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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er keine Waffe!«
    »Dein Wort in Luzifers Ohr«, murmelte der Schneider wenig überzeugt.
    Kidney lachte hart.
    »Er kommt näher… und wie er näher kommt… gleich ist er da, und das wird sein Ende!«
    ***
    »Gleich sind wir da«, sagte Zamorra in diesem Moment. »Wir treffen ihn querkant aus der Seitenstraße…«
    »Treffen?« echote Carp mit hochgezogenen Brauen.
    Zamorra nickte. »Festhalten, Kameraden. Gleich gibt es einen fürchterlichen Ruck…«
    Die Ampel an der Kreuzung zeigte Rot. Zamorra störte das nicht. Von links kam ein anderer Wagen. Das Fahrzeug mit den beiden Dämonen! Es jagte in die Kreuzung.
    Zamorra glaubte schon, es nicht mehr zu schaffen, und gab noch einmal Gas. Dabei stemmte er sich gegen das Lenkrad.
    Er traf den anderen Wagen in spitzem Winkel!
    Die Polizei von San Francisco war noch nicht dem allgemeinen Energiespar-Wahn verfallen und besaß noch Einsatzwagen vom alten, riesigen Kaliber. Entsprechend groß waren die Sicherheitsreserven, die in den ausladenden Karosserien der Straßenkreuzer steckten. Die hielten einiges mehr aus als die spritsparenden Kleinwagen, welche sich dank Leichtbau zusammenfalteten wie Kartenhäuser.
    Es gab dennoch einen fürchterlichen Schlag.
    Zamorra schob den Dämonen-Wagen quer über die Kreuzung, ging trotz Sicherheitsgurtes fast durch die Scheibe und glaubte, sich fast die abstützenden Arme zu brechen. Dann knallten beide Wagen gegen eine Hauswand.
    Und zwar genau so, wie der Geisterjäger es haben wollte!
    Er ahnte, daß der Dämon Kidney versuchte, ihm eine Falle zu stellen. Sonst hätte er viel mehr versucht, Haken zu schlagen und die Verfolger abzuhängen. Aber er hatte bestimmt nicht damit gerechnet, daß Zamorra mit einem gesteuerten Unfall selbst Kopf und Kragen riskierte, um ihn fertigzumachen.
    Der Dämonenwagen stand quer an der Hauswand. Auf der Fahrerseite kam keiner heraus. Und auf der Beifahrerseite drückte die Motorhaube von Zamorras Wagen beide Türen ein.
    Der Parapsychologe sprang aus dem Wagen. »Êine Waffe, schnell!« stieß er hervor. »Und ’raus aus der Kiste! Sofort ’raus!«
    Carp begriff zwar nicht, was Zamorra vorhatte, aber er wußte inzwischen, daß der sich etwas dachte bei allem, was er tat. So drückte er Zamorra seine Dienstpistole in die Hand.
    Die Männer verließen den Wagen.
    »Lauft! Gleich kracht hier was!« schrie Zamorra, der sah, wie das Dach des Fluchtwagens zu glühen begann. Der Trägerbalken mit dem Rotlicht und dem Lautsprecher begann zu schmelzen. Kidney wollte durch das Dach ins Freie!
    Zamorra feuerte. Die erste Kugel stanzte durch das Blech des Wagens. Die zweite und dritte direkt hinterher.
    Dann warf er sich zu Boden.
    Der Benzintank des Fluchtwagens explodierte mit verheerender Wucht. Innerhalb von Sekunden stand der Wagen in Flammen.
    Das Feuer griff auf den anderen Wagen über.
    Zamorra sprang wieder hinter das Lenkrad, wuchtete den Rückwärtsgang hinein und jagte das Fahrzeug ein paar Dutzend Meter zurück. Dann riß er den Feuerlöscher aus dem Halter, sprang nach draußen und deckte die Motorhaube, deren Lack brannte, mit dem Lösch-Schaum ein.
    Im brennenden Fluchtwagen wanden sich zwei Gestalten, die nichts Menschliches mehr an sich hatten und sich in ihrer wirklichen, dämonischen Gestalt zeigten. Sie schafften es, ins Freie zu kommen, und Carp stöhnte unwillkürlich auf, als er das wahre Aussehen der Ungeheuer sah. Aber sie lebten schon nicht mehr. Innerhalb von Sekunden verbrannten sie, und nicht einmal Asche blieb zurück.
    »Feuer«, sagte Zamorra und händigte Carp die Waffe wieder aus. »Der Brand in der Boutique hat mich darauf gebracht. Kein Dämon kann Feuer ertragen. Es gab nur einen, der das schaffte… Pluton… aber den gibt es ja auch schon lange nicht mehr…«
    Andere Polizeiwagen stoppten jetzt.
    »Überlassen wir alles Ihren Kollegen, Sergeant«, sagte Zamorra. »Wir haben noch etwas bei der Boutique zu tun…«
    ***
    Es gab nichts mehr zu tun.
    Der Tod des Dämonen-Schneiders löste den Bann. Die Puppen, die noch lebten, erwachten aus ihrer Starre. Sie lebten wieder.
    Zamorra sah sie nur stumm an. Nicole erwiderte seinen Blick. Dann flog sie förmlich in seine ausgebreiteten Arme.
    Es war der Moment, in welchem auch das Amulett wieder erwachte…
    Zamorra fühlte es. Aber dieses Fühlen ging fast unter in seinem innerlichen Begeisterungssturm darüber, daß Nicole noch lebte, daß sie unverletzt war.
    Später, als alles vorüber und die brennendsten Fragen geklärt

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