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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich in einer Thomasbirne eines Hochofens zu befinden. Da konnte es auch nicht heißer sein.
    Aber jetzt mußte er den Handschuh ausziehen, weil er mit dem Ding die Sensortasten nicht fand!
    Unwillkürlich schrie er auf, als die Hitze seine ungeschützte linke Hand erreichte. Entstanden da noch keine Brandblasen?
    Hastig tippte er gegen die Tapete. Jetzt mußte die Safetür für drei Sekunden aufschwingen.
    Das tat sie nicht!
    Wieder tippte er den Code ein. Jetzt ruckte etwas. Ein dünner Haarriß wurde sichtbar, dann öffnete sich das gute Stück ein kleines bißchen. Aber nicht weit genug. Und dann waren die drei Sekunden um, der Safe schloß sich wieder, bevor er soweit offen war, daß man wenigstens hineinsehen konnte.
    Es geschah selten, daß Zamorra fluchte. Dies war einer der Momente. Er dörrte mehr und mehr aus, und der Mechanismus der Safetür klemmte! Hatte er sich in der Hitze verzogen.
    Noch einmal den Code eintippen!
    Dann packte er zu, als die Safetür sich um einen Zentimeter vorschob, preßte die Finger gegen die vorspringende Kante und zerrte daran. Ein Knacken und Knirschen - dann öffnete sich die Tür endlich!
    Im gleichen Moment jagte ein Glutstrahl aus dem Safe hervor. Fauchend und brüllend und heiß wie der Feuerstrahl eines Flugzeugtriebwerkes.
    Zamorra riß die Arme hoch, versuchte, sein Gesicht zu schützen, und warf sich zurück. Der Glutstrahl fauchte weiter. Drei Sekunden lang. Dann klappte die Safetür wieder zu.
    Aber dafür war es im Zimmer noch heißer geworden.
    Zamorra rollte sich über den Boden. Langsam öffnete er die Augen. Er konnte jedoch sehen, das war gut! Weniger gut war das, was ihm jetzt klar wurde.
    Die entsetzliche Hitze hatte ihren Ausgangspunkt im Safe!
    Spielte das Amulett endgültig verrückt, nachdem es schon über Monate hinweg unsicher geworden war?
    Oder geschah noch etwas anderes, das er nicht einmal erahnen konnte? Mühsam raffte er sich auf.
    »Zweiter Durchgang«, keuchte er. »Da muß doch dranzukommen sein…«
    Wieder tippte er den Code in den kleinen Computer!
    ***
    Sheng Li-Long erlaubte sich ein kurzes, triumphierendes Auflachen, das aber seine Konzentration und die seiner sieben Helfer nicht störte.
    Sheng sah seinen Gegner, den er verderben wollte!
    Drei Sekunden lang zeigte ihm sein Dhyarra, der unverrückbar fest in der Stirn des Dämons saß, den Gegner. Drei ewigkeitslange Sekunden!
    »Gleich«, flüsterte Sheng. »Gleich ist es soweit… gleich ist die magische Bombe scharf… und dann…«
    Und dann würde sie explodieren. Dazu mußte er aber selbst rechtzeitig »abschalten«. Wer konnte wissen, ob die Energien nicht durch seinen Dhyarra zurückschlugen und auch ihn vernichteten?
    Er machte sich bereit. Die Bombe war scharf. Er mußte sie nur noch zünden und die Verbindung im gleichen Moment unterbrechen. Dann stand seiner Rache nichts mehr im Weg…
    Seiner Rache am ersten und stärksten seiner beiden Gegner. Rache dafür, daß er Plutons Zauberbuch nicht in die Hand bekommen hatte…
    Rache…
    Und eiskalt lächelnd zündete Sheng die magische Bombe.
    ***
    Zamorra wußte, daß er nicht mehr lange durchhielt. Die Hitze dörrte ihn erbarmungslos aus, wollte ihn verbrennen und fraß an seiner ungeschützten Hand. Aber vorher mußte er wissen, was los war.
    Wenn das Amulett für diesen Höllenzauber verantwortlich war…
    Wieder klemmte die Safetür. Wieder mußte er sie mit Gewalt ganz aufreißen, aber diesmal stand er so, daß der neuerliche Glutstrahl ihn nicht traf.
    Er sah nicht in den Safe hinein, in dem eine entsetzliche Hölle gloste.
    Er griff mit der anderen Hand, durch den schweren Handschuh geschützt hinein!
    Und er fegte mit kräftigem Schwung alles ins Freie, was sich in dem Fach befand - alles. Das Amulett, den Blaster aus der anderen Dimension, den goldenen Schädel Ansu Tanaars, den Juju-Stab, das Schwert Gwaijur - und seinen Dhyarra-Kristall.
    Dann knallte die Safetür wieder zu!
    Aber da gab es schon keinen Glutsturm mehr, der seinen Ausgangspunkt im Safe hatte, sondern dieser Ausgangspunkt verlagerte sich, flog durch die Luft und blieb mitten im Zimmer liegen.
    Zamorra fuhr herum.
    Von dort strahlte jetzt die unerträgliche Hitze!
    Aber das war nicht das Amulett, das strahlte. Das war etwas anderes. Zamorras Dhyarra-Kristall!
    Seine Augen hinter dem schützenden Tuch, durch dessen Maschen er sehen konnte, weiteten sich. Der Dhyarra war die Ursache für die Hitze? Das mußte es sein! Denn diese Göttersteine waren von

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