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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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die Wand durchstemmen. Also musste er auch diesen Fluchtweg längst vorbereitet haben. Warum aber hat der Inhaber des Nachbarkellers das Loch in der Wand nicht bemerkt?«
    »Wahrscheinlich hat Flasher eine dünne Schicht stehen lassen, die er heute erst durchbrochen hat.«
    »Schön! Aber die Mauern sind zusammen fast einen halben Meter dick. Das Arbeiten mit den Brechstangen und Schaufeln muss Lärm verursacht haben. Schließlich wusste Flasher nicht, ob sich nicht zufällig im Nachbarkeller jemand aufhielt, der die Geräusche hörte.«
    Wir erkundigten uns nach dem Besitzer des Nachbarkellers und erfuhren, dass der Betreffende schon seit drei Wochen verreist wäre und erst in zehn Tagen zurückerwartet wurde. Ob das ein Zufall war, oder ob Flasher von der Abwesenheit des Betreffenden gewusst hatte, konnten wir nicht erfahren.
    Tatsache war: Wir hatten einen siebenfachen Mörder entkommen lassen.
    Nachdem man die Leichen des Gangsters und der Marilyn Flagherty abtransportiert hatte, verließen wir die Chambers Street und fuhren zum Distriktgebäude zurück.
    ***
    Mit etwas gemischten Gefühlen begaben wir uns zu Mister High. Dabei standen Flashers Flucht und unser Versagen bei der geplanten Festnahme nicht einmal im Mittelpunkt. Viel schwieriger und problematischer war der unglückliche Schuss, den Roy Bennet abgegeben hatte.
    Die Presse würde sich auf diesen Fall stürzen. Das war klar. Ein G-man erschießt eine Frau, die noch dazu unbewaffnet ist.
    Ein gefundenes Fressen. Und ein menschliches Problem, mit dem unser Kollege fertig werden musste. Wir trösteten ihn. Er hatte schließlich nicht gewusst, dass es eine Frau war, auf die er schoss.
    Mister High nahm sich dieses bedauerlichen Falles an. Das Ergebnis war, dass die Presse keine genaueren Informationen erhielt. Die Verlautbarung war sehr allgemein gehalten. Es hieß darin, dass Marilyn Flagherty und der unbekannte Gangster während eines Kugelwechsels von FBI-Beamten erschossen worden seien. Eine verirrte Kugel habe dabei Marilyn Flagherty getroffen.
    Wir saßen gerade wieder in unserem Office und beratschlagten, welche weitere Aktion wir gegen Flasher unternehmen konnten, als das Telefon läutete. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.
    »Jerry, hier unten ist ein Mann, der dich unbedingt sprechen will. Er behauptet, es hätte etwas mit der Sache Flasher zu tun«, sagte unser Kollege in der Vermittlung.
    »Soll heraufkommen.«
    Wir kannten den Mann, der zwei Minuten später in unser Office trat. Chuk Finegan wurde seit einem knappen Jahr bei uns unter dem seriösen Begriff Gewährsmann geführt. Es gab auch Leute, die Menschen diese Schlages anders bezeichneten: Verräter, Spion. Spitzel, Ratte oder ähnlich.
    Tatsache war, das wir von Finegan viele wertvolle Tipps erhielten. Er hatte uns auch erzählt, dass sich Flasher in der bezeichneten Wohnung aufhalte.
    Finegan war mittelgroß, elegant -wenn auch etwas auffällig - gekleidet, hatte ein braunes Gesicht, das nie verriet, was er dachte, und eine zentimeterlange Narbe auf der linken Wange. Am Mittelfinger seiner rechten Hand fehlten zwei Glieder. Wovon er lebte, wussten wir nicht. Aller Wahrscheinlichkeit nach aber rührten seine Einkünfte nicht aus legalen Geschäften her. Denn Finegans Dienste, die er uns aufgrund seiner Verbindung zur Unterwelt als Gewährsmann leistete, hatte für ihn letztlich nur den Vorteil, dass die Polizei ihm gegenüber bisweilen ein Auge zudrückte und ihn nicht genauer unter die Lupe nahm.
    Finegan also trat in unser Office. Und es war nicht schwer, ihm eine heftige Gemütsbewegung anzusehen. Sein Gesicht war fahl. Seine Blicke schweiften so unruhig, so gehetzt durch den Raum, als fürchte er hier etwas Schreckliches zu entdecken.
    »Nehmen Sie Platz«, sagte Phil und schob ihm einen Sessel hin.
    »Danke!« Finegan ließ sich auf das Polster fallen, zog ein Taschentuch hervor und betupfte sich die Stirn. »Sie haben ihn entkommen lassen.« Er sagte es unvermittelt und ohne Vorwurf in der Stimme. Es war einfach eine Feststellung.
    »Woher wissen Sie…«
    »Ich weiß es. Vor zehn Minuten hat man es mir erzählt. Ich saß gerade im Blue Star, am mittleren Broadway, als ich die Nachricht erhielt. Ein Killer von Pestanazo hat Sie beobachtet. Der Kerl weiß auch, dass ich Ihnen den Tipp über Flasher gab. Von Seiten Pestanazos hat man nichts gegen mich, da Flasher dem Alten im Weg war. Aber wenn Pestanazo und seine Killer von meinem Spiel wissen, dann dauert es vielleicht nicht

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