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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überhaupt nichts.«
    Damit hatten wir Rückendeckung.
    Natürlich blieben wir nicht allein auf dem Parkplatz. Hin und wieder sahen wir die schattenhaften Gestalten der Restaurantgäste, die kamen, um ihre Fahrzeuge abzuholen.
    Uns aber beschäftigte nur eine Frage: Was hatten Lupina und Luparo im Sinn?
    ***
    Der Schwarzwolf hielt sich eng bei seiner Mutter. Auf seinen vier Pfoten tappte er neben Lupina her. Manchmal drückte er seinen Körper auch an sie, denn er wollte immer in ihrer Nähe bleiben. Das Maul hatte er geöffnet, das Blut abgeleckt, jetzt hing nur noch die lange Zunge aus der klaffenden Öffnung.
    Lupina hetzte durch den dichten Nebel. Im Gegensatz zu vielen Menschen konnte sie besser sehen. Ihr Opfer hatte sie über die Schulter geworfen. Es lag dort wie eine gewaltige Last, doch Lupina machte es nichts aus, den Diener zu tragen. An den Geräuschen, die er hin und wieder ausstieß, erkannte sie, daß er sich längst in die Bestie verwandelt hatte. Er war zu einem Werwolf und damit auch zu ihrem Diener geworden, und sie konnte ihn für ihre Zwecke einsetzen. Der Vorgang hatte reibungslos geklappt.
    Immer dichter wurde der Nebel. Die Horror-Kulisse war für Lupina und ihren Sohn wie geschaffen. Gespenstisch leuchteten vereinzelt stehende Lampen. Sie schienen in der Luft zu schweben, von den Laternenpfosten war nichts zu sehen.
    Die beiden hatten eine Straße erreicht. Dort blieben sie für einen Moment stehen. Lupina mußte sich erst orientieren. Sie wollte sich nicht zu weit von ihrem eigentlichen Ziel entfernen, und das war der große Green Park, eine Oase für Touristen, denn genau dort, wo Green und St. James’s Park ineinanderliefen, befand sich auch der Buckingham-Palast in der Nähe, die Arbeitsstätte des mutierten Menschen Lester del Roy.
    Sie huschten über eine Straße. Autos fuhren. Geisterhaft anzusehen, wenn sie sich näherschoben. Dies geschah lautlos, denn die dicke, graue Wand verschluckte die Geräusche. Und die Fahrer sahen von Lupina, ihrem Sohn und Lester del Roy so gut wie nichts. Auf jeden Fall hätten sie nie erkannt, um wen es sich handelte.
    Nachts sind alle Katzen grau. Besonders noch bei Nebel. Dieses Sprichwort traf bei den Wesen genau zu.
    Eine heftige Bewegung des ehemaligen Menschen ließ selbst Lupina zusammenzucken.
    Sie blieb stehen. Sofort verhielt auch Schwarzwolf seinen Schritt.
    Er legte sich zu Boden nieder, bewegte den Kopf und sicherte nach allen Seiten. Seine gelben Raubtieraugen nahmen alles wahr. Zudem konnte er die Gefahr riechen.
    »Was hast du?« fragte Lupina.
    Als Antwort bekam sie ein Schütteln. Für sie ein Zeichen, daß Lester von ihrer Schulter wollte.
    Sie ließ ihn abrutschen, del Roy stand auf beiden Füßen und stieß ein drohendes Knurren aus.
    Lupina lachte. Ihr Sohn beobachtete den neuen Artgenossen kaum.
    Er mußte die Umgebung im Auge behalten.
    »Nun?« fragte Lupina, »wie fühlst du dich?«
    Der Werwolf schüttelte den Kopf. Er konnte als Bestie nicht sprechen und mußte sich anderweitig bemerkbar machen.
    Lupina verstand ihn auch. Sie nickte, bevor sie sagte: »Ja, ich weiß, du brauchst Opfer. Die sollst du auch bekommen…«
    Kaum hatte sie das letzte Wort ausgesprochen, als der Werwolf auch schon im Nebel verschwand, und das paßte Lupina nicht. Er mußte ihr gehorchen, sie würde ihm sagen, was er zu tun und zu lassen hatte. Ein scharfer Fauchlaut drang aus ihrem Maul. Sogar Luparo reagierte, denn er richtete sich auf.
    Besaß sie Macht über ihren neuen Diener? Es würde sich in den nächsten Sekunden zeigen!
    Lester del Roy gehorchte. Zuerst war nur ein Schlurfen zu hören, danach Schritte, die im Nebel tappten, und einen Moment später erschien die Horrorgestalt, umflort von den langen, sich drehenden Nebelschwaden. Vor Lupina blieb er stehen.
    »Du gehorchst mir!« fauchte ihm die Königin der Wölfe entgegen.
    »Jeder Werwolf auf dieser Erde hat mir zu gehorchen. Begreifst du das endlich, Lester?«
    Del Roy hob die Schultern und bewegte seinen Kopf nach vorn. Es sah schaurig aus, wie er aus dem Kragen hochwuchs. Der widerliche, pelzige, haarige Schädel mit der vorgeschobenen Schnauze, vor der blasser Geifer sprühte.
    Lupina, die wieder ein normales Menschengesicht zeigte und nur den Körper eines Wolfs besaß, gestattete sich ein Lächeln. »Ich kann dich verstehen, du willst töten, du brauchst es, aber es sind keine Menschen da. Noch nicht.«
    Del Roy drehte sich auf dem Absatz, fiel in die Hocke, reckte seinen Kopf gegen

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