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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Verbrecher die Postuniform herhatte.«
    »Jerry, du bist ein Optimist. Allein Manhattan hat dreiundsechzig Postämter. Es dauert seine Zeit, bis wir festgestellt haben, wo ein Briefträger abgängig ist oder wo eine Uniform fehlt.«
    »Die Postämter können wir wahrscheinlich außer Acht lassen. Am helllichten Tag kann man keinen Briefträger umbringen und keine Uniform klauen. Wenn ich mir eine Uniform, gleich welcher Art, besorgen müsste, würde ich sie in einem Kostümverleih holen. Snyder wird ähnlich gedacht haben, zumal ihm praktisch gar nichts anderes übrig blieb. Ich kann natürlich nicht hundertprozentig dafür garantieren. Aber wenn dies der Fall gewesen sein sollte, hat Snyder damit den entscheidenden Fehler begangen. Bis jetzt haben wir 44 nach der berühmten Stecknadel im Heuhaufen gesucht; jetzt ist ein Balken daraus geworden. Kostümverleihe gibt es auch in New York nicht viele, und Leute, die eine Postuniform ausleihen, noch weniger. Den Kostümverleihern rücken wir noch heute Abend auf die Bude.«
    ***
    In Snyders Gangster-Hauptquartier herrschte eitel Freude und Siegesstimmung. Mike hatte die erbeutete Post auf den Tisch gekippt. Nun lag er lang in einem Sessel und dezimierte Snyders Whiskyvorräte. Ted half ihm dabei nach Kräften, soweit ihm seine gegenwärtige Beschäftigung Zeit ließ. Er schlitzte die Briefumschläge auf, zog die Briefbogen heraus und reichte sie Snyder.
    Der Gangsterboss überflog ein Schreiben nach dem anderen. Bis jetzt hatte er keines mit lohnenswertem Inhalt entdeckt. Blatt für Blatt flatterte achtlos auf den Boden. Der Papierhaufen auf dem Boden wurde immer größer, der auf dem Tisch immer kleiner. Snyders Stimmung sank zusehends.
    Nun hatte der Erpresser anscheinend einen interessanten Brief erwischt.
    »Die reinste Perle«, stellte er entzückt fest. »Hört her: ,Sehr geehrter Mister Therry, was ich in meinem letzten Brief schon angedeutet habe, ist nun leider zur Gewissheit geworden. Ihr Sohn Charly hat bei unserer Bank mehrere gefälschte Schecks zu seinen Gunsten in Zahlung gegeben. Nach vorläufigen Feststellungen wurden wir um mehr als zwanzigtausend Dollar geschädigt. In Anbetracht der bisherigen guten Geschäftsverbindungen unserer beiden Firmen sehen wir davon ab, gegen Ihren Sohn gerichtlich vorzugehen. Wir möchten Sie jedoch bitten, für den Ausgleich des Fehlbetrages umgehend Sorge zu tragen. Hochachtungsvoll, Rockers, Direktor der Columbia Bank Ltd.«
    Snyder schaute triumphierend in die Runde.
    »Diesem Mister Therry werde ich gleich meine Aufwartung machen. Zu dumm, wenn eine so vornehme Familie einen missratenen Sohn hat.«
    Er kicherte in sich hinein, blätterte im Telefonbuch und wählte dann eine Nummer.
    »Autohaus Therry dort…? Ah, Mister Therry persönlich? Das trifft sich ausgezeichnet. Mir ist da die leidige Geschichte zwischen Ihrem Sohn Charly und dem Bankhaus Columbia zu Ohren gekommen… Nein, um Gottes willen, keinen Skandal. Da können Sie ganz beruhigt sein. Bin auch für eine gütige Regelung, falls Sie meinen Wünschen entgegenkommen. Stellen Sie einen Mietwagen, am besten einen Ford-Thunderbird, heute Abend bis spätestens acht Uhr auf den Parkplatz am Südosteingang des Central Parks. Lassen Sie die Zündschlüssel stecken und die Fahrzeugpapiere im Handschuhfach. Wenn der Wagen nicht da ist oder beaufsichtigt wird oder wenn Sie sonst einen Trick versuchen, können Sie morgen die netten Umtriebe ihres Sohnes in der Zeitung lesen. Ich hoffe, ich habe mich deutlich genug ausgedrückt…! Wie bitte, Sie wollen wissen, wer hier spricht? Natürlich ein guter Freund!«
    »Fabelhaft, Boss!«, staunte Ted. »Jetzt bekommen wir endlich einen anderen Wagen. Nach dem Coup am Chatham Square kennt bestimmt jeder Cop unseren Chevy.«
    Snyder hörte gar nicht hin, sondern vertiefte sich wieder in die Lektüre fremder Geheimnisse.
    Eine lange Reihe von Nieten folgte, bis Snyder wieder ein Opfer entdeckt hatte.
    »Da schreibt ein Versicherungsagent: ›Liebe Mutter, du brauchst Dir keine Sorgen zu machen. Ich bin hier unter einem falschen Namen untergetaucht, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Nach drei Jahren, wenn die Affäre verjährt ist…‹«
    »Kann demnach kein tolles Stück gewesen sein«, knurrte Mike verächtlich.
    »Egal. Immerhin war es dem Kerl schlimm genug, um Reißaus zu nehmen. Versicherungsagent ist übrigens gut. Bei einem kleinen Versicherungsschwindel lassen sich leicht Tausende ’rausholen.«
    Snyder war mit der

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