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0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und nahm Haltung an.
    Kinser lachte. Seine kräftigen Zähne leuchteten violett.
    „Nanu, ist das auf der ALARICH so üblich? Nehmen Sie nur wieder Platz, junger Freund."
    Der Sergeant neben Bisboes Gefechtssitz grinste. Wholey war gerade dreißig Jahre alt geworden. Bisboe mochte dreiundzwanzig sein.
    „Nein, natürlich nicht, Sir", entgegnete Lev stockend. „Ich dachte nur, ich war der Meinung...!"
    Wholey drückte ihn in den Sessel zurück. Er nahm nebenan auf der Kante eines ausschwenkbaren Hockers Platz.
    „Nur keine Umstände. Wenn Sie der Meinung sein sollten, wir würden Sie hier als Stiefkind ansehen, so haben Sie sich getäuscht. Auf der CREST ist noch keiner aufgefressen worden."
    Lev nickte bedrückt. Er schaute starr auf seine Tasterschirme.
    Major Wholey beugte sich vor und dämpfte seine Stimme.
    „Mann, machen Sie doch nicht so ein unglückliches Gesicht.
    Wenn Sie sich geirrt haben, so haben Sie sich eben geirrt, basta!
    Das Solare Imperium kann den finanziellen Aufwand einer gewissen Energieverschwendung bestimmt verkraften. Was denken Sie wohl, wie viele vergebliche Flüge wir schon unternommen haben? Dagegen ist dieser Katzensprung eine Bagatelle. Der Alte wird mit keiner Wimper zucken, wenn..."
    „Wer?" unterbrach Bisboe.
    Kinser lachte unterdrückt.
    „Perry Rhodan. Er hat auf jedem Schiff und dazu noch in jeder Abteilung einen anderen Spitznamen. Er wird also mit keiner Wimper zucken, wenn wir in dem Außenrandsystem nichts finden.
    Ich möchte sogar wetten, daß er innerlich aufatmet. Wir können im Beta-Nebel alles gebrauchen, nur keinen unbekannten Gegner.
    Vergessen Sie Ihre trübsinnige Stimmung."
    Er klopfte Lev auf die Schulter und stand auf.
    Die Lautsprecher der Rundrufanlage brüllten auf. Die Stimme des Ersten Offiziers war nicht zu verkennen.
    „Klar zum Linearmanöver, Durchgang erfolgt in zwei Minuten.
    Zeit läuft. Maschinenhauptleitstand Triebwerk IV hat Leistungsüberschuß von 0,0046 Prozent. Schon bemerkt?"
    Major Dr. Hefrich, der Leitende Ingenieur, meldete sich sofort.
    Seine Antwort ließ auf eine gereizte Stimmung schließen.
    „Seit genau einer Minute und zweiunddreißig Sekunden.
    Automatsynchronisator für Sektor IV will nicht so, wie ich will, und doch wird er müssen."
    „Eine verteufelt klare Antwort Leitender", entgegnete Brent Huise aufbrausend. „Darüber reden wir noch. Sind Sie klar zum Manöver?
    Oder will Ihr Kalup auch nicht so wie Sie wollen?"
    Lev Bisboe hielt die Luft an Auf der ALARICH war es nicht üblich die Gespräche zwischen hohen Dienstgraden durch die Rundrufanlage in alle Abteilungen zu übertragen. Oberst Teren Masis hielt es für unangebracht, jedermann an gewissen Meinungsverschiedenheiten teilnehmen zu lassen. Auf der CREST war das anders. Lev begriff allmählich, daß der legendäre Ruf der Flaggschiffsbesatzung besondere Gründe hatte.
    „Er will, Herr Oberstleutnant, er will", dröhnte Hefrichs Stimme aus den Geräten. „Hauptleitstand klar zum Linearmanöver."
    Jemand lachte. Es war deutlich zu hören. Nach dem grollenden Unterton zu urteilen, konnte es der epsalische Kommandant gewesen sein. Unter Umständen auch der Haluter Icho Tolot.
    Bisboe sah sich verwirrt um. Die Männer rechts und links von ihm zeigten keine Reaktion. Sie schienen zu wissen, wie sie die leitenden Offiziere des Flottenflaggschiffes einzuschätzen hatten.
    Lev drückte auf den Knopf der Klarsichtschaltung. Die massiv aussehende Trennwand zwischen der Hauptsteuerzentrale und dem angegliederten Funkmeßraum wurde durchsichtig. Nun konnte man die kosmonautische Besatzung sehen.
    Perry Rhodan und Atlan saßen in den hydropneumatischen Kontursesseln neben dem Spezialsitz des Kommandanten.
    Durchgangsmanöver gehörten zu seinen Dienstpflichten. Die beiden Kommandeure kümmerten sich nicht darum. Allerdings - das war Lev bekannt - griff Rhodan häufig in die Führung des Flaggschiffes ein.
    Im Hintergrund der Zentrale entdeckte Bisboe die mächtige Gestalt des Haluters. Seine drei Augen leuchteten tiefrot aus der Dämmerung hervor.
    Melbar Kasom, Oberst und Spezialist der USO, lag neben dem Nichtirdischen auf einem herabgeklappten Konturlager. Zwischen seinen gespreizten Beinen hatte sich Gucky zusammengerollt.
    Lev bemühte sich, den Mausbiber klarer zu sehen. Er schien zu schlafen, oder in sich hineinzulauschen. Lev konnte sich keine rechten Vorstellungen von den letzten Ereignissen machen.
    Offenbar schienen die parapsychischen Rufe aber immer noch

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