0241 - Fünf von der CREST
Umgebung einer fremden Landschaft zu stehen und über verschiedene Dinge nachzudenken.
Redhorse fühlte sich fast von seiner Verantwortung für die SJ-4C befreit, es kam ihm vor, als sei er plötzlich zu einem Einzelwesen geworden, ohne Beziehung zu irgendeinem anderen Individuum.
Redhorse lauschte aufmerksam.
Ja, dachte er spöttisch, Indianer besitzen ein gutes Gehör.
Er hörte das schwache Säuseln des Windes, der von den Bergen kam und über das Tal hinwegstrich. Wenn er angespannt lauschte, konnte er sogar das feine Knistern des von seinen Stiefeln niedergetrampelten Mooses hören, das sich allmählich wieder aufrichtete. Für Redhorse war die Nacht mit unterschwelligen Geräuschen ausgefüllt, es summte, wisperte und raunte ununterbrochen.
Nur die lauten Geräusche, die den Captain alarmiert hätten, blieben aus. Eine Stunde verstrich, ohne daß Redhorse irgend etwas wahrnahm. Er ging auf die andere Seite der Jet und beobachtete das Sumpfgebiet. Auch dort blieb es still.
Die Nacht, dachte Redhorse, hat nichts von ihrem Mysterium verloren. Er dachte an seine Vorfahren, die die Götter der Dunkelheit gefürchtet und mit Opfergaben zu versöhnen versucht hatten. Über Jahrhunderte hinweg hatte sich diese Furcht im Innern des Menschen erhalten.
Redhorse blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk und sah, daß seine Wachzeit vorüber war. Nun war Brazos Surfat an der Reihe. Der Korporal würde bestimmt nicht freiwillig aus der Jet kommen, um Redhorse abzulösen.
Redhorse ging zur SJ-4C hinüber und kletterte in die Kommandokanzel. Die Männer schliefen. Mister Jefferson röchelte und wimmerte angstvoll. Offenbar hatte er unangenehme Träume.
Redhorse warf einen Blick unter den Kartentisch. Im schwachen Licht der Kontrollbeleuchtung war die Kiste kaum zu erkennen.
Trotzdem konnte Redhorse die zusammengerollte Gestalt des Pelztieres sehen.
Redhorse ging zu Surfats Lager und rüttelte den schlafenden Mann an der Schulter.
Der Korporal fuhr hoch und griff nach dem Karabiner, der neben ihm am Boden lag.
„Wollen Sie mich erschießen?" fragte Redhorse.
Surfat gab ein paar unmißverständliche Geräusche von sich, dann richtete er sich umständlich auf.
„Zeit für die Ablösung", sagte Redhorse. „Beeilen Sie sich, daß Sie ins Freie kommen."
„Wie können Sie nur so unmenschlich sein und einen schlafenden Menschen mitten in der Nacht wecken?" beklagte sich Surfat. „Ich dachte, die Zeit, da die Indianer ihre Gefangenen gefoltert haben, wäre längst vorüber."
Er wich zurück, als Redhorse auf ihn zuging. Stöhnend und keuchend verschwand er aus der Kommandokanzel.
Redhorse ließ sich auf Surfats Lager nieder. Er hörte die Atemgeräusche der anderen Männer. Mister Jefferson winselte leise. Der Captain schloß die Augen. Die Nacht schien ruhig zu verlaufen.
Fauchend entlud sich vor der Space-Jet Surfats Strahlenkarabiner.
„Alarm!" schrie Redhorse, griff nach seiner Waffe und jagte mit langen Schritten zur Schleuse. Hinter ihm erhoben sich die Männer schlaftrunken von ihren Plätzen.
Redhorse sprang aus der Schleuse und versuchte, irgend etwas zu erkennen.
Da wurde die Nacht von einem Flammenblitz erhellt. Hinter dem Blitz sah Redhorse Surfats massigen Körper. Er drehte den Kopf und erblickte undeutlich das, worauf der Korporal schoß.
Redhorse hielt den Atem an.
Vom Sumpf herüber kam etwas auf die Space-Jet zugekrochen, das wie eine Riesenschlange aussah.
Als Redhorse weiterrannte, erklang im Wald wieder der eigenartige Gesang. Diesmal erschien er Redhorse lauter. Es hörte sich an, als heulte ein Rudel Kojoten. Redhorse erschauerte.
Gilliam und Bradon verließen lärmend die Space-Jet. Gleich darauf folgte Doutreval.
„Hierher, Captain!" schrie Surfat.
Acht der neun Space-Jets befanden sich auf dem Rückflug. Von ihren Kommandanten trafen kurz hintereinander Funkbotschaften an Bord der im Leerraum wartenden terranischen Schiffe ein. Die Nachrichten der Offiziere glichen sich verblüffend. Die acht Mannschaften hatten je eine Sonne mit einem Reflektor-Feld gefunden, ohne Hinweise auf die eigentliche Station entdecken zu können.
Perry Rhodan und die Offiziere der CREST II hatten sich in der Zentrale des Flaggschiffes versammelt um die Lage zu besprechen. Atlan der an Bord der IMPERATOR weilte, verfolgte die Besprechung über die Bildschirme.
„Von Redhorse haben wir noch keine Nachricht", sagte Rhodan.
„Er ist offenbar am weitesten in die kleine Galaxis eingedrungen.
Die
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