0241 - Fünf von der CREST
wo sie die Station finden konnten. Vielleicht kreiste sie als künstlicher Satellit um eine der drei Sonnen. Doch dann hätte die Intensität der Impulse in regelmäßigen Abstanden nachlassen müssen, wenn der Sender vom Standpunkt des Diskusschiffes aus hinter der Sonne verschwand. Dies war jedoch nicht der Fall. Eine weitere Möglichkeit war, daß der Sender still im Raum stand. Redhorse glaubte nicht daran, daß die Sonnen etwas mit den Funksignalen zu tun hatten, obwohl er diese Idee nicht außer acht lassen durfte.
Das Tri-System lag rund 3800 Lichtjahre vom Standort der terranischen Schiffe im Leerraum entfernt. Redhorse war fast sicher, daß die SJ-4C von allen neun Diskusschiffen die weiteste Strecke zurückgelegt hatte.
Er wandte sich an Doutreval. „Versuchen Sie, Verbindung mit einer anderen Jet herzustellen, Olivier."
Doutreval runzelte die Stirn. „Das wird jetzt nur mit Hyperfunk möglich sein, Captain", sagte er. „Halten Sie das nicht für zu gefährlich?"
„Im Augenblick droht uns keine Gefahr." Redhorse beobachtete die Bildschirme. „Ich möchte wissen, ob eine der anderen Mannschaften etwas entdeckt hat, was mit den drei roten Sonnen zu vergleichen ist, die wir jetzt anfliegen."
Widerstrebend schaltete Doutreval den Hypersender ein. Kurz darauf strahlten die überlichtschnellen Impulse von der SJ-4C in den Raum hinaus. Redhorse hoffte, daß trotz der Störungen eine Verbindung zu anderen Space-Jets gelingen wurde. Doutreval bemühte sich fast zehn Minuten, ehe die erste Antwort kam. Es, war Captain Kagato, der sich meldete.
Doutreval berichtete kurz, was sie gefunden hatten, dann sprach Kagato.
„Ich glaube, daß die SJ-4C den Sender gefunden hat", kam die Stimme des Offiziers verzerrt aus den Empfängern. „Wir stießen lediglich auf einen einsamen Stern, der mit der vermeintlichen Sendestation identisch ist. Diese Sonne besitzt eine künstlich aufgeladene Hypersphäre. Es handelt sich um eine Art Großreflektor, offensichtlich nur zu dem Zweck gebaut, die von einer unbekannten Sendestation ausgehenden Hyperwellen zu reflektieren. Innerhalb der Hypersphäre werden die Impulse verstärkt und schauerartig durch das gesamte Gebiet von Andro-Beta verstreut"
„Sie fanden also keinerlei Hinweise auf einen echten Sender?"
wollte Doutreval wissen.
„Nein", antwortete Kagato. Er sprach eine Weile, ohne daß er zu verstehen war. Nur einzelne Wortfetzen drangen durch. Die Männer innerhalb der SJ-4C warteten geduldig.
Schließlich konnten sie Kagato wieder besser verstehen. Er sagte: „Wir haben mit drei anderen Mannschaften gesprochen.
Auch sie stießen auf hyperinstabile Sonnen. Es sieht so aus, als hätte Redhorses Mannschaft das eigentliche Sendersystem gefunden. Wir wollen.." Die Stimme des Captains verlor sich in Störgeräuschen.
„Es ist besser, wenn wir Schluß machen, bevor man auf uns aufmerksam wird", entschied Redhorse Erleichtert schaltete Doutreval die Anlage aus.
„Wir sind also genau richtig", stellte Surfat fest. „Ein unglücklicher Zufall führte uns an die gefährlichste von neun Stellen innerhalb Andro-Betas." Er strich unruhig über seinen kahlen Schädel. „Oh, Captain denken Sie an unsere Sicherheit."
Redhorse beachtete den Korporal nicht. Er schaltete die Automatik ein und verließ seinen Platz. Er ging zu Doutreval hinüber.
„Können Sie den Sender lokalisieren?"
Doutreval schüttelte den Kopf „Die Störgeräusche werden wieder stärker, Captain. Wir müssen näher an das System heran."
Redhorse dachte einen Augenblick nach. Er wußte, daß es ein Risiko war, den Flug in der bisherigen Richtung fortzusetzen. Wenn sie jedoch jetzt umkehrten, waren sie nicht viel klüger als zuvor.
Zumindest mußten sie den genauen Standort der Station ausfindig machen Redhorse bezweifelte nicht, daß die Männer mit einer Fortsetzung des Fluges einverstanden waren; auch Surfat, der sich wie immer den Anschein eines Feiglings gab. Zwar war die Gefahr einer Entdeckung für ein so kleines Raumschiff, wie es die SJ-4C war, äußerst gering, doch wenn man einmal auf sie aufmerksam wurde, hatten sie keine Chance einen Angriff abzuschlagen.
Redhorse schaute zu Bradon hinüber, der abwartend hinter der Zieloptik der Impulskanone kauerte. Das war die gefährlichste Waffe der Jet. Doch die Kanone war starr eingebaut, und bei einem Gefecht hing es von der Zusammenarbeit zwischen Kanonier und Pilot ab, welchen Effekt sie erzielte. Sicher war Bradon ein ausgezeichneter
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