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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber damit, daß Zamorras Gefährtin schwarzblütig war. Das änderte alles.
    Nicht nur, daß sie damit für ihn unbrauchbar war.
    Er sah in ihr auch noch eine entartete Dämonin, eine Verräterin an der Schwarzen Familie, die es bis heute geschafft hatte, ihre Abstammung und ihren Verrat vor den anderen zu verbergen.
    Für Verrat aber gab es nur eine Strafe.
    Der Dämon hob den Dolch. Er flüsterte ein böses Zauberwort. Die Klinge glühte förmlich auf.
    Er richtete sie auf die Brust der Schaufensterpuppe, um sie Nicole direkt ins Herz zu stoßen!
    ***
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Rod Kidney eine Idee.
    Er entsann sich, daß er am frühen Vormittag bei dem Dämonen-Schneider gewesen und ein Teil abgeholt hatte. Dabei hatte er diesen vor Zamorras Anwesenheit gewarnt.
    Aber das war nicht das Entscheidende. Wichtiger war, daß Kidney sich erinnerte, wie alt der Schneider war und weshalb er so alt werden konnte: er zapfte Menschen Lebenskraft ab und alterte dadurch nicht.
    Er besaß ein besonderes Verfahren, an diese Lebenskraft zu gelangen. Aber warum sollte es nicht möglich sein, auch andere Dämonen so zu stärken?
    Ihn, Kidney, zum Beispiel!
    Er beschloß, den Schneider darum zu bitten. Sollte dieser ihm die Bitte abschlagen, würde er ihn zwingen. Auch wenn der Schneider dank seiner Fähigkeiten von allen Parteien ziemlich in Ruhe gelassen wurde, so schreckte Kidney doch nicht davor zurück, Druck einzusetzen.
    Er brauchte frische Kräfte. Brauchte sie für den Kampf gegen Zamorra. Der Meister des Übersinnlichen war noch viel gefährlicher, als er angenommen hatte, und er mußte damit rechnen, daß Zamorra ihn trotz allem aufspürte und zurückschlug. Dem mußte er zuvorkommen.
    Daß er Zamorras Amulett besaß, war fast bedeutungslos…
    Rod Kidney machte sich auf den Weg zu dem Dämonen-Schneider. Vorher sorgte er noch dafür, daß das Amulett seine Wohnung erreichte. Er wollte nicht noch einmal riskieren, daß es in die Hände seiner Gegner zurückfiele.
    Zamorra durfte keine Chance haben!
    ***
    Zamorra und Bill suchten erst noch einmal ihr Hotel auf, um sich wieder »landfein« zu machen. Dem Aufzug ging Zamorra diesmal doch geflissentlich aus dem Weg. Bill Fleming lächelte. »Glaubst du, dein Gegner begeht den gleichen Fehler zweimal?«
    Zamorra grinste. »Vielleicht ist er dümmer als ein Esel, der sich nie zweimal an der gleichen Stelle stöße…«
    Von Nicole war noch nichts zu sehen. Zamorra schaute auf die Uhr. Es wurde allmählich Zeit. Die Krankenhaus-Geschichte hatte sehr viel Zeit gekostet. Die Geschäfte schlossen. Aber Zamorra, der seine Nicole kannte wie kein Zweiter, wußte, daß sie eigentlich schon hier sein mußte. Sooo lange dauerten ihre Einkäufe nun doch nicht!
    Bill sah seinen Blick auf die Uhr und deutete ihn anders. »Willst du nicht bei Professors anrufen und die große Lebensmittelvertilgungsfeier absagen?«
    Zamorra schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn, daß es klatschte. »Daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht«, sagte er. »Natürlich. Die Leute warten ja fast schon in den Startlöchem… aber das wird wohl nichts mehr. Wir haben Wichtigeres zu tun.«
    Er griff zum Telefon, sah Bill noch einmal an und runzelte die Stirn. »Wie kommst eigentlich ausgerechnet du darauf, abzusagen, wenn es irgendwo etwas umsonst zu essen und zu trinken gibt?«
    Bill räusperte sich. »Für wie verfressen hältst du mich eigentlich?« empörte er sich.
    »Oh, nun… du nimmst in letzter Zeit an Umfang zu. Das kann doch nur einen Grund haben…«
    »Es gibt außer gutem Essen noch einige andere Dinge, die dick machen«, brummte der Historiker ungnädig. »Zum einen bin ich verzweifelt dabei, mir das Rauchen abzugewöhnen, und zum anderen ist das, was du hier an mir siehst, kein Speckbauch, sondern eine gewaltige Ansammlung von Biermuskeln.«
    »Hm«, machte Zamorra.
    Bill war alles andere als dick. Dennoch sah er erstaunlich massig aus, trotz seiner augenblicklichen Verletzung und Schwäche.
    Zamorra begann zu telefonieren und sagte wortreich die Verabredung zum Abendessen ab. Dann schrieb er einen Notizzettel und legte ihn auf den Tisch. »Für Nicole«, erklärte er auf Bills fragenden Blick, »damit sie weiß, wo wir uns befinden. Das heißt… du könntest es ihr ja sagen, wenn sie zurückkommt.«
    »Was soll das?« fragte Bill schroff.
    »Du solltest hier bleiben und deine Wunde heilen lassen«, empfahl Zamorra.
    »Nichts da. Ich sehe vielleicht ein wenig blaß um die Nase aus, aber

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