenn ich nichts sage oder tue, können sie auch nichts gegen mich verwenden.
    Zamorra lächelte immer noch.
    »Wie heißt Ihre Freundin?« fragte er schnell.
    Schweigen. Jane. Was geht’s dich Dreckskerl an? Wer bist du überhaupt, daß du jetzt das Verhör führst? Bist du etwa ein Bulle in Zivil? Warum hat mir der Knilch nicht gesagt, daß du ein Bulle bist? Verdammt. Was soll das überhaupt? Was hat meine Freundin damit zu tun?
    Zamorra beugte sich vor. Er sprach jetzt ganz langsam und beobachtete den Gangster genau. Kein Lidschlag, kein Atemzug entging ihm. Er studierte genau jedes noch so winzige Zucken.
    »Wollen Sie Ihre Jane denn wirklich nicht mehr Wiedersehen, Mister Reggins?« fragte er langsam und eindringlich, daß jedes Wort wie ein Hammerschlag auf den Mann im Sessel wirkte. Zamorra spürte, wie es ihn Reggins förmlich explodierte. Woher kennt er meinen Namen? Und Jane? Wir haben uns doch nie gesehen! Ich weiß doch nicht mal, wer er ist, aber er kennt mich! Das ist…
    »Wollen Sie sie wirklich nicht Wiedersehen? Und das nur, weil dieser Lump«, sagte Zamorra und ging den Gedanken Reggins’ nach. Er sprach absichtlich so langsam, daß Reggins jeweils das nächste Wort erraten konnte. Zamorra las somit in Reggins’ Bewußtsein den vorausgleitenden Schatten seiner eigenen Worte. Und dann kam genau das, was er wollte. Nach dem Wort »Lump« dachte Reggins den Namen, der nun kommen mußte: Kidney!
    »… Kidney Ihnen nicht alles verraten hat? Weil er Sie hereinlegte, Mister Rggins!«
    Da endlich brach Reggins sein Schweigen. Seine Augen weiteten sich. »Wer - wer sind Sie?« stieß er hervor. »Lieber Himmel, wer sind Sie? Woher wissen Sie das alles? Sind Sie Hellseher?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Ich lese Ihre Gedanken«, sagte er. »Ich lese sie wie ein aufgeschlagenes Buch. Sie wollen es nicht glauben? Bitte… Ihr Problem, Mister Reggins, und Sie haben recht, wenn Sie annehmen, daß Schweigen nichts gegen Sie aussagt. Aber Sie wollen doch Jane Wiedersehen…«
    »Das werde ich auch!« schrie Reggins. Er sprang aus dem Sessel hoch und starrte Zamorra böse an. Seine Fäuste ballten sich. »Sie können mir nichts anhaben! Ich…«
    »Nein«, sagte Zamorra. »Ich lasse Sie unter Anklage stellen, weil Sie Mister Bill Fleming und mich überfielen, um mich zu berauben. Ich lasse Sie unter Anklage stellen wegen versuchten Mordes an Bill Fleming. Und haben Sie nicht vorhin selbst mit Ihrer Frage, woher ich das alles wisse, selbst ein halbes Geständnis abgelegt?«
    »Nein«, stöhnte Reggins. »Damit legen Sie mich nicht herein…«
    »Ich lege Sie nicht herein. Ich lese Ihre Gedanken, ob Sie wollen oder nicht. Wer ist Kidney? Was hat er Ihnen gezahlt? Viertausend Dollar Vorschuß. Wo sind die viertausend Dollar, Reggins?«
    »Fragen Sie die Bullen!« schrie Reggins. »Die haben mir doch alles abgenommen!«
    »Rod Kidney wird Ihnen hier nicht heraushelfen«, sagte Zamorra. »Er läßt Sie fallen wie eine heiße Kartoffel. Und Ihre beiden Freunde, Mills und Stakowsky… ah, Mills ist der Boß. Schön. Aber der kann Ihnen auch nicht helfen…«
    »Ich sage nichts mehr! Kein Wort!« keuchte Reggins und fiel förmlich in den Sessel zurück.
    Zamorra lächelte.
    »Sie haben ja vorher auch nicht viel gesagt. Dafür denken Sie zuviel, und das erkenne ich. Tja… Sergeant Carp, eigentlich können Sie ihn abführen lassen. Was er wußte, weiß ich jetzt auch.«
    Carp starrte Zamorra nicht weniger fassungslos an als der Gefangene. »Sie sind ja wahnsinnig«, stieß er hervor.
    Zamorra schüttelte nur den Kopf.
    Da sprang Reggins auf, warf sich auf Zamorra. Der Parapsychologe trieb ihn mit einem schnellen Karategriff zurück. Sofort sprangen die

Weitere Kostenlose Bücher