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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Blick.
    Aber Phil sekundierte mir, indem er erklärte, dass wir leider noch einen dringenden dienstlichen Auftrag zu erledigen hätten.
    Mit einem Male war Mr. Dupont wie umgewandelt.
    »Sie sind an der richtigen Adresse!«, kicherte er. »Heute früh gegen zehn Uhr habe ich eine solche Uniform ausgeliehen. Warten Sie einen Moment.«
    Er verschwand in den unergründlichen Tiefen seiner Behausung und schleppte ein nahezu scheunentorgroßes Journal herbei. Er fuhr mit seinen gichtigen Fingern die Kolonnen der Eintragungen entlang und verkündete alsbald: »Hier ist es: eine Postbotenuniform an Mister James Watt. Broadway Nr. 3818.«
    Der Name Watt sagte uns überhaupt nichts.
    Phil notierte gewissenhaft diese Adresse, während ich fragte: »Mister Dupont, können Sie uns den Kunden beschreiben?«
    »Nicht sehr genau. Ich achte ja nicht auf jeden Besucher. Vom Theater war er 48 jedenfalls nicht. Der Mann war etwa so groß wie ich, aber dicker. Sein Kopf, das fiel mir besonders auf, war rund und kahl wie eine Billardkugel.«
    Phil und ich sahen uns an. Mit einer solchen Auskunft hatten wir wahrlich nicht gerechnet. Jetzt hatte es auch Phil eilig, wegzukommen. Er murmelte: »Danke, das genügt.«
    Sekunden später saßen wir im Auto.
    »Jerry, das kann eigentlich nur Chatter sein. Wir sollten aber, um ganz sicher zu sein, Mister Dupont ein Foto von dem Detektiv vorlegen.«
    »Wo, um alles in der Welt, willst du jetzt ein Foto von Chatter auftreiben?«
    »Bei der City Police. Der Detektiv hat sicherlich einen Waffenschein. Dem Antrag hierfür müssen zwei Lichtbilder beigefügt werden, folglich muss die Polizei ein Konterfei Chatters bei ihren Akten haben.«
    »Das mag sein. Aber bis wir das Foto besorgt hätten würden wir mindestens nochmals eine Stunde verlieren, und das will ich nicht. Ich habe so ein komisches Gefühl, als ob wir irgendwie zu spät in die Clinton Street kommen könnten. Überdies brauchen wir keine hundertprozentige Gewissheit. Chatter ist ein schlechter Schauspieler. Er verrät sich todsicher, wenn wir ihm seine kriminellen Extratouren auf den Kopf Zusagen.«
    »Wie du meinst«, stimmte Phil zu. Dann fuhren wir ab, Richtung Brooklyn.
    ***
    Die Brooklyn Bridge mündet in verschiedene Straßen. Eine davon ist die Fulton Street, die an einem Park entlangführt. In der Nähe der Borough Hall, das sind die Gebäude der Stadtverwaltung, zweigt die Clinton Street in einem spitzen Winkel von der Fulton Street ab. Das erste Gebäude in diesem scharfen Eck beherbergte im zweiten Stock das Detektiv-Institut Argus. Der Eingang befand sich an der Stirnseite des Hauses und war von beiden Straßen her zugänglich gegenüber, jenseits der Fulton Street, lag der erwähnte Park.
    Bevor wir Chatter auf die Bude rückten, fuhr ich das Dreieck Fulton Street - Pierrepont Street - Clinton Street ab, um mich mit der Örtlichkeit vertraut zu machen und nach eventuellen verdächtigen Anzeichen Ausschau zu halten. Die Straßen waren fast taghell beleuchtet. Obwohl es schon nach 20 Uhr war hatte der Verkehr noch nicht wesentlich nachgelassen. Fahrzeuge, die sich in Bewegung befinden, sind im Allgemeinen nicht verdächtig; auch der langsam dahinrollende rote Ford Thunderbird fiel mir nicht auf. Ich konnte ja nicht wissen, dass dieser Wagen schon seit einer Stunde den Häuserblock umrundete.
    Unseren Wagen, er war auf Zivil getarnt, stellte ich am Rand des Parks ab. Nachdem ich ausgestiegen war, trat ich dicht an die Büsche heran und zündete mir umständlich eine Zigarette an. Nein, nicht zur Beruhigung, sondern mit einer ganz bestimmten Absicht.
    Ich brauchte denn auch nicht lange zu warten, da wurde ich aus den Sträuchern heraus angesprochen: »Alles okay, Agent Cotton. Chatter befindet sich in seinem Büro. Ich habe seinen Schatten noch am Fenster gesehen.«
    »Ist gut, Norman. Passen Sie auf den Eingang und auf unseren Wagen auf.«
    Walt Norman war der G-man, der Chatter an diesem Abend zu überwachen hatte.
    Ich ging zum Wagen und beugte mich hinein.
    Phil fragte: »Allein oder zu zweit?«
    »Zu zweit!« entschied ich. »Norman sichert den Eingang. Von dort haben wir also keine Überraschungen zu erwarten.«
    Wir schlenderten über die Fulton Street und stiegen die niedrige Eingangstreppe hinauf. Pech, die Haustür war geschlossen. Kurz entschlossen drückte ich auf die unterste Klingel. Nach geraumer Zeit öffnete ein alter Mann.
    Um Ausreden darf ein G-man nicht verlegen sein. Unverfroren erklärte ich: »Zum

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