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0242 - Werwolf-Terror in Soho

0242 - Werwolf-Terror in Soho

Titel: 0242 - Werwolf-Terror in Soho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Körper, als sie in die Knie sackte, bevor sie schließlich mit dem Rücken zu Boden schlug.
    Luparo schaute wie seine Mutter ebenfalls zu. Dabei rannte er aufgeregt um die Bestie und sein Opfer herum, doch die Frau sollte Lester del Roy allein gehören.
    Lupina wollte es so.
    Ihr scharfer Zuruf stoppte Luparo in seinen Bewegungen. Der Schwarzwolf folgte ihr. Neben seiner Mutter nahm er Platz.
    Sie aber war zufrieden. Es lief alles so, wie sie es geplant und sich vorgestellt hatte. Wenn jemand den Sieg davontrug, dann nur sie und ihre Freunde.
    Als Lester del Roy sich aufrichtete, klebte der rote Lebenssaft der toten Frau in seinem Gesicht. In den Augen aber stand ein Leuchten, das Lupina auch bei ihm noch nicht gesehen hatte.
    Wenn man bei einem Werwolf überhaupt von einem glücklichen Gefühl sprechen konnte, dann mußte sich der ehemalige Mensch Lester del Roy so fühlen…
    ***
    Depressionen kannten Suko und ich eigentlich nicht, aber bei diesem Fall konnte man schon welche bekommen.
    Die Nacht war vorbei der Morgen hatte begonnen, und noch immer lag der verfluchte Nebel dick wie Watte über London. Er machte alles so fremd, so unwirklich.
    Das Hupen der Autos kam mir vor wie ferne Signale von einem fremden Stern, die Menschen waren nur als Schatten zu sehen, die Bewegungen schienen zum Teil eingefroren zu sein, und das Leben lief nur in Zeitlupe weiter.
    Ich gehörte zu denjenigen, die sich durch London mit dem Wagen quälten. Suko saß neben mir. Viel geschlafen hatten wir beide nicht, wir selbst konnten nicht angreifen, sondern mußten einen Schlag der Gegenseite abwarten.
    Obwohl ich schon eine halbe Stunde früher von meiner Wohnung abgefahren war, kamen wir zu spät. Glenda war bereits da. Sie hatte die U-Bahn genommen, und der Kaffeeduft stimmte uns fröhlicher.
    »Die Untersuchungsergebnisse«, meldete Glenda nach dem Guten-Morgen-Gruß.
    »Welche?« Ich schaltete noch nicht so schnell.
    »Sicher die von der Nacht«, erklärte Suko.
    Natürlich, der Rolls war auf Spuren untersucht worden. Suko und ich ließen uns im Büro nieder.
    Viel hatten die Kollegen für uns nicht herausgefunden. Anhand der Fingerabdrücke hatten sie jedoch feststellen können, wer die beiden Toten waren.
    Die Namen sagten mir nichts. Zwei kleine Großstadtfische, die im Dschungel von Soho untergegangen waren.
    »Sie werden zufällig in den Kreislauf des Grauens hineingeraten sein«, meinte Suko, und ich schloß mich seiner Ansicht an.
    Glenda brachte den Kaffee und den Tee. »Vielleicht bringt das euch auf andere Gedanken«, sagte sie.
    Ich grinste schief. »Muß es das denn?«
    Glenda blieb neben mir stehen und stützte ihre Hände in die Seite.
    »Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen?«
    »Sogar eine große«, meinte Suko. »Sie hört auf den Namen Lupina.«
    »Ach je.«
    Damit hatte Glenda alles gesagt. Sehr gern wollte sie wissen, was vorgefallen war, ich erklärte es ihr in Stichworten und fragte sie dann, ob sie einen neuen Rock hätte.
    »Genau, Mr. Scharfblick. Ein Sonderangebot. Wildleder.«
    »Grün steht dir nicht.«
    »Das ist kein grün, sondern erbsenfarben«, erklärte sie, »passend zum Pullover, merk dir das, du Kleidermuffel.«
    Als Glenda verschwunden war, meinte Suko: »Kannst ja mal probieren. Vielleicht schmeckt der Pullover auch nach Erbsen.«
    »O, wie witzig. Ich…«
    Das Telefon unterbrach mich. Ich war schneller als Suko und nahm den Hörer.
    Nur kurz hörte ich zu. Dann sagte ich: »All right, wir kommen sofort. Und auch bei Nebel.«
    »Was gibt es denn?« fragte Suko.
    Ich stand bereits. »Man hat eine Frauenleiche gefunden.«
    »Wo?«
    »Gar nicht mal weit von hier. Zwischen Green und St. James’ Park.«
    »Was haben wir damit zu tun?«
    »Wir sollten uns die Tote ansehen. Da muß ein Irrer gewütet haben, so jedenfalls sagte es der zuständige Beamte, der mich informierte.«
    »Ein Werwolf!«
    »Das können wir annehmen.«
    Den Kaffee hatte ich nur zur Hälfte ausgetrunken, Glenda würde sauer sein, darüber konnte ich mir jetzt keine Gedanken machen, der Fall hatte Vorrang.
    Wenig später befanden wir uns als ein kleines Teil innerhalb des gewaltigen Nebelpuzzles.
    Von der Victoria Street war es wirklich nur ein Katzensprung, doch in dieser grauen Suppe wurde der Weg zu einer regelrechten Qual für den Autofahrer.
    Wir wären fast von einem Lastwagen gerammt worden, der an meiner rechten Seite wie ein gewaltiges, düsteres Ungeheuer aus dem Nebel erschien und erst im allerletzten Augenblick

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