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0244 - Der Seelen-Vampir

0244 - Der Seelen-Vampir

Titel: 0244 - Der Seelen-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schließlich in seine Kabine und dachte nach. Vor allen Dingen drehten sich seine Gedanken um die Mannschaft. Die Reise nach Rumänien würde noch einige Tage dauern, und auf der Fahrt konnte sehr viel passieren. Wer gab ihm denn die Gewißheit, daß die Blutsauger nicht plötzlich durchdrehten, weil sie es sich anders überlegt hatten?
    Die Frau und das Monstrum vielleicht nicht, aber das andere Wesen in dem Sarg. Es war durchaus möglich, daß es sich befreite.
    Man sagte den Vampiren schreckliche Kräfte nach, so konnte es ihnen auch gelingen, den Sargdeckel zu sprengen.
    Was war zu tun?
    Für Romanescu gab es nur eine Alternative. Man mußte den Blutsauger vernichten!
    Als er sich zu diesem Entschluß durchgerungen hatte, da erhob er sich ruckartig. Ein harter Zug stand in seinem Gesicht. Er war kein Waisenknabe und für zusätzliche Geschäfte immer zugänglich, aber Vampire an Bord, nein, das durfte er auf keinen Fall zulassen.
    Er überlegte, mit welchen Waffen man diese Blutsauger töten konnte. Viel kam da nicht zusammen, was ihm zur Verfügung stand. Da war erst einmal eine Pistole mit Silberkugeln, die er nicht hatte. Ebensowenig einen Eichenpflock oder Weihwasser. Auch kein Kreuz, aber es gab etwas anderes!
    Knoblauch!
    Romanesu grinste hart, als er daran dachte. Plötzlich hatte er es eilig, die Kabine zu verlassen. Sein Weg führte ihn dorthin, wo auch die Kombüse lag.
    Ein italienischer Koch wirbelte dort. Gino war ein Meister seines Fachs. Er verstand es, aus wenigen Zutaten die besten Gerichte zu zaubern, und in die Kombüse ließ er außer dem Kapitän und dem Ersten Offizier keinen rein.
    Romanescu ließ sich auch nur wenig bei seinem Koch blicken. Es war immer eine Überraschung, wenn er auftauchte. Als er plötzlich auf der Schwelle stand, da schreckte der Koch zusammen und schleuderte sein Pornoheft, in dem er gelesen hatte, zur Seite.
    »Bleiben Sie ruhig sitzen«, sagte der Kapitän. »Ich suche nur etwas.«
    »Und was, Sir?« Gino sagte immer Sir, obwohl er Italiener war.
    »Knoblauch.«
    Der Koch begann zu grinsen. »Wirklich Knoblauch, Sir?«
    »Ja.«
    »Moment.« Gino drehte sich um und holte eine Dose aus dem Schrank hervor. Er reichte sie dem Kapitän, der allerdings schüttelte den Kopf. »Nein, nicht so etwas.«
    »Was dann?«
    »Haben Sie keine Stauden?«
    »Ja, sicher, als Dekoration.«
    »Dann geben Sie mir die Dekoration. Das ist doch völlig normaler Knoblauch – oder?«
    »Klar, Sir.« Der Koch bückte sich und öffnete eine Tür am Unterteil des eingebauten Schranks. Er wühlte zwischen Töpfen und Pfannen herum, fluchte ein paarmal und lachte meckernd auf, als er die lange Staude gefunden hatte und sie triumphierend in die Höhe hielt. »Das ist sie, Sir«, sagte er, »wollen Sie auf Vampirjagd gehen?«
    »Natürlich.«
    Gino wollte sich über den Witz totlachen, verstummte jedoch als er die ernste Miene seines Kapitäns sah. »Schon gut, Sir, schon gut. Ich meinte ja nur.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte Romanescu kehrt und verließ die Kombüse. Zurück blieb ein ziemlich erstaunter Koch, der über Vampire nachdachte und hastig ein Kreuzzeichen schlug.
    Der Kapitän aber steuerte den Laderaum an, in dem die vier Särge standen.
    Er hatte ein schlechtes Gewissen, trotz seines guten Vorhabens, denn er kam sich auf seinem eigenen Schiff wie ein Fremder vor.
    Von unsichtbaren Feinden fühlte er sich umgeben, eingekreist und eingekesselt, und er schaute sich immer vorsichtig um, ob nicht die Untote hinter ihm stand.
    Romanescu sah sie nicht. Unangefochten erreichte er sein Ziel. Vor der Tür zum Lagerraum blieb er erst einmal stehen. Dabei zog er seinen Kopf ein, und eine Gänsehaut lief über seinen Rücken. Die Knoblauchstaude hielt er in der rechten Hand. Sie setzte sich aus zahlreichen Knollen zusammen. Wie eine Kette reihten sie sich aneinander. Damit mußte der Vampir doch zu töten sein!
    Er schloß auf.
    Stille wie in einem Grab herrschte innerhalb des Laderaums. Kein Kratzen oder Stöhnen wie bei seinem ersten Besuch war zu vernehmen, denn die Toten redeten nicht.
    Bevor Romanescu weiterging, drückte er die Tür sacht ins Schloß.
    Niemand sollte ihn sehen.
    Er hatte auch eine Lampe mitgenommen. Die Taschenlampe konnte man als sehr lichtstark bezeichnen. Sie würde ausreichen, um den Lagerraum für seine Zwecke auszuleuchten.
    Er schaltete sie ein.
    Der helle, breite Finger fand seinen Weg durch die Dunkelheit, schnitt einen Tunnel, in dem der Staub

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