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0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

Titel: 0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
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ich lebe immer noch.«
    »Hoffen wir, dass es so bleibt, und wenn es so weit ist, so möchte ich dabei sein, wenn die Gang auffliegt und Piscaro den Fangschuss bekommt.«
    »Wenn es irgend möglich ist, Louis, so lassen wir es Sie wissen, aber es ist Ihnen ja bekannt, wie sich die Dinge manchmal entwickeln.«
    Jedenfalls war er zufrieden. Er war sogar so sehr zufrieden, dass er abrückte, ohne sich noch einen Scotch geschnorrt zu haben.
    ***
    Es war der 10. Februar, sieben Uhr dreißig morgens, als der Wecker, den ich sicherheitshalber auf einen Teller gestellt hatte, zu rattern begann. Ich zog die Decke über die Ohren, bis das widerwärtige Geräusch aufhörte, aber danach fiel mir ein, dass ich einen schweren Tag vor mir hatte, und so wälzte ich mich aus dem Bett.
    Ich war um acht Uhr fünfundvierzig im Office.
    Phil war noch nicht gekommen, und so ging ich hinüber zu Neville, aber auch der glänzte durch Abwesenheit, eine Tatsache, für die ich keine Erklärung wusste, denn unser Kollege war im Allgemeinen die Pünktlichkeit in Person.
    Während ich mich noch wunderte, hörte ich draußen einen ungeheuren Aufstand. Jemand jaulte in den höchsten Tönen, und dann vernahm ich Nevilles fluchende Stimme. Dann flog die Tür auf und ein Bündel Mensch herein.
    Es war ein ältlicher Bursche mit einer von allen Lastern verwüsteten Gangsterphysiognomie. Er stank auf hundert Yard Entfernung nach Whisky. Er trug Handschellen und zeigte Spuren einer rauen Behandlung. Ich war sicher, er werde am nächsten Tag einen ganzen Strauß ausgewachsener Veilchen im Gesicht spazieren tragen.
    »Ich hab’ dir was mitgebracht, Jerry«, dröhne Neville. »Dies ist mein alter Freund Gregorio Dorino, für den du dich interessierst.«
    »Wo haben Sie den denn aufgetrieben?«, erkundigte ich mich.
    »Genau da, wo er sein musste, in seiner Stammkneipe in der Clinton Street. Ich hatte dir ja gestern Abend versprochen, ich würde ihn herschaffen. Hier ist er.«
    Das war wieder einmal typisch Neville. Wie sein Stoppelbart bewies, hatte er sich die Nacht um die Ohren geschlagen und nicht geruht, bevor er wenigstens einen der beiden verdächtigen Gangster aufgetrieben hatte. Anstatt dann, wie das jeder andere getan hätte, Verstärkung anzufordern, hatte er den Burschen ganz allein aus einer der wüstesten Kneipen des East Ends geholt und hierher gebracht. So etwas bekam nur der alte Neville fertig, wobei allerdings zu berücksichtigen ist, dass er in der Unterwelt den gleichen Ruf genießt wie der leibhaftige Satan.
    »Wie geht’s Ihnen, Dorino?«, grinste ich. »Was machen die Geschäfte?«
    »Flau und im Übrigen habe ich gar nichts ausgefressen und lasse mir das nicht gefallen. Wenn Sie mich einsperren, so wird mein Anwalt den größten Stunk machen. S i e werden mir keinen Mord anhängen. Das haben schon andere versucht und sind dabei auf die Nase gefallen.«
    »Wer spricht denn von Mord?«, fragte ich. »Ich habe lediglich die Absicht, mich etwas mit Ihnen zu unterhalten.«
    Ich gab Neville einen Wink, ihm die Armbänder abzunehmen und ging, um die bewusste Flasche zu holen. Wieder einmal sank der Pegel um drei doppelte Drinks.
    Der alte Gangster machte ein dämliches Gesicht, rieb sich die schmerzenden Handgelenke und griff nach dem Glas. Der Whisky schien seine Lebensgeister wieder aufzufrischen.
    »So, und jetzt wollen wir vernünftig reden«, grinste ich. »Von was leben Sie zurzeit?«
    »Ich lebe wie ein Hund, und wenn ich mir nicht von Zeit zu Zeit einen genehmigen würde, so hätte ich mich schon längst aufhängen müssen.«
    »Seit wann schleppen Hunde über fünfhundert Bucks mit sich herum?«, fragte Neville und holte ein Päckchen Scheine aus der Tasche. »Und seit wann haben die süßen Hündchen eine Lueger im Halfter?«
    Die Pistole lag neben den Scheinen. Es war ein Stillleben, wie man es sich nicht besser wünschen konnte.
    Ich nahm die Lueger und roch am Lauf. Sie stank nach Kordit, war also vor nicht allzu langer Zeit benutzt worden.
    »Was halten Sie davon, Dorino, wenn wir einen Paraffintest machen? Dann wird sich wohl heraussteilen, dass Sie etwas auf dem Kerbholz haben.«
    »Wieso? Ich habe im Keller Schießübungen gemacht, damit ich nicht vergesse, was ich früher einmal gelernt habe. Wenn Sie wollen, so können Sie mich auf die Probe stellen. Ich schieße Ihnen mit dieser alten Knarre auf dreißig Yards das Herz Ass aus der Karte.«
    »Geschenkt! Wenn Sie das nicht könnten, so wären sie niemals Mike Cohens

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