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0246 - Der Spielhöllen-Dämon

0246 - Der Spielhöllen-Dämon

Titel: 0246 - Der Spielhöllen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sohns betrat; lag Eddy im Bett und tat, als wäre nichts geschehen. Er blinzelte einmal in Richtung Tür, wo sich die Gestalt seines Vaters sehr deutlich abhob.
    »Deine Mutter ist verschwunden!« Das sagte Jack Blyton zur Begrüßung.
    Der Junge setzte sich hin. Er gähnte ausgiebig und vernahm wieder die Stimme des Vaters.
    »Hast du nicht verstanden? Deine Mutter ist weg!«
    »Sie ist nicht meine Mutter.«
    Die Antwort erfolgte knallhart. Jack nahm sie hin. An anderen Tagen hätte sich Vater stumm abgewendet und wäre gegangen, heute allerdings nicht. Da lief er rot an, und Eddy erkannte, daß der Vater dicht vor einer Explosion stand. »Mich interessieren deine Wortspielereien jetzt nicht«, zischte er. »Ich habe dir gesagt, daß deine Mutter verschwunden ist, und ich möchte dich fragen, ob du etwas bemerkt hast.«
    »Ich habe geschlafen.«
    Jack drehte sich um. Er war ein hochaufgeschossener Mann, der seine Haare zum Großteil schon verloren hatte und jetzt mit einer Halbglatze herumlief. Sein Gesicht ähnelte dem seines Sohnes. Es war ebenfalls rundlich. Auch der Bauch spannte sich über dem Gürtel seiner Hose. An diesem Morgen trug er einen braunen Cordanzug, ein kariertes Hemd und eine Strickkrawatte.
    »Willst du sie suchen?« fragte Eddy.
    »Ja.«
    Eddy schwang die Beine aus dem Bett und schlüpfte in die Pantoffeln. »Aber einen Verdacht hast du nicht?«
    »Nein.«
    »Vielleicht hat sie wieder getrunken.«
    Jack Blyton starrte seinen Sohn an. »Was weißt du denn schon darüber?«
    »Möglicherweise mehr als du.«
    »Und?«
    »Nichts und.« Gelassen entledigte sich Eddy seiner Schlafanzugjacke. »Ich weiß, daß sie an keiner Schnapsflasche vorbeigehen kann.«
    Der Mann verzog das Gesicht. »Es macht dir wohl Spaß, mir so etwas zu sagen, wie?«
    »Kann sein. Aber mich soll es nicht interessieren. Sie ist ja nur meine Stiefmutter.«
    Eddy setzte sich schlurfend in Bewegung, um die Dusche aufzusuchen.
    Dabei mußte er an Jack vorbei, den die Worte seines Sohnes hart getroffen hatten.
    Die schwere Hand des Mannes schoß vor, und die Finger gruben sich in Eddys Schulter.
    Der Junge blieb stehen.
    Sein und der Blick des Vaters trafen sich. »Wenn ich noch einmal so etwas aus deinem Mund höre«, sagte der Mann gefährlich leise, »dann beziehst du von mir die Prügel deines Lebens. Verstanden?«
    Eddy blieb stumm. Erst nach einer Weile gab er die Antwort. »Ja, ich habe dich gehört, Vater. Sogar sehr gut. Ich möchte dir auch etwas sagen. Solltest du mich schlagen, überlebst du es nicht. Und das ist auch ein Versprechen!«
    Jack Blyton wurde blaß. Er schnappte nach Luft, bevor er fragte:
    »Was hast du da gesagt?«
    »Du hast mich genau verstanden.« Mit einer schnellen Drehung machte sich Eddy frei und verschwand durch die offenstehende Tür nach draußen.
    Jack Blyton blieb zurück wie ein begossener Pudel. Er begriff die Welt nicht mehr.
    So kannte er seinen Sohn nicht. Noch nie hatte Eddy solche Worte gesagt. Und wenn er es sich recht überlegte, dann war es eine Drohung gewesen, die Eddy gegen ihn ausgestoßen hatte.
    Gegen seinen eigenen Vater eine Morddrohung.
    Der Mann konnte es nicht fassen.
    Der laute Knall, mit dem Eddy die Tür zum Bad zuhämmerte, riß ihn wieder aus seinen Gedanken.
    Wut und Zorn stiegen in dem Mann hoch. Das würde Eddy büßen. So konnte man nicht mit seinem Vater reden. Eine Ungeheuerlichkeit war dies.
    Er drehte sich hastig um, rannte auf die Badezimmertür zu und stoppte dicht davor seinen Schritt, als er das Rauschen der Dusche hörte. Nein, es hatte keinen Sinn, mit Eddy zu sprechen. Er lehnte seine Stiefmutter völlig ab. Ihm war es egal, was mit ihr geschah.
    Das hatte er ihm schon zu Beginn seiner Beziehung zu verstehen gegeben.
    Obwohl Blyton noch nicht einmal 45 war, wirkte er in diesen Augenblicken wie ein alter Mann. Er zog den Kopf ein, hob die Schultern an und ging. Von Eddy konnte er keine Hilfe erwarten.
    Zur Polizei wollte er auch nicht gehen. Es war noch zu früh, die hätten ihn nur ausgelacht. Mindestens einen Tag mußte er vergehen lassen, um etwas zu erreichen.
    Eigentlich hätte er jetzt in sein Büro fahren müssen, doch er betrat das gemeinsame Schlafzimmer.
    Das Bett seiner zweiten Frau war noch aufgeschlagen. Sie hatte auch nichts mitgenommen. Keine Spuren wiesen auf eine Flucht hin, auf ein Ausbrechen aus dem täglichen Einerlei.
    Es war alles so verdammt normal!
    Der Mann ballte die Hände. Seine Augen füllten sich mit einem

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