0244a - Heißer als die Hölle
Catarina, wollte sie in das Gesicht des Mädchens sehen, die Tür nicht mehr im Blickfeld hatte. Das gehörte zum Plan des lautlosen Unternehmens. Der Jüngere drückte die Tür auf und war mit einem Satz hinter der älteren Schwester. Mit dem linken Arm umschlang er ihren Oberkörper samt den Oberarmen und mit der rechten Hand hielt er ihr den Mund zu. Der Dicke kam schnell hinterher und entriss Eleonore die Chloroformflasche. Watte entdeckte er selber. Schwester Catarina kam nicht mehr dazu auch nur einen Schrei auszustoßen. Der Dicke presste ihr den mit Chloroform getränkten Wattebausch auf die Nase. Die Schwester strampelte mit den Beinen. Dabei trat sie gegen den kleinen Tisch, auf dem das Tablett mit den Medikamenten stand. Der Tisch kippte um. Die Medikamentenfläschchen und Ampullen schepperten auf den Fußboden. Dann sackte der Körper der Schwester in sich zusammen. Der Jüngere zog die Bewusstlose an das Untersuchungsbett, schob sie darunter und zog das Leinenlaken bis auf den Fußboden.
Die Cops im Nebengang von Morrisons Zimmer erschraken von dem Scheppern.
»Das hat ja ganz schön geknallt. Bleib du hier, ich sehe mal, was los ist.«
***
Phil sah sich den muffig riechenden Kellerraum an. Das Inventar bestand auch hier nur aus einer alten Couch und einem -ausgedienten Stuhl. Die Tür seines neuen Gefängnisses hatte allerdings eine Innenklinke und ein Schlüsselloch. Phil ging zur Tür und presste das rechte Ohr an die rohen Holzbretter. Er vernahm keinen Laut. Anscheinend war er ganz allein im Keller. Wer weiß wo?
Mein Freund ist kein Grübler, er handelt lieber. Deshalb grinste er hoffnungsvoll vor sich hin, setzte sich auf die Couch und fingerte das Stück Draht aus dem Jackenfutter. Mit dem Draht ging er zur Tür und nahm am Schlüsselloch Maß. Er wollte einen Dietrich zurechtbiegen. Das dazu notwendige kleine Stück Draht von etwa einem halben Zoll Länge im rechten Winkel umzubiegen, war ein hoffnungsloses Unterfangen. Es gab in diesem Raum kein Werkzeug.
Phil versuchte es in einer Mauerritze. Aber der Stein bröckelte ab. An der Couch fand er keine Metallteile, die einem Biegeversuch mit seinem Draht widerstanden hätten. Als er mit seinem Latein zu Ende war, schnappte er sich den altersschwachen Stuhl und trat ein Bein ab. Das spitze Ende des Stuhlbeins zwängte er zwischen das Schloss und das nächste Brett. Nach einer halben Stunde hatte er es geschafft. Ein breites Querbrett lockerte sich. Jetzt war es eine Sache von wenigen Minuten, genug Bretter herauszubrechen, um schließlich durch eine mannsbreite Lücke in den Gang turnen zu können. Er schnappte sich das Stuhlbein als Waffe und suchte den Ausgang des Kellers. Als er ihn mit einiger Mühe gefunden hatte und leise die ausgetretenen Stufen der Steintreppe hochging, sah er in der offenen Tür ein Stück Nachthimmel und einen großen Schatten. Es war der Schatten einen ziemlich kräftigen Mannes.
Phil schlich sich vorsichtig näher. Aber dabei rutschte er aus. Als er sich an der Wand stützen wollte, schlug das Stuhlbein gegen die Steine.
»He, wer bist du?«, fragte der Schatten.
»Und was willst du hier?«, fragte Phil frech zurück.
»Pleg hat mich geschickt. Er hat etwas im Keller untergestellt und konnte sich nicht darum kümmern, weil er schnell wieder zu den anderen musste. Du kennst doch Pleg, oder…?« In seiner Stimme schwang Misstrauen.
Phil lachte.
»Du kannst Fragen stellen… Los, komm runter und überzeug dich selbst von dem G-man. Der sitzt sicher, sag ich dir. Der wartet nur auf dich.«
Tatsächlich setzte sich der Koloss in Bewegung und schnaufte die Stufen hinunter. Als er auf Armlänge an Phil herangekommen war, packte mein Freund zu. Er schnappte mit der Rechten den linken Arm des Mannes und mit der Linken die Jacke. Dann riss er ihn über sich. Der überraschte Gangster war bereits bewusstlos, als er am untersten Treppenabsatz landete.
Mein Freund stieg die Treppe vorsichtig hinunter und tastete den Bewusstlosen ab. In der linken Achselhöhle fand er eine Waffe, die er an sich nahm. In der rechten Innentasche der Jacke fand Phil einen Führerschein. Dann flitzte Phil die Treppe hoch. Er wollte zum nächsten Telefon.
Während Phil über die Straßen hastete und ein Telefon suchte, hatten unsere Spezialisten bereits herausgefunden, dass die Prints an den Bierdosen Phil gehörten. Der Kollege aus der Zentrale teilte mir gleichzeitig mit, dass die Tochter des Professor Baxter gekidnappt sei und dass die
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