0244a - Heißer als die Hölle
fertig. Und nun her mit dem Heftpflaster und den Binden!«
Doc Baines, der sich erschrocken an die Wand gelehnt hatte, sah in das Gesicht des Gangsters und erkannte, dass jeder Widerstand sinnlos gewesen wäre. Wortlos ging er in seinen Praxisraum und kam wenig später mit den gewünschten Dingen zurück. Der Gangster dirigierte Mrs. Baines zu einem Flursessel.
»Los, Doc, mit dem breiten Heftpflaster kleben Sie Ihrer Frau den Mund zu, und mit den Binden fesseln Sie ihre Hände und Füße. Ich werde die Fesseln überprüfen. Ich sorge dafür, dass man Ihre Frau wieder befreit. Und wenn Sie, Doc, meine Anweisungen befolgen, wird auch Ihnen kein Haar gekrümmt! Los, beeilen Sie sich!«
Die resolute Mrs. Baines hatte sich in das Unvermeidliche gefügt.
Doc Baines stand stumm und kopfschüttelnd vor seiner Frau. Er schrak zusammen, als der Gangster den Sicherungsflügel herumlegte. Schnell machte er sich in ohnmächtiger Wut daran, seine eigene Frau zu fesseln.
***
Der Arzt untersuchte mich und meinte, dass ich krankenhausreif sei. Wir einigten uns schließlich auf einige schmerzstillende Mittel.
»Sie sind ein harter Bursche, Cotton.«
Der junge, sympathische Arzt lächelte und verabschiedete sich.
Ich erfuhr, dass Clifton erfolgreich operiert worden war. Man bewachte ihn ebenso streng wie den verurteilten Mörder Chester Morrison. Beide Patienten lagen in der Abteilung, in der Schwester Catarina ihren Nachtdienst angetreten hatte. Während ich mich von den Sicherheitsmaßnahmen überzeugte und in Schwester Catarina eine zuverlässige Person kennenlernte, telefonierte Lee mit unserem Distriktbüro. Dann kam er zu mir.
»Der Chef und Gann sind wieder zurück. Phil haben sie nicht gefunden und auch die Leute nicht. Gefunden wurden nur der helle Rambler und der hellblaue Thunderbird. Mister High bittet uns, sofort zu kommen. Er will, dass du dich erst einmal ausruhst, während wir nach Phil fahnden.«
Wir standen vor der Pförtnerkabine. Als wir gehen wollten, klingelte das Telefon. Der Pförtner nahm den Hörer ab, meldete sich und erschrak. Sein Gesicht wurde kreidebleich. »Yes, ich werde es ausrichten!« Als er den Hörer auflegte, winkte er uns.
»Einer der Gangster hat mich angerufen. Er wollte wissen, was mit Ihnen wäre, ob Sie auf der Straße der Teufel geholt hätte. Wenn nicht, sollte ich Ihnen bestellen, dass Ihr Freund getötet wird, falls die Cops und G-men nicht sofort ihre Suchaktionen einstellen. Der G-man Decker sei so sicher versteckt, dass ihn selbst eine Armee von Spürhunden nicht finden könne.«
Er sah mich aus großen Augen an.
»Ihnen, Mister Cotton, soll ich ausrichten, dass man mit Ihnen jetzt kurzen Prozess machen würde, falls Sie ihre Nase…«
Ich winkte ab.
***
Mister Highs feingliedrige Finger spielten mit einem Bleistift. Ich saß, inzwischen gewaschen und umgezogen, vor ihm. Lee und Gann waren mit von der Partie. Wir entwickelten Pläne, um Phil schnellstens zu finden. Das Telefon klingelte. Ein G-man der Fahndungsabteilung rief an. Der Chef schaltete den kleinen Lautsprecher an.
»Bei dem Toten aus dem Schuppen von Pier 80 handelt es sich um den achtunddreißigjährigen John Poppy. Er ist gestern nach einer fünfjährigen Strafe aus Sing-Sing entlassen worden. Poppy ist ein Hehler. Er hat mit Chester Morrison zusammengearbeitet.«
»Wie kommt es, dass Sie erst jetzt die Identität des Toten feststellen konnten? Der Mann ist doch bei uns im Archiv registriert«, fragte der Chef.
»Stimmt, Chef« kam es zurück, »aber erst nach dem Hinweis von Jerry konnten wir in dieser Richtung forschen. Snider hat die Akten von Poppy von der Staatsanwaltschaft holen lassen. Dort lag gegen Poppy eine anonyme Anzeige aus Boston vor.«
»Anonym… und dann aus Boston…«, wunderte sich der Chef.
Ich erinnerte Mister High an den Anruf von John Poppy, der uns zwei Gangster aus Boston servieren wollte. Auch sein Anruf an uns war anonym, und Poppy musste ihn mit seinem Leben bezahlen.
»Chef wenn wir weiterkommen wollen, dann nur über das Corner Inn. Dort ist die Zentrale. Ich werde mich sofort auf die Socken machen und mir Al Hegdon vorknöpfen. Nur dort können wir der Sache auf den Grund gehen. Denn die Bande ist bereits angeschlagen. Ich habe einen der Gangster angeschossen. Irgendein Arzt muss ihn behandeln. Um diesen Arzt zu finden, müssen Leute von uns angesetzt werden. Dann werden die Burschen weiterhin versuchen, den Schauerboss Clifton zu kidnappen, oder umzubringen. Das
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