0244a - Heißer als die Hölle
noch erledigt werden.«
Als ich den Cops den Hergang schilderte, wollten sie sofort hinauf, um den falschen Cop zu verfolgen. Ich winkte ab.
»Der ist längst über alle Berge. Geht lieber rauf, denn ich schätze da ist die Hölle los. Ruft über Funk Verstärkung herbei und verständigt die Mordkommission. Schließt die Kneipe und lasst den ganzen Verein da oben ins Headquarter zum Verhör bringen. Ruft bitte die Zentrale an. Es sollen sofort zwei G-men kommen und Prints sichern. Sagt, dass es diesmal aber wirklich welche gibt, denn das Corner Inn ist ihnen in schlechter Erinnerung. Lee und ich bleiben hier, bis die Mordkommission eingetroffen ist.«
Die drei zogen ab. Ich betrachtete mir den toten Al Hegdon und ging dann in den Kellerraum zurück.
»Wetten, Lee, dass Phil von diesem Pappteller gegessen und die Bierdosen ausgetrunken hat?« Lee zuckte die Achseln, fügte aber hinzu: »Warte ab, wenn wir die Prints sichergestellt haben, wissen wir mehr.«
***
Tatsächlich wurden nach wenigen Sekunden an etlichen Fenstern die Vorhänge zurückgezogen. Mabel Brisbane sah Frauen und Männer in mehr oder weniger bürgerlichen Nachtgewändern.
»Hilfe, holen Sie bitte die Polizei! Ich bin eingeschlossen!« Ein Mann holte das Telefon ans Fenster und deutete auf ihn. Das Mädchen zeigte den Hörer mit der abgerissenen Schnur. Nun endlich begriffen die Leute, dass da etwas Ungewöhnliches passiert sein musste. Die meisten verschwanden von den Fenstern.
Mabel ging zur Wohnzimmertür und wartete ab. Sie brauchte nicht mehr lange zu warten, bis es dumpf gegen die Wohnungstür dröhnte und schließlich Holz splitterte. Vorsichtshalber trat sie weit von der Wohnzimmertür zurück, denn die wurde nun ebenfalls aufgestoßen. Als das Holz am Schloss nachgab und barst, flog samt der Tür ein baumlanger Cop in den Raum und bremste mit dem Oberkörper auf dem Teppich vor der Couch. Er rappelte sich hoch, sagte »Sorry« und schaute Mabel an.
»Haben Sie von Ihrem Mann Stubenarrest bekommen oder warum hat man Sie eingeschlos.sen? Ich muss Sie nämlich darauf aufmerksam machen, dass wir uns in Eheangelegenheiten nicht einmischen dürfen.«
Drei weitere Cops traten ins Zimmer und hielten die neugierigen Nachbarn zurück.
Mabel Brisbane musste im erste Moment sogar lachen, aber dann wurde sie ernst und berichtete kurz. Der baumlange Cop und seine Kollegen waren nicht begriffsstutzig. Er schickte sofort einen Cop hinunter zum Streifenwagen, um das FBI und seine Zentrale zu alarmieren. Zwei Cops beorderte er zur Wohnung von Doc Baines. Falls dort niemand öffnen sollte, müsste die Wohnungstür ebenfalls gewaltsam aufgebrochen werden.
Der Großalarm Medical Center lief an. Die bisherigen Maßnahmen wurden verstärkt.
»Sie haben uns die beiden Gangster zwar gut beschrieben, aber die Burschen müssen sich doch auch mit Namen angesprochen haben. Erinnern Sie sich nicht daran?«
Mabel Brisbane schüttelte den Kopf.
»Das ist es ja gerade, sie haben sich niemals mit dem Vornamen angeredet. Der Jüngere mit dem glatten und bleichen Gesicht sagte zu dem älteren Dicken immer ›mein Junge‹, während der andere noch nicht mal eine Umschreibung der Anrede brauchte.«
Der Cop nickte.
»Zwei von uns bleiben hier und sichern die Wohnung Ihrer Freundin. Sie, Miss Brisbane, müssen leider noch etwas auf Ihr Bett warten. Am besten fahren wir sofort zum FBI. Die Kollegen sind auf Ihre direkten Aussagen angewiesen.«
***
Es war halb zwölf Uhr nachts. Der Verkehr auf der 168. Straße West lief spärlich. Am nahen Broadway gleich an der Kreuzung, war erheblich mehr Betrieb. Das Medical Center lag ruhig da. Nur in wenigen Fenstern brannte Licht. Vor dem großen Portal parkte ein Streifenwagen mit zwei Cops Besatzung. Direkt im Portal standen zwei weitere Cops. In der Pförtnerloge leisteten zwei G-men dem Pförtner aufmerksam Gesellschaft.
Mister High hatte die Bewachung des Medical Center verstärken lassen. Wer kam und ging, wurde genau kontrolliert. Hier konnte nach menschlichem Ermessen keine Maus durchschlüpfen. Auch an der Rückfront des riesigen Komplexes waren Cops postiert. Nur nicht an der tief liegenden Ausfahrt der Fahrbereitschaft. Der Dienst habende Chefarzt Doc Carpenter hatte Mister High am Telefon ausdrücklich versichert, dass diese Ausfahrt absolut sicher sei. Sie würde von innen überwacht und konnte auch nur von innen mit Hilfe einer elektrischen Anlage geöffnet und geschlossen werden. Einige Cops durchstreiften
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