0241 - Fünf von der CREST
mein Leben freiwillig aufs Spiel setzen würde?"
Redhorse enthielt sich einer Antwort und beschäftigte sich mit den Steuerkontrollen. Der kleine Komputer wurde ständig mit den von den Ortungsgeräten ermittelten Daten gefüttert. Redhorse griff in den Ausgabeschlitz der Positronik und zog einen Plastikstreifen hervor.
„Das erste brauchbare Ergebnis", teilte er seiner Mannschaft mit.
Surfat beugte sich über Redhorses Schulter. „Ein Planet mit blondhaarigen Amazonen", vermutete er hoffnungsvoll.
„Nein", enttäuschte ihn Redhorse. „Der markante Punkt, den wir anfliegen, scheint aus drei Sonnen zu bestehen, die wie eine Perlenschnur in einer Linie angeordnet sind." Er dachte einen Augenblick nach. „Wir verlassen jetzt den Linearraum, damit wir uns besser orientieren können."
Die SJ-4C wurde langsamer. Bald darauf wurden auf den Bildschirmen die Sternenballungen von Andro-Beta sichtbar.
Redhorse konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf ihr Einsatzgebiet. Doch es war Doutreval, der die drei Sterne entdeckte. Er machte Redhorse darauf aufmerksam.
„Drei rote Riesensonnen", äußerte Redhorse beeindruckt.
„Bestimmt ist es kein Zufall, daß sie eine derart ungewöhnliche Konstellation bilden."
„Denken Sie an die verschiedenen Transmitter-Stationen, Captain" sagte Chard Bradon. „Auch dort fanden wir rätselhafte Sterngruppen."
„Ich denke immerzu daran", sagte Redhorse grimmig.
„Wahrscheinlich haben sich die ,'Meister der Insel' auch für ihre Sendestationen einige Todesfallen ausgedacht."
„Zum Glück brauchen wir uns die Sache nur aus der Ferne anzusehen" sagte Surfat.
„Ein bißchen näher müssen wir noch heran", widersprach Doutreval. „Von hier aus ist der Standort der Hyperfunkanlage nicht auszumachen."
Der Lärm, der aus den Funkempfängern der Space-Jet kam, hatte nicht nachgelassen. Die Störsender ächzten, pfiffen und heulten, so daß sich Redhorse fragte, wie Doutreval überhaupt die regelmäßigen Impulse in ihrem Zielgebiet registrieren konnte.
Mit annähernd Lichtgeschwindigkeit raste die SJ-4C auf die drei roten Sonnen zu. Weitere Berechnungen wurden durchgeführt. Der Computer ermittelte, daß der Abstand zwischen den Sternen genau 8577 Lichtjahre betrug.
Surfat gab der mysteriösen Konstellation den Namen Tri-System.
Die Sonnen wurden mit Tri Ibis III bezeichnet. Es war jedem Raumfahrer an Bord des Diskusschiffes klar daß dieses System nicht auf natürliche Weise entstanden sein konnte Alles deutete darauf hin, daß die mächtigen 'Meister der Insel' auch hier ihre Hände im Spiel hatten.
„Glauben Sie, daß wir die richtige Sendestation gefunden haben?" fragte Bradon bedrückt.
Redhorse konnte die Unsicherheit des jungen Mannes verstehen. Der Anblick der roten Riesen, die auf den Bildschirmen immer großer wurden konnte den Glauben an die terranische Überlegenheit erschüttern. Ein Junge wie Bradon besaß diesen idealistischen Glauben.
„Warten wir ab", beantwortete Redhorse Bradons Frage ausweichend. „Dies ist nur einer von neun markanten Punkten. Es kann sein daß es in den Operationsgebieten der anderen Jets noch verrückter aussieht."
„Das bezweifle ich", sagte Gilliam.
„Wir haben die Station gefunden, die für das Aufleben der Mobys verantwortlich ist."
Bradon drehte sich verwundert zu dem Sergeanten um.
„Haben Sie plötzlich Ihre Sprache wiedergefunden?" fragte er spöttisch.
„Was für eine blödsinnige Frage", konterte Gilliam. „Dabei fingen Sie gerade an, mir sympathisch zu werden."
Bradon wandte sich watend von ihm ab.
„Warum sind Sie so sicher?" fragte Doutreval den Sergeanten.
„Eine künstliche Konstellation von drei Sonnen ist auch für die ,'Meister der Insel' bestimmt eine gewaltige Arbeit. Das würden sie niemals für einen Pseudo-Sender tun." Gilliam lehnte sich in seinem Sitz zurück und schloß die Augen. Damit gab er zu verstehen, daß die Diskussion für ihn beendet war.
„Vielleicht hat Whip recht", sagte Surfat. „Dann wird es Zeit, daß wir unsere Geschwindigkeit herabsetzen oder umkehren."
„Setzen Sie sich, Brazos", befahl Redhorse. „Oder versuchen Sie wenigstens, Ihre Angst für sich zu behalten."
Für einige Minuten blieb es innerhalb der Kommandokanzel still.
Redhorse ließ den Computer ständig neue Berechnungen ausfuhren. Doutreval half ihm bei der Auswertung. Es bestanden jetzt keine Zweifel mehr, daß einer der neun Sender innerhalb des Tri-Systems montiert war. Redhorse überlegte angestrengt,
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