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0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hörbar zu sein.
    Der Telepath John Marshall lehnte mit geschlossenen Augen in einem anderen Sessel. Auch er schien seine Umwelt nicht mehr zu bemerken.
    Letzte Kommandos kamen durch die Rundrufanlage. Wenige Sekunden später grollte tief unter dem Zentraledeck der Kalupsche Kompensationskonverter auf. Die CREST ging im Schutze des aufgebauten Absorberfeldes in den linearen Zwischenraum, in dem weder die Energieeinflüsse der vierten noch der fünften Dimension wirksam werden konnten.
    Das Manöver war alltäglich. Niemand dachte über die ungeheure Fülle von Schaltungen nach, die in diesem Augenblick von der Robotpositronik vorgenommen wurden. Die Überwindung von Raum und Zeit innerhalb der instabilen Librationszone war selbstverständlich geworden.
    Lev Bisboe war der erste Mann in der Funkmeßzentrale, der auf den Kontaktknopf der Anschnallautomatik drückte.
    Die breiten Gurte glitten aus den Seitenteilen und der Lehne seines Sitzes hervor und legten sich um seinen Körper. Die Halterungen rasteten ein.
    Kinser Wholey sah überrascht zu dem jungen, hochgewachsenen Mann hinüber. Bisboes Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Die weichen Züge waren verschwunden.
    „Stimmt etwas nicht?" fragte Wholey über die Zentraleverständigung an.
    Bisboe fühlte sich angesprochen. Er drehte den Kopf.
    „Wir werden in elf Minuten aus dem Linearraum herauskommen.
    Der Rückschlag einer vollen Breitseite ist am besten zu ertragen, wenn man sich vorher anschnallt."
    Die Männer der Manöverbesatzung sahen sich bezeichnend an.
    Einige kniffen die Augen zusammen, und zwei Mann folgten Bisboes Beispiel.
    „Sie denken ziemlich weit, Bisboe. Es ist keine Gefechtsbereitschaft angeordnet worden."
    „Wenn ich den Großadministrator richtig einschätze, wird sie gleich befohlen werden, Sir."
    Kinser lachte. Dann verstummte er abrupt. Die Befehlsübermittlung sprach an. „Kommandant spricht. Klar Schiff zum Gefecht. Kurzmeldung an I. O., Ausführung. Kein Sonderalarm, Ende."
    Befehlserteilungen in Kurzform waren bei Linearflügen üblich.
    Obwohl weder Sirenen noch Lärmpfeifen zu hören waren, wurde der Klarschiffzustand mit der gleichen Schnelligkeit hergestellt wie bei einem Normalalarm im Einstein-Raum.
    Die Männer der Freiwache rannten, fahren und schwebten auf ihre Gefechtsstationen. Lev Bisboe grinste still vor sich hin. Er fühlte die Blicke der Männer so deutlich, als hätten sie ihn mit den Händen berührt.
    „Sind Sie ein Hellseher, Lev?" erkundigte sich Wholey.
    „Keineswegs, Sir. Reine Gefühlssache."
    „Na, wenn Sie Ihre sagenhafte Ortung ebenfalls so gefühlsmäßig vorgenommen haben, dann...!"
    Wholey wurde erneut unterbrochen. Diesmal vom grünen Licht der Lampe, die ein Kommandeurgespräch ankündigte.
    „Rhodan spricht. Ich habe Ihre Diskussion mitgehört. Haben Sie jemals eine parapsychische Sonderschulung erhalten, Mr. Bisboe?"
    Lev bemerkte, daß sich der Mausbiber aufrichtete und durch die Transparentwand zu ihm herübersah. Zwischen ihm und Lev lagen etwa vierzig Meter. „Nein, Sir."
    „Sie haben aber einen gewissen Instinkt für bevorstehende Ereignisse." Lev begann schon wieder zu schwitzen.
    „Nicht, daß ich wüßte, Sir."
    „Ich werde Sie später testen lassen. Haben Sie augenblicklich das Gefühl, wir würden nach dem Eintauchmanöver in Schwierigkeiten geraten? Oder weshalb haben Sie sich angeschnallt, ehe der Alarmbefehl kam?"
    „Ich - ich weiß es nicht genau, Sir Ich hatte fest mit der Herstellung der Gefechtsbereitschaft gerechnet."
    „Danke, mehr wollte ich nicht wissen, Ende."
    Rhodan schaltete ab. Er schwenkte den Sessel herum und suchte Guckys Blick. Der Mausbiber schüttelte den Kopf. Als Perry die Stirn runzelte entschloß er sich, seine bequeme Haltung aufzugeben und quer durch die Zentrale zu watscheln.
    Die CREST näherte sich der gelben Sonne. Sie war als Zielstern auf dem Überlagerungsschirm der linearen Tasterautomatik zu sehen.
    „Er ist kein Mutant", erklärte Gucky. „Ich kann wenigstens keine besonderen Schwingungen feststellen. Allerdings ist er unbewußt davon überzeugt, daß wir in Schwierigkeiten kommen. Warum das so ist kann ich auch nicht sagen. Ich muß mich wieder abschirmen."
    „Sind die Hilferufe noch hörbar?"
    „Nein. Nur noch dieses eigenartige Wimmern. Hast du schon einmal einen Mann stöhnen hören, der nach einer schweren Operation aus der Narkose erwacht und den Wundschmerz zu fühlen beginnt?"
    Atlan drehte sich um.
    „Klingt das so?" fragte

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