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0242 - Shengs Racheschwur

0242 - Shengs Racheschwur

Titel: 0242 - Shengs Racheschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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durchbrochen hatte, mußte ihm einen Schock versetzen, von welchem er sich nicht so schnell wieder erholte.
    Professor Zamorra…
    Er war der erste, den die Rache des Dämons traf. Blieb noch einer, der einen vernichtenden Schlag hinnehmen mußte. Dabei hatte dieser Mensch dem Dämon erst das Instrument der Rache in die Hände gespielt.
    Genauer gesagt, es ihm ins Genick geworfen, um ihn damit zu vernichten!
    Aber das war nicht geschehen. Statt dessen saß der Dhyarra-Kristall jetzt in der Stirn des Dämons.
    Er desaktivierte ihn. Die sieben Helfer erwachten aus ihrer Starre. Sie hoben die Köpfe, sahen ihren dämonischen Meister an. Der griff blitzschnell zu, zog sich die Kapuze seines dunklen Gewandes über den Kopf und sprang aus dem Zentrum in den Schatten. Er hatte nicht vor, ihnen schon jetzt sein Gesicht zu zeigen.
    Aber aus leeren Augen sahen sie sich um.
    Sheng begriff. Sie waren geistig leer. Die Anstrengung, den Dhyarra-Kristall zu kontrollieren, hatte ihnen viel genommen. Sie würden einige Zeit brauchen, sich davon wieder zu erholen. Im Moment nahmen sie ihn gar nicht wahr.
    Seine Zähne schrumpften. Die senkrecht stehenden Augenschlitze drehten sich wieder in die für Chinesen typische Schräglage. Nur den Dhyarra-Kristall in seiner Stirn konnte er nicht verschwinden lassen. Der saß fest, wie eingebrannt.
    Vorsichtig legte Sheng die Gesichtsmaske wieder an, die diesen Kristall vor neugierigen Blicken verbarg. Jetzt war er wieder äußerlich ein ganz normaler Mensch. Sheng Li-Nong, der Chinese.
    Er hob die Hände. Aus den Fingerspitzen floß irrlichternde Helligkeit, hüllte seine sieben Diener ein und versetzte sie in Starre. Nur er, der Dämon, konnte diese Starre wieder aufheben, wenn er seiner Helfer bedurfte. In der Zwischenzeit konnten sie starr neue Kräfte schöpfen.
    Das was Magie über der Zeichnung entstehen ließ, existierte nicht mehr. Es war verschwunden, als die magische Bombe in Zamorras Schloß explodierte, und hatte sich dort entfaltet um zu zerstören.
    Sheng lächelte.
    Ein Opfer hatte seine Rache zu spüren bekommen. Das zweite kam in der nächsten Nacht an die Reihe.
    Vorher aber mußte er es finden…
    ***
    Merlins Bote fand Ted Ewigk in den frühen Morgenstunden in seiner Frankfurter Apartmentwohnung.
    Der Reporter erwachte durch ein Geräusch, das ihm fremd war. Schlagartig war er wach. Jemand war in seiner Wohnung!
    So etwas kam vor. Einbrecher gab es überall, warum nicht auch in Frankfurt? Bloß kam er da bei Ted Ewigk genau an den richtigen.
    Der blonde Mann mit dem Aussehen eines Wikingers auf Raubzug warf die leichte Decke zurück und schwang sich aus dem Rundbett. Er stieg hastig in die Jeans und schnipste einmal leise mit den Fingern.
    Eine Lade fuhr aus einer kleinen Kommode. Mit schlafwandlerischer Sicherheit griff Ted zu und umfaßte eine Waffe. Ein leichter Knopfdruck, und das Aufleuchten einer grünen Diode verriet ihm, daß die Batterien aufgeladen waren.
    Maximal sechs Schuß konnte er mit der Waffe abfeuern, die keine Geschosse verschickte, sondern Hochspannung. Der Schocker lähmte nur vorübergehend das menschliche Nervensystem. Von diesem Waffentyp gab es nur ein paar auf der ganzen Welt, obgleich sie die humanste Waffe war, die Ted sich vorstellen konnte. Er besaß dieses Prachtexemplar mit Reservemagazin auch nur dank Freundschaft, Zufall und guter Beziehungen.
    Lautlos verließ er den Schlafraum und lauschte.
    Die Geräusche kamen aus der Küche!
    Teufel auch! Geruhte der Einbrecher Hunger zu empfinden und schlug sich erst mal den Bauch voll, bevor er mit den Wertsachen verschwand?
    »Dein Künstlerpech, daß du ausgerechnet in meinem Palast bist«, murmelte der Reporter und stieß die Tür auf, die nur leicht angelehnt war. Er sah eine Gestalt und grinste und drückte ab.
    Ein trockenes Knacken ertönte, und in der Küche roch es nach Ozon. Ein fahlblauer Blitz zuckte aus der Waffenmündung, verästelte sich und schmetterte in die Zimmerdecke, ohne etwas anderes auszurichten als das Aufflammen der Deckenlampe durch einen vorübergehenden Kurzschluß.
    Die schlanke Gestalt wirbelte herum. Eine leere Kaffeetasse zerschellte auf dem Boden.
    »Schlechte Reflexe«, brummte Ted gutmütig und ließ die Hand mit der Waffe sinken. »Du warst auch schon mal besser, Mädchen.«
    Schmunzelnd betrachtete er die langhaarige und langbeinige Schönheit, die sich ihm völlig hüllenlos präsentierte. Nein, nicht völlig - das Mädchen mit dem bis auf die Hüften fallenden,

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