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0241 - Der Dämonen-Schneider

0241 - Der Dämonen-Schneider

Titel: 0241 - Der Dämonen-Schneider Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Übersinnlichen.
    »Du bist verrückt«, murmelte Bill.
    »Natürlich nur im Erfolgsfall«, sagte Zamorra.
    »Auf den kannst du rechnen«, knurrte Mills.
    »Okay. Wann?«
    »Morgen um diese Zeit«, sagte Mills. »Wir melden uns bei dir. Halt an.«
    Zamorra stoppte.
    Blitzartig verließen die beiden Männer den Wagen.
    »Du mußt übergeschnappt sein«, sagte Bill wütend.
    Zamorra lächelte und bog an der nächsten Kreuzung vom Weg ab. In der Seitenstraße hielt er erneut an.
    »Sie werden sich heute abend noch, und zwar jetzt gleich, in Kidneys Wohnung einnisten«, sagte Zamorra. »Für wie blöd hältst du eigentlich Sergeant Carp?«
    Bill murmelte etwas Unverständliches.
    »Er wäre sehr dumm«, sagte Zamorra, »wenn er uns nicht eine Gruppe Aufpasser nachschickte. Die haben das kurze Ein- und Aussteigen beobachtet und werden nebenbei auch unser gemeinsames Ziel einkreisen. Die beiden Gangster gehen in die Falle. Die Polizei schließt diese Falle. Und wir kassieren mein Amulett und eventuell den Dämon dazu, die Polizei kassiert die beiden Gangster.«
    Bill hustete trocken. »Du solltest Kriminalromane schreiben«, sagte er. »Deine Fantasie reicht dafür.«
    »Wetten, daß das Gespenster-Krimis würden?« murmelte Zamorra grinsend und gab wieder Gas. In Carps Büro hatte er den Stadtplan kurz studiert und sich die wichtigsten Straßen und Kreuzungen eingeprägt. So fand er auch auf einem kleinen Umweg zum Ziel.
    Er war absolut sicher, daß die beiden Gangster längst unterwegs waren und sich anschickten, in Rod Kidneys Wohnung einzubrechen, entweder, um sie zu durchwühlen, oder um auf Kidney zu warten und ihn auszuquetschen wie eine Zitrone.
    Zamorra war sicher, daß sein Plan aufging.
    ***
    »Da steht der Wagen«, sagte Patrolman Carl Lewis.
    Lew Carp bremste den Ford auf dem Parkplatz ab. Um diese Abendstunde -es wurde bereits dunkel - war die Stellfläche fast leer. Nur noch einige wenige Fahrzeuge standen hier. In der Mitte des Parkplatzes stand der weiße Cadillac.
    Sergeant Carp stieg aus und umrundete den Caddy. Ein neidvoller Zeitgenosse hatte eine prachtvolle Schramme über die gesamte Motorhaube gezogen.
    »Solche Leute sollte man erschlagen«, knurrte Lewis. »Wenn sie sich so einen Wagen selbst nicht leisten können, gönnen sie ihn auch keinem anderen und machen deshalb alles kaputt…«
    Carp zuckte die Schultern. »Die krummen Vögel gibt’s überall. Solange nur Motorhauben zerkratzt werden, geht es noch, so ärgerlich das auch für den Betroffenen ist. Aber es hat um Besitztümer schon Mord und Totschlag gegeben.«
    Der dunkelhäutige Lewis nickte. »Ja, der amerikanische Bürgerkrieg«, sagte er. »Südstaatler und Yankees haben sich wegen eines bestimmten Besitztums gegenseitig die Köpfe eingeschlagen - Sklaven…«, murmelte er bitter.
    »Jetzt behaupten Sie nur nicht«, sagte Carp erschrocken, »die Nordstaaten hätten den Südlem den Besitz der Sklaven mißgönnt…«
    »Wir kommen auf ein unbehagliches Thema«, murmelte Lewis. »Es ist gut, daß jene verdammte Zeit vorüber ist.«
    »Ist sie das wirklich?« fragte Carp, der Weiße, grimmig. »Auch heute werdet ihr Schwarzen immer noch wie Nigger behandelt.«
    »Manche sind stolz darauf, Nigger zu sein«, murmelte Lewis. »Sarge, was machen wir jetzt mit dem Wagen?«
    »Stehenlassen«, sagte der Sergeant. »Die Frau ging in nördlicher Richtung?«
    Lewis nickte.
    »Dann gehen wir da auch mal hin«, sagte Carp. »Das ist doch hier auch die Gegend, wo dieser Zamorra überfallen wurde. Daß seine Sekretärin hier war, stinkt mir für einen Zufall fast zu stark.«
    »Es gibt eine Schneiderei hier in der Straße«, sagte Lewis. »Vielleicht wollte sie einkaufen.«
    Carp nickte. »Fahren wir mal hin. Vielleicht wurde sie dort gesehen. Wie weit ist es?«
    »Wir können wirklich fahren«, grinste Lewis. »Wenn wir den Streifenwagen hier stehen lassen, wird er am Ende noch geklaut.«
    Carp grinste. »Okay, Mann. Los. Befragen wir mal das tapfere Schneiderlein.«
    Die Würfel waren gefallen.
    ***
    Mills und Stakowsky hatten Rod Kidneys Adresse auf die gleiche Weise in Erfahrung gebracht wie auch Sergeant Carp: im Telefonbuch entdeckt. Der Dämon hatte den Fehler gemacht, sich einen Namen auszusuchen, der in der Riesenstadt nur einmal vorkam, und einen noch größeren, als er sich mit voller Adresse im Telefonregister eintragen ließ. Er hatte eben so normal wie nur eben möglich wirken wollen, so harmlos, wie es eben ging.
    Deshalb war seine

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