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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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wurde unverzüglich von einem Privatwagen in ein Hospital gebracht. Von dem oder den Gangstern fehlt jede Spur. Vermutlich konnten sie im Schutze des Qualms und dank der allgemeinen Verwirrung…«
    Ich hob die Hand und unterbrach den Lieutenant: »Moment Knight. Wie viel Mann sind im Allgemeinen in den Postwagen?«
    »Wenn ich mich nicht ganz irre, drei Mann. Ein Fahrer und…« Der Lieutenant brach ab und starrte mich an. Dann rief er aus: »Zum Donnerwetter, Sie meinen, dass der vierte, also der verletzte Postbeamte, den Überfall inszeniert hatte?«
    »Es sieht zumindest danach aus. Stellen Sie mal fest, ob irgendjemand gesehen hat, in was für einem Wagen der Verletzte weggebracht wurde!«
    Der Lieutenant machte sich daran, eventuelle Augenzeugen ausfindig zu machen und zu befragen.
    Währenddessen inspizierte ich mit Phil das ausgebrannte und noch schwelende Wrack des Postautos. In der Tat, ein schlimmer Anblick.
    »Agent Cotton!«, rief mich Lieutenant Knight an. »Hier habe ich Ihnen einen Zeugen ausfindig gemacht!«
    Er brachte mir einen jungen, intelligent aussehenden Mann, der eine Taxifahrermütze auf dem Kopf trug.
    Taxifahrer und Hotelpersonal sind mir die liebsten Zeugen. Diese Leute haben von Berufs wegen ein ausgezeichnetes Beobachtungsvermögen, besonders hinsichtlich Personenbeschreibungen.
    »Mister Marshall, erzählen Sie, was Sie gesehen haben !«, forderte Lieutenant Knight den jungen Mann auf.
    »Ich fuhr eine ganze Weile direkt hinter dem Postauto her«, berichtete der junge Mann. »In der Park Row, etwa hundert Yards vor dem Chatham Square, drängte sich ein schwarzer Chevrolet rücksichtslos zwischen das Postauto und meinen Buick.«
    »Welche Nummer hatte der Chevrolet?«, fragte ich sofort.
    »Konnte ich leider nicht sehen. Die schwarze Karre war zu dicht vor mir. Ich wollte Abstand nehmen, um die Nummer doch erkennen zu können, denn ich hatte die Absicht, diesen Verkehrsrowdy anzuzeigen, obwohl ich sonst kein Freund von solchen Sachen bin. Da gab es plötzlich vor mir einen lauten Knall. Es können auch mehrere gewesen sein. Alles stoppte, und ich konnte eben noch verhindern, auf den Chevy aufzufahren. Ich sah, wie aus dem Postauto Flammen und Rauch schlugen. Dann ging alles blitzschnell. Die hintere Tür sprang auf, und ein Postbote stolperte heraus. Er schrie irgendetwas von ›verletzt‹. Noch ehe ich recht klar kam, saß der Verletzte schon in dem Chevy…«
    »War außer dem Fahrer und dem Postboten noch jemand in dem Chevrolet?«, frage ich dazwischen.
    »Nein, bestimmt nicht. Nun weiter: Der Chevy hupte wie ein Irrer und raste unverzüglich davon, nachdem die anderen Autos Platz gemacht hatten.«
    »Konnten Sie die Nummer des Chevys auch jetzt nicht erkennen?«, erkundigte sich Lieutenant Knight etwas ungeduldig.
    »Nein. Es ging ja alles so schnell. Außerdem war der Qualm zu diesem Zeitpunkt noch undurchdringlich.«
    Lieutenant Knight hatte noch eine Frage: »Marshall, hatten Sie den Eindruck, dass der Postbote wirklich verletzt war?«
    Ich schaltete mich ein.
    »Das spielt in diesem Zusammenhang überhaupt keine Rolle. Der vierte Mann im Postauto war höchstwahrscheinlich ein Gangster, und der Mann im schwarzen Chevrolet sein Komplize. Den Beweis hierfür können wir vielleicht sofort erbringen. Mister Marshall, trug dieser scheinbar verletzte Postbote ein Paket oder etwas Ähnliches bei sich?«
    Der Taxifahrer besann sich einige Sekunden, dann versicherte er: »Jetzt, wo Sie danach fragen, kann ich mich erinnern, dass der flüchtende Postbote eine große Briefträgertasche umhängen hatte.«
    »Das scheint allerdings ein Beweis zu sein!«, bestätigte Phil. »Bei dem Transport der Post vom Postamt zur Bahn fahren doch keine Briefträger mit. Natürlich hatte der Gangster in der Tasche die Beute verstaut.«
    »Genau, das nehme ich an. Komm Phil, wir rücken ab. Hier können wir doch nichts Wesentliches mehr herausfinden. Da müssen unsere Spezialisten sich dahinterklemmen. Es genügt, wenn wir uns nachher deren Ermittlungen anhören. In erster Linie interessiert mich jetzt dieser falsche Postbote.«
    Im Büro angekommen, unterrichteten wir per Haustelefon Mr. High von den Ereignissen am Chatham Square. Er schloss sich meinen Schlussfolgerungen an und gab die Jagd nach dem falschen Postbeamten frei.
    »So«, sagte ich zu Phil, nachdem ich den Hörer aufgelegt hatte, »jetzt geht es den Gangstern an den Kragen.«
    »Und wie das?«
    »Wir brauchen nur herauszufinden, wo der

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