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0241 - Fünf von der CREST

Titel: 0241 - Fünf von der CREST Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlebt, hatten diese Männer gesagt, kann man sich Hoffnung machen, die Erde wiederzusehen.
    Bradon blieb stehen und lauschte. Ab und zu hörte er ein Rascheln oder das Plätschern des Wassers. Der eigenartige Gesang, den sie beim Verschwinden der Kampfroboter gehört hatten, war bisher nicht wieder erklungen.
    Der langgestreckte dunkle Schatten schräg vor Bradon war der Waldrand.
    Auf der anderen Seite lagen die Berge, doch davon konnte Bradon jetzt nichts sehen. Das einzige Vertraute in Bradons Umgebung war die Silhouette der Space-Jet. Kaum wahrnehmbarer Lichtschein fiel durch die Kommandokanzel.
    Redhorse hatte lediglich die Kontrollbeleuchtung eingeschaltet, um nicht die Aufmerksamkeit irgendeines Nachträubers zu erwecken.
    Beinahe lautlos patrouillierte Bradon vor dem Kleinstraumschiff.
    Der Pflanzenteppich verschluckte das Geräusch seiner Schritte.
    Bradon wäre es lieber gewesen, wenn der Boden aus grobkörnigem Kies bestanden hatte, damit man die Annäherung eines fremden Wesens leichter gehört hätte. Vielleicht schlich schon irgend etwas durch die Nacht auf ihn zu, ohne daß er davon etwas merkte.
    Chard Bradon vertrieb diese Gedanken. Er durfte sich nicht durch irgendwelche Hirngespinste verwirren lassen.
    Irgendwo knackte etwas. Das Geräusch ließ Bradon zusammenfahren. Er umklammerte den Haltegurt des Karabiners fester. Vor seinen Füßen huschte ein kleineres Tier vorbei Bradon hörte das Rascheln, das es im Moos erzeugte. Dann war es wieder still. Allmählich trampelte Bradon einen Pfad durch das Moos denn er legte immer wieder die gleiche Strecke zurück. Von Doutreval wußten sie, wie gefährlich die Pflanzen unter Umstanden werden konnten.
    Von der Space-Jet klang ein Ruf zu Bradon herüber. Der Offiziersanwärter sah eine schattenhafte Gestalt auf sich zukommen. Es war Redhorse.
    „Die Ablösung ist erst in fünfzehn Minuten fällig, Sir", sagte Bradon.
    Redhorse schulterte seinen Karabiner. Bradon glaubte ihn lächeln zu sehen.
    „Ist alles in Ordnung, Chard?"
    „Ich konnte nichts Verdächtiges feststellen, Sir."
    „Haben Sie den Ring gesehen Chard?" erkundigte sich Redhorse nachdem sie schweigend einige Meter nebeneinander gegangen waren. Bradon blieb verwirrt stehen.
    „Welchen Ring, Captain?"
    „Mister Jeffersons Ring, Chard" erwiderte Redhorse ruhig. „Ich habe unseren Freund gründlich untersucht. Um seine linke Vorderpfote trägt er einen schmalen Metallring."
    Bradon hatte das Gefühl, er müßte sich bei Redhorse entschuldigen. Surfat und er hatten den Ring nicht entdeckt.
    Redhorse hatte als einziger daran gedacht, Mister Jefferson zu untersuchen.
    „Was halten Sie davon, Sir?"
    „Ich würde sagen, daß ihm jemand diesen Ring umgelegt hat.
    Jemand der damit wahrscheinlich seine Ansprüche auf dieses Tier demonstrieren will. Entweder hat sich Surfats Freund verirrt, oder er wurde absichtlich zu uns geschickt."
    „Absichtlich?" Bradon schluckte. „Das glaube ich nicht, Sir. Jene, die das Tier losgeschickt hätten, müßten damit rechnen, daß uns der Ring mißtrauisch macht. Er ist schließlich ein Hinweis, daß es hier irgendwo intelligente Wesen gibt."
    „Vielleicht soll es eine Drohung sein", meinte Redhorse.
    Bradon fragte voller Unbehagen: „Was werden wir jetzt tun, Sir?"
    „Das gleiche wie zuvor: Warten, daß Doutreval und Gilliam mit den Reparaturarbeiten fertig werden."
    „Und Mister Jefferson?"
    „Ich glaube nicht, daß er eine Gefahr für uns ist. Wir sollten jedoch vorsichtig sein." Redhorse legte Bradon eine Hand auf die Schulter. „Ihre Wache ist vorüber, Chard. Gehen Sie schlafen."
    Bradon blickte verzweifelt auf die dunklen Umrisse der SJ-4C. „Ich glaube nicht, daß ich einschlafen kann, Sir."
    „Gehen Sie nur", empfahl ihm Redhorse. „Der Schlaf kommt von allein."
    „Irgendwo habe ich einmal gelesen, daß Indianer ein gutes Gehör besitzen", sagte Bradon.
    „Das kann schon sein", gab Redhorse zu.
    Bradon versuchte, in der Dunkelheit das hagere Gesicht des Captains zu erkennen.
    „Ich bin froh, daß Sie jetzt Wache halten, Sir", sagte er. Dann ging er durch die Nacht auf die Space-Jet zu und wurde gleich darauf eins mit den schattenhaften Umrissen des Raumschiffes.
    Für Redhorse bedeutete die Wache ein paar Stunden, während denen er mit sich und seinen Gedanken allein war. Obwohl der Cheyenne ein geselliger Mensch war, wußte er auch die Einsamkeit zu schätzen. Es war etwas Großartiges daran, bei fast vollkommener Stille in der dunklen

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