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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hochachtung…«
    »Was soll das Gerede, Costello?«
    Er lachte wieder und schlug sich auf die Schenkel. Ich sah an seinen Fingern Ringe blitzen. »Sinclair, Sie überraschen mich immer wieder. Ehrlich…«
    »Kommen Sie zur Sache.«
    Er beugte sich vor, hob dabei den Kopf, der rot angelaufen war, und er erinnerte mich an einen aufgeblasenen Ochsenfrosch. »Ich kann über Sie wirklich nur lachen. Den Wagen, den Rolls, habe ich schon längst als gestohlen gemeldet. Daß Sie ihn gefunden haben und mir persönlich die gute Nachricht überbringen wollen, finde ich toll. Wissen Sie, ich hänge nämlich sehr an dem Fahrzeug…«
    »Von dem Auto haben wir nichts erwähnt«, sagte Suko.
    »Geht es nicht um den Rolls?« Es war eine hämische Frage. Costello konnte sie sich ohne weiteres erlauben, denn er saß tatsächlich mal wieder am längeren Drücker. Irgendwie mußte er es geahnt haben, daß die Sache mit seinem Wagen nicht gutging, und er hatte ihn sicherheitshalber als gestohlen gemeldet. Die alten, aber sehr wirkungsvollen Tricks, das mußten wir zugeben.
    »Bei diesem Wetter so schnell einen Gegenstand zu finden, das ist wirklich eine Leistung«, erklärte er. »Ich hätte sie der Polizei gar nicht zugetraut. Alle Achtung. Darauf möchte ich Ihnen gern ein Glas ausgeben, meine Herren.«
    »Danke, wir verzichten«, sagte Suko. Er sprach damit in meinem Sinne.
    Costello hob die Schultern. Bei der nächsten Frage wechselte er seinen Tonfall. Er wurde ein wenig lauernd. »Haben Sie auch den hinterhältigen Dieb fassen können?«
    Ich wollte ihn nicht belügen, er hätte es sowieso herausgefunden, deshalb sagte ich die Wahrheit. »Nein, Mr. Costello, den Dieb haben wir noch nicht.«
    »O, das tut mir leid.« Wieder zog das alte Lächeln sein Gesicht in die Breite. Er fühlte sich wie ein Pascha, und wir kamen uns als Verlierer vor.
    »Ist sonst noch etwas?«
    Ich lächelte auch, obwohl es mir schwerfiel. »Nein, Costello, es ist nichts mehr.«
    »Dann habe ich mich über Ihren Besuch gefreut, Gentlemen. Ich danke Ihnen sehr.«
    Ich hatte noch etwas auf dem Herzen. »Diesmal hat der Trick geklappt, Costello, aber ich bin sicher, daß Sie nicht immer mit einem blauen Auge davonkommen. Überreizen Sie Ihre Karten nicht, sonst können wir uns die Hände reiben…«
    Nach diesen Worten machten wir kehrt und gingen. Draußen schüttelte Suko den Kopf. »Wenn ich den sehe, muß ich immer an mich halten, um ihm nicht seinen Schädel zurechtzusetzen. Was dieser Hundesohn alles auf dem Gewissen hat, wieviel Leid, Tränen und Elend auf sein Konto gehen…«
    Ich winkte ab. »Hör auf, Suko, es hat keinen Sinn! Wir können ihm nichts beweisen. Es gibt ihn, und damit haben wir uns leider abzufinden. So schlimm dies auch ist.«
    »Sprechen wir von Lupina. Was wird sie vorhaben?«
    Ich war an der Fahrerseite des Bentley stehengeblieben und schaute Suko über das Autodach hinweg an. »Keine Ahnung, aber etwas Gutes kann es nicht sein. Ich schätze sogar, daß irgendwie ein großes Ding laufen wird. Hinzu kommt der Nebel, der ja für sie wie ein schützender Mantel wirkt. Wir sehen auf jeden Fall nicht gut aus.«
    »Noch nicht«, erwiderte Suko voller Optimismus, und Zuversicht konnten wir beide wirklich gebrauchen, gerade nach einem Besuch wie dem, der hinter uns lag.
    ***
    Noch immer spürte Jill McCormick das Brennen auf beiden Wangen. Ihr Mann hatte sie geschlagen.
    Wieder einmal…
    Betrunken war er nach Hause gekommen. Er hatte Spätschicht gehabt, von 14 Uhr bis in den späten Abend hinein. Daß er als Kellner arbeitete, war ja nicht schlimm, aber das Lokal, in dem er die Gäste bedienen mußte, konnte man als unter dem Strich bezeichnen.
    Es war eine Kaschemme, dementsprechend war das Publikum. Er hatte zusammen mit den Gästen getrunken, dann hatte es Streit gegeben, und er war zusammengeschlagen worden. Mit aufgeschlagener Lippe und leicht blau schimmerndem Auge hatte er schließlich vor seiner Frau gestanden. Als sie ihn fragte, was passiert war, da drehte er durch und ließ seine angestauten Aggressionen an ihr ab.
    Das zweite Mal innerhalb einer Woche, daß Jill dies durchmachen mußte. Sie konnte einfach nicht mehr. Die nervliche Belastung war zu groß gewesen, und sie war einfach losgerannt, hatte das Haus verlassen, ohne sich einen Mantel überzuziehen und war hineingelaufen in die kalte Nebelnacht.
    Sie wohnten in Soho. In einem Hinterhaus lebten sie in zwei Zimmern. Umrahmt von schlimmen Existenzen – Ganoven und

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