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0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar

Titel: 0245 - Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Um 8 Uhr stirbt der Fernsehstar
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Gorilla gewesen.«
    »Ich weiß nicht, was Sie wollen. Ich kenne keinen Mann namens Mike Cohen.«
    »Wo haben Sie die Dollars her?«
    »Gefunden«, grinste er. »Mitten auf der Straße hat sie irgendein Besoffener verloren.«
    »Und wo war das?«
    »In der Bowery.«
    »Ausgerechnet in der Bowery. Die Leute, die dort hingehören, besitzen gewöhnlich hundert Bucks, und die anderen lassen ihre Kohle zu Hause oder sie nähen vorher ihre Taschen zu.«
    »Was macht denn Ihr Freund Salvatore Piscaro?«, erkundigte ich mich und versuchte, meiner Stimme einen harmlosen Klang zu geben.
    »Piscaro? Nie gehört. Der muss ganz neu sein, und mein Freund ist er sowieso nicht.«
    Ich warf Neville einen fragenden Blick zu, und der meinte: »Tun Sie mir einen Gefallen, Jerry. Lassen Sie mich mit diesem Unschuldslamm für eine halbe Stunde allein. Wir werden dann ganz bestimmt einig sein, und der liebe Gregorie wird Ihnen alles erzählen, was er weiß.«
    Natürlich war das ein Bluff, denn Neville wusste genauso gut wie ich, dass Verhöre im dritten Grad - wie man so schön sagt - strengstens verboten waren. Es war ein Bluff, aber er tat seine Wirkung.
    »Bitte, gehen Sie nicht weg«, flehte Dorino mit erhobenen Händen. »Wenn Sie mich nicht verraten, will ich Ihnen sagen, wofür ich die fünfhundert Dollar bekommen habe.«
    »Ich verspreche gar nichts«, sagte ich. »Wenn Sie etwas Gesetzwidriges dafür getan haben, so bin ich verpflichtet, Sie dem Staatsanwalt zu übergeben.«
    »Ist es etwa gesetzeswidrig, wenn man aufpasst, was eine bestimmte Person macht und wohin sie geht?«
    »Das an und für sich nicht. Es kommt auf die Begleitumstände an.«
    »Von denen weiß ich nichts. Ich bekam gestern Mittag den Auftrag, ein Mädchen zu beschatten und eine bestimmte Nummer anzurufen, wenn sie von zu Hause Weggehen sollte. Ich sollte ihr dann weiterfolgen und aufpassen, wohin sie ging. Das tat ich auch. Ist das etwas Gesetzwidriges?«
    »Wenn es sich so verhält, dann nicht. Wer war das Mädchen?«
    »Ihren Namen habe ich nicht erfahren. Nur das Haus, in dem sie wohnt, und eine genaue Beschreibung von ihr.«
    »Und wo war das?«
    »In der Orchard Street.«
    »Was war das Resultat?«, fragte ich.
    »Sie blieb zu Hause bis gegen sechs Uhr dreißig. Dann kam sie herunter, hielt ein Taxi an und gab dem Fahrer als Adresse Columbus Circle an.«
    »Und dann?«
    »Dann nichts mehr. Ich telefonierte, und damit war die Sache erledigt.«
    »Mit wem telefonierten Sie?«
    »Ich hatte nur die Nummer.«
    »Und die war?«
    »Knickerbocker 2312, das heißt, wenn ich mich nicht irre. Ich bin ja immerhin ein alter Mann und leide manchmal an Gedächtnisschwäche. Den Zettel, auf dem ich mir die Nummer notiert hatte, habe ich auftragsgemäß weggeworfen.«
    »Sie haben uns immer noch nicht gesagt, wer Ihnen diesen Auftrag gab«, mahnte ich.
    »Ich habe keine Ahnung. Würden Sie Ihren Namen und vielleicht sogar Ihre Adresse nennen, wenn Sie solche Aufträge zu…« Er merkte, dass er sich verplappert hatte und schwieg erschreckt.
    »… wenn Sie solche Aufträge zu vergeben hätten, wollten Sie doch sagen. Sie wussten also, warum jemand daran interessiert war zu erfahren, wohin das Mädchen ging… Haben Sie eigentlich die Morgenzeitungen gelesen, zum Beispiel die NEWS?«
    »Ich lese niemals Zeitungen«, versicherte er treuherzig. »Die lügen ja doch nur.«
    »Dann will ich es Ihnen sagen. Das Mädchen, das Sie gestern beschatteten, wurde genau um sieben Uhr im Central Park erschossen. Sie haben dem Mörder den Weg gewiesen und sind damit Komplize. Sie sind verhaftet, Gregorio Dorino.«
    Der alte Gangster erschrak unsäglich. Vor Entsetzen sackte sein Unterkiefer herab, sodass ich sein falsches Gebiss bewundern konnte.
    »Das… das habe ich nicht gewusst«, stotterte er.
    »Darüber mag das Gericht entscheiden«, sagte ich, ohne mich um seine Proteste und sein Jammern zu kümmern.
    Neville zog die Handfesseln wieder aus der Tasche, und Dorino hielt gehorsam die Hände hin, bis das Schloss einschnappte. Dann telefonierte ich und ließ ihn zur Verwahrung in eine Zelle bringen.
    Ich war sogar überzeugt davon, dass er wirklich nicht gewusst hatte, dass Gina ermordet werden sollte. Aber der Kerl war vollständig darüber im Bild, wer sein Auftraggeber war und hätte diesen nicht verraten.
    Well, einen Salvatore Piscaro verriet man nicht, wenn man Wert darauf legte, noch einige Jahre zu leben.
    Ich bezweifelte sogar, dass Dorino sich dazu aufraffen würde,

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