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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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über ihr. Irgendwann würde er zuschlagen.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit.
    ***
    Sergeant Lew Carp war von Zamorras Auftauchen nicht gerade erfreut. Er starrte den Parapsychologen und Bill kopfschüttelnd an.
    »Herrschaften, ich wollte gerade Feierabend machen«, erklärte er.
    »Sie können uns ja das Verhör des Gefangenen allein überlassen«, schlug Zamorra vor.
    »Sonst geht es Ihnen noch gut?« knurrte Carp. »Hören Sie, das ist Sache der Polizei und…«
    »Dann können Sie mir doch sicher sagen«, sagte Zamorra schnell, »wer der Auftraggeber ist und wohin das Amulett gebracht wurde. Sie haben es doch bestimmt schon herausgebracht.«
    »Nichts haben wir herausgebracht«, knurrte Carp unwillig. »Gar nichts. Sagen Sie mal… da war vorhin eine Sache am Krankenhaus. Ein Mordanschlag, ein abgestürzter Lift… ein Mann, dessen Beschreibung auf Sie paßt. Sie und Mister Fleming gehören doch zusammen. Was ist da geschehen?«
    »Der Nachrichtendienst arbeitet schnell und zuverlässig«, lächelte Zamorra und gab Auskunft.
    »Warum konnten Sie nicht an Ort und Stelle warten, bis meine Leute kamen, die der Stationsarzt rief? Jetzt stehen die Kameraden da und wissen nicht, was sie tun sollen.«
    »Sie können vielleicht ein paar Spuren sichern«, empfahl Bill freundlich. »Sofern es Spuren zu sichern gibt, was ich sehr bezweifle.«
    Sergeant Carps Augen wurden schmal. »Woher wissen Sie, daß es keine Spuren gibt?«
    »Unsere Erfahrung in solchen Fällen«, sagte Bill trocken. »Wie ist es, lassen Sie uns mit dem Mann sprechen? Wie heißt er überhaupt?«
    »Nicht einmal das wissen wir«, gestand Sergeant Carp. Er musterte Bill und Zamorra mißtrauisch. »Also gut, Sie Supermänner.« Er ging zur Tür und beugte sich ins Vorzimmer seines Büros vor. »Lassen Sie unseren ganz besonderen Freund noch einmal vorführen. Ja, hierher, in mein Büro. Sofort.«
    »Schön«, sagte er dann und ließ sich auf der Schreibtischkante nieder. »Bei Gelegenheit können Sie mir aber auch mal verraten, welche Rolle Sie beide in diesem Geschehen spielen.«
    Zamorra lächelte.
    »Sagen Sie mal, wir sind so etwas wie Zauberer. Und die Leute, die uns ans Leder wollen, sind böse Zauberer oder von ihnen verzaubert.«
    »Zuviel Fernsehen geguckt, eh?« murmelte Carp. »Wenn Sie mich dafür nicht gerichtlich belangen würden, würde ich jezt« Sprung in der Schüssel und total beknackt »zu Ihnen sagen.«
    Zamorra lächelte immer noch. »Sie sind wenigstens ehrlich, wenn Sie auch ein wenig zu mißtrauisch sind. Aber lassen Sie uns trotzdem mit dem Mann sprechen.«
    »Bitte…«
    Ein paar Minuten später wurde der Mann aus dem schwarzen Buick von zwei bulligen Beamten hereingeführt. »Setzen«, befahl Carp.
    Schweigend ließ der Gangster sich in einem Sessel nieder. Er musterte die beiden Besucher. Nichts an ihm deutete darauf hin, daß er sie wiedererkannte.
    »Ist er immer so gesprächig?« fragte Zamorra.
    Carp nickte. »Er sagt weder guten Tag noch auf Wiedersehen. Ich glaube, er hat in der ganzen Zeit, in der wir ihm hier haben, höchstens drei- oder viermal den Mund aufgemacht, und davon zweimal, um einen Becher Wasser zu trinken.«
    »Ich hätte ihm Rhizinus-Öl eingetrichtert«, knurrte Bill und tastete nach seiner Schußwunde. »Oder unter seinem Zellfenster Baldrian ausgeträufelt und ein paar Hundertschaften Katzen zum Chorgesang eingeladen.«
    »Sadist«, murmelte der Sergeant.
    Bill grinste. »Ich muß in einem früheren Leben Folterknecht gewesen sein«, stellte er fest. »Meine Fantasie arbeitet schon auf Hochtouren, wenn ich diesen Kerl nur sehe. Wie war das noch mit dem Salz und der Ziege…«
    »Hören Sie auf«, befahl der Sergeant. »Wir sind nicht mehr im Mittelalter. Wir sind ja manchmal mit unseren Verhörmethoden nicht gerade zimperlich, aber man kann’s auch übertreiben!«
    »Wie Sie meinen, Sir«, sagte Bill. »Aber ich bin ein Tierfreund, wissen Sie. Was glauben Sie, wie die Ziege sich freut, wenn sie dem Delinquenten das Salz von der Fußsohle lecken darf…«
    »Schluß!« befahl Carp jetzt scharf. »Halten Sie den Mund, oder Sie fliegen ’raus.«
    Zamorra achtete weder auf den Sergeant noch auf Bills loses Mundwerk. Er beobachtete den Gefangenen und begann sich auf ihn einzustellen. Bill zog seine Schau als Ablenkungsmannöver ab. Er wollte nicht die Polizisten ablenken, sondern den Gangster! Der sollte nicht merken, was Zamorra tat!
    Zamorra spürte den Abscheu, welchen der Gangster empfand. Er

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