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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kristall, der ihm Macht gab - der ihn aber auch verbrennen konnte, wenn er selbst nicht stark genug war, ihn zu beherrschen.
    Gemeinsam mit seinen Helfern schaffte er es. Ihre Konzentration, ihre geistige Kraft verschmolz er mit der seinen zu einem Para-Ring, der das geistverzehrende Feuer des Kristalls bändigte.
    Des Dhyarra-Kristalls, wie es mächtiger keinen gab…
    Da öffnete sich sein Mund. Da traten jetzt auch untere Zahnreihen hervor, und das Ungeheuer-Gesicht verzog sich zu einem höhnischen Grinsen.
    Sheng wußte, daß ihm gelang, was noch keinem anderen gelungen war.
    Mit der Macht des Dhyarra-Kristalles durchdrang er schier unüberwindliche Sperren - und traf die Vorbereitungen zum Zünden einer Bombe, wie sie die Welt noch nie gesehen hatte…
    Das — würde seine Rache werden…
    ***
    Mit einem Ruck sprang Zamorra auf.
    »Was brennt Raffael?«
    Der wies nach draußen auf den Korridor. »Schnuppem Sie bitte mal, Monsieur le Professeur…«, beantwortete er seine Frage.
    Zamorra kam zur Tür und tat Raffael den Gefallen.
    »Sie haben Recht, Raffael, das ist Brandgeruch… aber woher?«
    Er konnte es sich nicht vorstellen, wie etwas innerhalb der Mauern von Château Montagne in Brand geraten konnte. Das war einfach unmöglich. In einem gewaltigen finanziellen Kraftakt hatte er vor ein paar Jahren das Schloß feuersicher machen lassen. Nicht einmal, wenn der Blitz einschlug, konnte etwas passieren!
    Der Meister des Übersinnlichen machte ein paar Schritte den breiten Gang entlang, der mit weichen Teppichen ausgelegt war. Die Richtung stimmte. Der Brandgeruch kam von dort, wo sich sein Arbeitszimmer befand.
    »Der Teufel soil’s holen…«
    »Beschwören Sie es nicht herauf, Monsieur«, glaubte Raffael warnen zu müssen.
    Zamorra schüttelte heftig den Kopf. Da hatte man mal ausnahmsweise Gelegenheit, total abzuschalten, unvorbelastet durch irgendwelche Ereignisse, konnte das Leben und die Liebe sorgenlos genießen - und dann wurde einem selbst dieser Abend noch zerstört. Feuer im Château Montagne -das war unbegreiflich… .
    Und noch dazu im Arbeitszimmer.
    Da gab es nicht mal eine Kerze, die niederbrennen und Papier oder die Schreibtischfläche in Brand setzen konnte.
    Der Meister des Übersinnlichen stürmte über den Gang bis zu der breiten Tür. Die reagierte auf Pfeifton oder Händeklatschen. Zamorra pfiff, verärgert wie er war, auf zwei Fingern.
    Vor ihm glitt die Tür auf.
    Château Montagne, im elften Jahrhundert erbaut, war ein Meisterwerk der Architektur. Schon damals hatte man offenbar gewußt, wo neunhundert Jahre später Elektromotoren und selbst eine EDV-Anlage hinpaßten. Das Schloß, von einer Trutzmauer umgeben und somit ein Stilbruch in sich, aber dennoch nicht abstoßend wirkend, war jetzt eine geglückte Synthese aus mittelalterlicher und atomzeitlicher Architektur. Überall, wo Zamorra es für nötig hielt, hatte er die raffiniertesten Hilfsmittel moderner Technik einsetzen lassen.
    Sein Arbeitszimmer, das durch den wuchtigen, geschwungenen Arbeitstisch wie eine Raumschiffzentrale aussah, strahlte in orangerotem Licht.
    Eine Hitzeflut schlug Zamorra entgegen, der froh war, seinen Pullover nicht mehr zu tragen. Unwillkürlich wich er zurück. Er konnte keinen Funkenflug und keine Flammenzungen sehen, aber dennoch kam der Brandgeruch jetzt stärker denn je aus diesem Zimmer, und dazu das orangerote Feuerleuchten!
    Zurückweichend prallte er gegen Nicole, die hinter ihm stand, aber wohl in der Aufregung nicht daran dachte, sich etwas anzuziehen.
    »Was ist das, Cherie?«
    Er konnte es ihr nicht sagen. Aber jetzt, wo er weder Flammen noch Funken sah, auch keinen Rauch, wurde er ruhiger. Seltsam nur, daß der Rauch per Nase wahrgenommen werden konnte.
    Er beugte sich vorsichtig vor, in das Zimmer hinein.
    Er glaubte den Kopf in einen Backofen zu halten. Zumindest die Hitze war echt, aber Feuer und Flammen gehören doch zusammen! Hitze allein und aus sich heraus ist unmöglich…
    »Soll ich die Feuerwehr benachrichtigen?« fragte Raffael.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das ist alles mögliche, aber kein Feuer«, stellte er fest.
    »Magie«, warf Nicole ein.
    Zamorra hob die Brauen.
    »Magie?« echote er. »Aber das Schloß ist abgeschirmt! Da kommt nichts hindurch… nicht mal der Fürst der Finsternis persönlich! Es wäre ja auch schlimm, wenn wir nicht einmal mehr hier eine dämonsichere Zuflucht hätten.«
    »Es muß ja keine Schwarze Magie sein«, wandte Nicole ein.
    »Weiße

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