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0246 - Der Spielhöllen-Dämon

0246 - Der Spielhöllen-Dämon

Titel: 0246 - Der Spielhöllen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drin.
    Und das ärgerte den Schul-Casanova gewaltig. Es ärgerte ihn nicht nur, es machte ihn auch wütend, wobei es gleichzeitig noch seinen Ehrgeiz anstachelte.
    14 Tage wollte er sich geben, dann hatte er Gabi herumbekommen.
    Aber 13 waren schon vorbei. Es blieb ihn also nur noch eine Chance. Und das war schlecht.
    Der Wagen parkte vor dem Schulgebäude. »Los, steig ein, Mädchen.« Natürlich war das Verdeck nach hinten geklappt. Bei einem Wetter wie diesem fuhren nur Verrückte oder Spinner im offenen Wagen.
    Didier gehörte zu ihnen. Zudem kleidete er sich nach der neuesten Mode.
    An diesem Tag trug er eine Lederjacke aus Büffelhaut, einen Schal, den er lässig zweimal um den Hals geschlungen hatte, Jeans, helle Stiefel und lange Strümpfe, die sich über den unteren Hosenbeinen befanden und sich weiß abhoben.
    Alles hatte viel Geld gekostet. Die Etiketten in den Kleidungsstücken wiesen die Namen bekannter italienischer Modeschöpfer aus, aber der Vater bezahlte ja, und nur das allein zählte.
    »Fertig?« fragte er Gabi.
    »Klar.« Sie schielte nach oben. »Willst du mit offenem Verdeck fahren, Didier?«
    »Sag nur, daß es dir zu kalt ist.«
    »Warm nicht gerade.«
    Er legte den Kopf zurück und lachte.
    Sie zischten ab. Aus dem Auspuff quoll eine weiße Wolke, die sich zu einer Fahne verlängerte.
    Die Klassenkameraden schauten den beiden nach. Manche schüttelten den Kopf.
    Einer meinte: »Ich weiß auch nicht, wie der es immer schafft, die besten Girls zu kriegen.«
    »Mit Geld«, sagte ein anderer. »Die Bräute fliegen doch auf so etwas. Okay?«
    »Ach, halt doch die Klappe«, sagte eines der Mädchen. »Ihr wißt ja gar nichts.«
    »Was wissen wir nicht?«
    »Von ihm und ihr.«
    »Kannst du dich vielleicht deutlicher ausdrücken?«
    »Sicher kann ich das. Glaubst du etwa, Gabi geht mit dem Aufreißer ins Bett? Keinesfalls, die lacht ihn aus.«
    »Sie hält sich geschlossen?«
    »Ja, du Esel.«
    Der Junge, der das gefragt hatte, nickte. »Dann wird sich der große Aufreißer aber einen Flop holen.« Die anderen lachten nach dieser Bemerkung, denn sie gönnten Didier die Abfuhr.
    Danach schwangen sich die jungen Leute in die Sättel ihrer fahrbaren Untersätze.
    Zumeist einfache Motorräder oder Fahrräder mit Hilfsmotor.
    Natürlich erreichten Gabi und Didier den Spielsalon als erste.
    Wie immer bremste der junge Mann so hart, daß der Wagen noch ein Stück rutschte und die Reifen jaulten.
    Jetzt wußten alle, daß er da war.
    Ohne die Tür zu öffnen, schwang er sich aus dem Spitfire und wartete ab, bis Gabi auch ausgestiegen war. Er hielt es nicht für nötig, ihr die Tür zu öffnen. Gabi quittierte dies mit einem leichten Lächeln. Die negativen Punkte des Knaben sammelten sich. Bald war die Reihe voll, dann würde sich Didier wundern.
    In den unterteilten Glastüren des Eingangs spiegelten sich die innen angebrachten Lichter. Man hörte nichts, und als Gabi und Didier die Halle betraten, hatten sie das Gefühl, in eine andere Welt zu gelangen.
    Es war nicht laut. Diese Zeiten hatten die Spielhallenbesitzer längst hinter sich. Wer heute die Hallen baute, der nahm schallschluckende Materialien, z. B. Dämmstoffe an den Wänden oder dicke Teppiche.
    Es gab einen breiten Mittelgang. Rechts und links standen die Automaten. Vor dem Gang befand sich noch die Wechselkasse. Ein Glashaus, in dem eine dicke Negerin saß und so breit grinste, als hätte sie den Haupttreffer im Bingo gewonnen.
    »Hey, ihr beiden!« rief sie. »Wollt ihr mal wieder ein kleines Spielchen machen?«
    »Ja, wie immer.«
    »Wechseln, Sonny-Boy?«
    Mit dem Sonny-Boy war Didier la Grange gemeint. Es schmeichelte ihn, wenn er solche Worte hörte. Kleingeld trug er nie mit sich. Er protzte mit Scheinen und ließ sich einen davon wechseln.
    Lässig schob er das Kleingeld in die Jackentasche. Die Hälfte wollte er noch seiner Freundin in die Hand drücken, doch Gabi schüttelte den Kopf. »Ich habe selbst.«
    »He, warum bist du so pingelig?«
    »Noch nie habe ich mich aushalten lassen«, erklärte sie.
    »Aber das ist doch kein Aushalten. Ich…«
    »Tut mir leid.« Sie ließ den Schaumacher stehen und ging allein weiter. Didier verzog das Gesicht. Er schaute ihr nach. Verdammt, die Puppe hatte einen Körper, der ihn regelrecht anmachte. Der grüne Rock saß sehr eng. Er umspannte die Außenseiten der Oberschenkel wie ein Etui. Dazu passend trug Gabi grüne Stiefel aus weichem Leder. Der ebenfalls grüne Pullover schwang locker um

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