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0241 - Fünf von der CREST

Titel: 0241 - Fünf von der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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haben, denn er wandte sich weder um, noch verlangsamte er sein Tempo.
    Schimpfend rannte Surfat hinter dem jungen Raumfahrer her, während das Tier auf seiner rechten Schulter hin und her schaukelte und jeden unverhofften Ruck mit ängstlichem Miauen begleitete.
    Als sie den Wald verließen, hatte Bradon fast einen Vorsprung von fünfzig Metern. In der Nähe des Waldrandes wartete er auf Surfat Das Tageslicht begann einer milchigen Dämmerung Platz zu machen. Über dem Sumpfgebiet bildeten sich Nebelschwaden.
    Surfat war erleichtert, als sie bei der Space-Jet ankamen und die drei zurückgebliebenen Männer wohlbehalten antrafen. Doutreval und Gilliam hatten die gesamte Schleusenhalterung ausgebaut und waren mit der Reparatur beschäftigt. Captain Redhorse hielt Wache.
    „Haben Sie die Signalschüsse abgegeben, Sir?" erkundigte sich Bradon.
    „Ja", sagte Redhorse. „Es wird dunkel, und Sie würden im Wald nicht vorankommen. Außerdem hält sich dort drüben im Sumpf irgendein Monstrum auf. Wenn es angreift, ist es besser, wenn wir die Space-Jet zusammen verteidigen können." Sein Blick fiel auf Surfat, der sich keuchend vor der Schleuse niederließ.
    „Was haben Sie da eingefangen?" fragte Redhorse den Korporal.
    Das Tier auf Surfats Schulter blickte sich ängstlich um, klammerte sich aber entschlossen an der Jacke des Raumfahrers fest.
    „Das ist Mister Jefferson!" rief Surfat.
    Bradon bekam runde Augen. „Ich wußte nicht, daß Ihr Freund einen Namen hat", sagte er.
    „Ich habe ihn soeben getauft", grollte Surfat.
    Redhorse warf einen nachdenklichen Blick auf das Pelzwesen. „Finden Sie nicht, daß Mister Jefferson ein ungewöhnlicher Name für ein solches Tier ist?" erkundigte er sich bei Surfat.
    „Sein Name ist Mister Jefferson, Sir. Dieser Name paßt zu ihm."
    Mister Jefferson miaute zustimmend. Surfat kraulte ihm vorsichtig den Rücken.
    „Er braucht ein Lager innerhalb der Jet", erklärte der Korporal.
    „Das stimmt", unterstrich Bradon. Ich schlage vor, daß wir ihn in die Kiste setzen, in der ich mein Ei aufbewahre."
    Surfat sagte entrüstet: „Wenn Sie denken, mein Mister Jefferson wurde dieses Kalkei ausbrüten, dann..."
    „Körperwärme wäre für das Ei bestimmt gut", verteidigte Bradon seine Idee. „Außerdem ist das nicht ihr Mister Jefferson, sondern unser Mister Jefferson."
    Surfat stützte beide Hände in die Hüften, bog seinen Oberkörper nach hinten und lachte laut. „Versuchen Sie doch einmal, unseren Mister Jefferson zu sich zu locken, Chard!"
    „Das ist unfair", beschwerte sich Bradon. „Mister Jefferson entwickelt einen gesunden Egoismus: Er weiß, daß er auf Ihrem Rücken den größten Platz zum Sitzen findet. Er wird also nicht daran denken, zu einem von uns zu kommen."
    Redhorse hielt den Zeitpunkt für gekommen, die Besitzansprüche auf Mister Jefferson irgendwie zu klären, da es so aussah, als wollten Surfat und Bradon stundenlang diskutieren, wer der rechtmäßige Besitzer dieses Wesens war.
    „Wenn Mister Jefferson bei uns bleibt, gehört er automatisch zur Besatzung der SJ-4C", sagte Redhorse.
    „Damit untersteht er meinem Kommando." Redhorse lächelte den beiden Männern zu. „Wenn das Tier wach ist, kann es bei Surfat bleiben. Sollte es jedoch ein dringendes Schlafbedürfnis haben, besteht kein Grund, es nicht in Bradons Kiste zu setzen. Die Tausend-Watt-Lampe müßte dann allerdings ausgeschaltet werden."
    Damit war der Streit entschieden, und Mister Jefferson gehörte zur Besatzung des Diskusschiffes. Allerdings, überlegte Redhorse bekümmert, würde das Pelztier die militärische Schlagkraft der kleinen Gruppe bestimmt nicht verstärken.
    Es wurde dunkler, als Chard Bradon erwartet hatte. Die Temperatur sank um knapp zehn Grad. Tri II war vor drei Stunden am Horizont verschwunden. Das Licht der beiden anderen roten Riesen und das der Sterne von Andro-Beta reichte jedoch aus, um das Land schwach zu erhellen.
    Bradon ging zehn Meter vor der Schleuse auf und ab und versuchte, mit den Augen die Nacht zu durchdringen. In einer halben Stunde war seine Wache vorüber; er würde in die Jet gehen und Redhorse wecken, der ihn ablösen wollte.
    Bradon fragte sich, ob seine vier Kameraden schliefen. Bestimmt hätte er kein Auge zugetan, wenn er in der Kommandokanzel gelegen hätte. Die erste Nacht auf einem fremden Planeten besaß immer etwas Unheimliches. Bradon hatte sich mit vielen älteren Raumfahrern unterhalten. Wenn man die erste Nacht auf einer unbekannten Welt

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