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0244 - Die Kugel aus Zeit und Raum

Titel: 0244 - Die Kugel aus Zeit und Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wir weiter nach Norden?"
    Crows meldete sich aus dem Shift über Funkspruch.
    „Sir, Kasom geht nach Westen. Ich habe Verbindung mit ihm. Er ist ebenfalls auf einen Flußlauf gestoßen. Es dürfte derselbe sein."
    Rhodan nickte.
    „Danke. Also weiter nach Norden."
    Sie durchquerten das langsam fließende und niedrige Wasser.
    Am anderen Ufer blieb Bernard plötzlich stehen und starrte auf den Boden, als habe er eine Goldmine entdeckt. Rhodan, der das seltsame Benehmen seines Zahlmeisters bemerkte, blieb ebenfalls stehen und kam wieder zurück.
    Er folgte Bernards Blick und sah den kleinen weißen Gegenstand, der sich gut gegen die dunkle Erde abhob. Er bückte sich und hob ihn auf. Auf der flachen Hand hielt er ihn Bernard unter die Nase. „Das meinen Sie doch, Major?"
    Bernard nickte, immer noch fassungslos.
    „Ja, Sir. Eine Verpflegungstablette - wahrscheinlich Wasser."
    Rhodan warf die Pille hoch und fing sie wieder auf.
    „Jetzt wissen wir, daß wir richtig sind."
    Bernard sagte: „Darf ich mal sehen, Sir?"
    Rhodan gab ihm die Tablette.
    Bernard nahm sie mit spitzen Fingern und betrachtete sie. Dann zog er aus der Rocktasche ein Bündel von Papieren, durchblätterte sie gewissenhaft und behielt eins, während er die anderen wieder verschwinden ließ. Es war eine Liste.
    Er las, bis er das Gesuchte gefunden hatte. Triumphierend sah er auf. „Wassertabletten habe ich in den letzten drei Tagen nur an Gucky ausgegeben. Er behauptet, nachts immer durstig zu sein. Da er zu faul war zum Aufstehen, lutschte er einfach Tabletten." Er schob die Liste in die Tasche und betrachtete erneut die Tablette in seiner Hand. „Es ist gegen das Reglement, wertvolles Eigentum der Flotte einfach wegzuwerfen. Ich werde dem Mausbiber einen Verweis erteilen müssen."
    Mit wütenden Gesichtsausdruck stampfte er weiter nach Norden.
    Rhodan und Dr. Berger grinsten sich zu und folgten ihm.
    Zu Bernards schmerzlicher Überraschung hatte Gucky noch weitere Male wertvolles Flotteneigentum einfach fortgeworfen.
    Selbst Rhodans Argument, daß der Mausbiber ihnen damit ja nur die Suche erleichtern wollte, fruchtete wenig. Der Major strich die gefundenen Tabletten auf einer neu angefertigten Liste ab.
    „Bleiben noch vier", stellte er pedantisch fest. „Wenn er die nicht lutscht, versohle ich ihm das Fell."
    „Sie dürfen sich keinesfalls an einem Sonderoffizier vergreifen", ermahnte ihn Rhodan. Er gab sich alle Mühe, nicht laut aufzulachen. „Und nun vergessen Sie Ihre Pillen. Gucky muß ganz in der Nähe sein."
    Die letzte Tablette hatte außerhalb des eingetrockneten Flußbettes unmittelbar unter den stark abfallenden Felsen gelegen.
    Rhodan nahm an, daß Gucky sie in einem unbewachten Augenblick über die hohen Uferböschung geworfen hatte. Er konnte ja nicht ahnen, daß die Höhle der Androiden direkt über ihnen in der Felswand lag.
    Dr. Berger stand in der steil nach oben führenden Rinne.
    „Ich weiß nicht, ob wir allein weiter vordringen sollen. Es steht fest, daß die Androiden Gucky an dieser Stelle ins Gebirge geschleppt haben. Wir sollten Kasom und Tolot herholen. '" Rhodan nickte.
    Der Shift landete neben der Rinne im Schutz der Felsen. Kasom und Tolot meldeten sich sofort und gaben bekannt, daß sie keine Spur gefunden hatten. Sie erhielten Anweisung sofort das Peilzeichen anzusteuern und bei ihnen zu landen.
    Allmählich begann Gucky sich darüber zu wundern, daß sie ihn nicht einfach umbrachten. Warum schleppten sie ihn hierher in die Höhle? Was hatten sie mit ihm vor? Wollten sie ihn vielleicht als eine Art Geisel benützen?
    Insgesamt mochten es an die fünfzig verschiedenartige Androiden sein, die sich in der Höhle versammelten. Guckys Augen hatten sich an das herrschende Halbdunkel gewöhnt. Er bemerkte, daß die einzelnen Formgruppen immer zusammenblieben und sich nie unter die anderen mischten. Es schien ein strenges Kastenregime zu bestehen.
    Eine Sprache schienen die Androiden nicht zu kennen. Sie verständigten sich durch Zeichen und wahrscheinlich durch eine Art Telepathie, die für Gucky bedeutungslos blieb. Er fing keinerlei Impulse auf. Aber auch eine Verbindung mit Harno kam nicht zustande. Es war für Gucky sehr beunruhigend, keinerlei Impulse mehr wahrzunehmen. So mußte einem Menschen zumute sein, der plötzlich nicht mehr hören konnte.
    Sie hatten ihn nicht gefesselt. Ungehindert durfte er sich in der Höhle bewegen, aber wenn er sich dem Eingang näherte, wurde er sofort mit brutaler Gewalt

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