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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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verständigt, und es war anzunehmen, das man uns in wenigen Minuten einen FBI-Wagen schicken würde. Phil und ich waren mit einem Taxi zu Suller gekommen. Als Flasher am Nachmittag seinen Mordversuch mit einer Handgranate auf uns unternommen hatte, war ein verwirrter Splitter in einen Reifen meines Jaguars eingedrungen. Der Wagen stand noch immer vor dem Flynnschen Haus in der nördlichen Bronx. Da wir von unseren Untersuchungen im Hause Flynn weggerufen worden waren mit dem Auftrag, uns um Humphrey Suller zu kümmern, hatte ich noch keine Zeit gefunden, den Reifen an meinem Jaguar zu wechseln.
    »Warum haben Sie nicht einen Ihrer Killer geschickt? Warum sind Sie selbst gekommen, um Suller zu ermorden?« Ich war erstaunt als ich Phil diese Frage stellen hörte. Aber auch mich interessierte die Antwort.
    Pestanazo hob kaum den Kopf, als er sagte: »Heute Nachmittag im Central Park ging es schief. Der Kerl hat sich zu dämlich angestellt. Einen weiteren Mann habe ich nicht mehr. Also musste ich es selbst tun.«
    Bei den letzten Worten warf Pestanazo mit einem bösen Grinsen den Kopf in den Nacken. Er spie uns die Worte mit solchem Hass entgegen, dass wir es vorzogen, keine weiteren Fragen an ihn zu richten.
    Pestanazo war erledigt. Wir würden als Zeugen gegen ihn auftreten. Das übrige Beweismaterial war außerdem so umfangreich, das es bei Weitem genügte, um den Gangster mit Sicherheit auf den Todesstuhl zu bringen. Zwar hätte mich noch sehr interessiert, zu erfahren, wo Pestanazo sich während der letzten Wochen versteckt gehalten hatte, aber ich unterließ es, danach zu fragen. Während der Vernehmungen würde ich es ohnehin erfahren. Mit dieser Annahme allerdings war ich schief gewickelt. Ich täuschte mich so gewaltig, dass ich es später bedauerte, nicht gleich gefragt zu haben.
    Die Tür wurde geöffnet, und Suller lugte herein.
    »Ihr Wagen ist da«, sagte er und verschwand sofort wieder.
    Ich stand auf.
    »Kommen Sie Pestanazo! Und nochmals: Sollten Sie einen Fluchtversuch machen, so werden wir die Waffe gebrauchen.«
    »Okay, okay!«
    Wir nahmen ihn in die Mitte und verließen die Wohnung. Humphrey Sullers Wohnung liegt im sechsten Stock. Das Haus verfügt über zwei Fahrstühle, die jederzeit in Betrieb sind. Mit Pestanazo zwischen uns betraten wir einen Fahrstuhl.
    Mein Kollege drückte auf den Knopf, der den Fahrstuhl in Richtung Erdgeschoss in Bewegung setzt.
    Der Lift surrte leise.
    Pestanazo stand mit gesenktem Kopf zwischen uns. Phil hielt die Tommy Gun in den Händen. Ich hatte meine Smith & Wesson 38er Special weggesteckt. Pestanazo war nicht mehr bewaffnet, und notfalls würde es für mich nicht schwierig sein mit den bloßen Händen mit ihm fertig zu werden.
    Mit einem leichten Ruck hielt der Lift. Phil trat zuerst aus der Kabine. Er blieb seitlich neben dem Fahrstuhl stehen, die Tommy Gun noch immer in den Händen.
    Ich schob Pestanazo vor mir her.
    Noch heute sehe ich seinen breiten Rücken und den braun gebrannten Nacken mit den langen schwarzen Haaren vor mir. Es war dies der Augenblick, da der Tod schon ausgeholt hatte, um den Gangster niederzumähen.
    Alles Weitere geschah innerhalb weniger Sekunden. Phil behauptete später, die Zeitspanne könne die Fünf-Sekunden-Grenze nicht überschritten haben. Mir kam die grauenhafte Szene viel länger vor. Aber wahrscheinlich hatte mein Partner recht.
    Fünf Sekunden aber reichten aus, um einen Mörder sein grausiges Werk vollbringen zu lassen.
    Links, unmittelbar neben dem Fahrstuhl stand Phil mit der Tommy Gun. Vor mir, schon außerhalb des Fahrstuhls, schob sich Pestanazo in die Halle. Rechts neben dem Lift stand ein älteres Ehepaar. Der Mann hatte eine Anzahl Pakete unter dem Arm, die Frau trug einen lustigen, bunten Sonnenschirm.
    Die Halle, durch die wir gehen mussten, um vom Lift bis an die Haustür zu gelangen, war etwa 15 Yards lang. Linker Hand waren Briefkästen mit den Namen der Hausbewohner. Rechts stand eine große Stechpalme in einem braunen Tonkübel. Vor der Palme waren vier gelbe Sessel und ein Bambustischchen gruppiert.
    Das alles nahm ich wahr, als ich hinter Pestanazo aus dem Lift trat. Und ich sah noch etwas anderes. Etwas, das ich schon einmal an diesem Tag gesehen hatte: eine Handgranate.
    Sie fiel etwa zwei Meter vor Pestanazo auf den dicken Teppich in der Halle. Und diesmal hatte Flasher die Granate nicht zu früh auf ihre todbringende Reise geschickt.
    ***
    Mitch Wayne war von kleiner Gestalt und dürr. Seine Nase war so

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