Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0246 - Der Spielhöllen-Dämon

0246 - Der Spielhöllen-Dämon

Titel: 0246 - Der Spielhöllen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Wasserschleier.
    Alle hatten gegen Louise gesprochen, aber er hatte sie geliebt. Ja, es war Liebe gewesen.
    »Louise«, flüsterte er. »Louise, bitte…« Er schüttelte den Kopf und ließ sich auf die Bettkante fallen. Etwa eine halbe Stunde blieb er so sitzen und starrte ins Leere.
    Dann hatte er den Schock überwunden, gab sich einen innerlichen Ruck und stand auf. Tief atmete er durch. Danach bildeten seine Lippen einen Strich.
    Vielleicht stellte sich auch alles als völlig harmlos heraus. Er durfte nur nicht den Kopf verlieren. Jack Blyton nahm sich vor, an diesem Tag doch zu arbeiten. Es hatte keinen Sinn, wenn er zu Hause blieb und Trübsal blies. Um seinen Sohn wollte er sich nicht kümmern. Von ihm war er zutiefst enttäuscht. Diese Antworten hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausgerechnet.
    Jack Blyton nahm seinen Schlüssel, die Papiere und verließ das Haus. Der grüne Rover stand in der Garage. Als er das in den Angeln quietschende Tor in die Höhe schob, schaute er nicht zum Haus hin. Er hätte sonst eine Bewegung hinter einem der Fenster sehen können. Dort wurde eine Gardine zur Seite geschoben.
    Eddy.
    Er lächelte und ließ die Gardine wieder zurückfallen. Jetzt war genau das eingetreten, was er immer gewollt hatte. Er befand sich allein im Haus.
    Angezogen war er. Sein nasses Haar stand struppig vom Kopf ab.
    Eddy dachte nicht daran, sich zu kämmen. So etwas war unwichtig.
    Viel wichtiger erschien ihm der Keller.
    Er stieg hinunter.
    Fröhlich pfeifend sogar, denn nun störte ihn niemand. Noch hatte er Zeit. Er konnte alles genau vorbereiten, und dann, in wenigen Stunden, würden sich einige wundern. Seine Rache sollte sie mit der Wucht eines Vorschlaghammers treffen.
    Alle die, die ihn ausgelacht, verhöhnt und verspottet hatten.
    Eddy rieb sich die Hände, öffnete die Kellertür und drückte sie sorgfältig hinter sich zu.
    Vor seinem Computer-Terminal blieb er stehen. Er hatte nur die kleine Leselampe eingeschaltet. Ihr Licht reichte ihm. Seinetwegen konnte der Horror beginnen…
    ***
    Der Spielsalon hieß MANHATTAN 2000. Ein Glitzerpalast, in dem Träume und Illusionen für die Dauer eines Spiels Realität wurden.
    Hier konnte jeder der Sieger sein, was im normalen Leben oft nicht der Fall war.
    Hier lud man aber auch seine Aggressionen ab. Und es waren vor allen Dingen Jugendliche, die nach der Schule dem Salon einen Besuch abstatteten, um den Ärger, den Frust und diese ganze verdammte Schule zu vergessen.
    Der Besitzer der Spielhalle hatte dies in sein Kalkül mit einbezogen, und er hatte sich keinesfalls verrechnet.
    Vom nahen College kamen die Jungen und die Mädchen. Das war nach jedem Schulschluß so. Für eine Stunde wollten sie sich an den Flippern und Killerautomaten austoben.
    Zu jeder Clique gehörte ein Anführer. Auch zu der Spielhallen-Clique. Der junge Mann hieß Didier la Grange.
    Schmalhüftig, scharf und verwegen, so bezeichnete er sich selbst.
    Zudem war er der große Aufreißer, und die Mädchen lagen dem blonden Jüngling mit den halblangen Haaren scharenweise zu Füßen.
    Jedenfalls behauptete er das immer. Die anderen Mitschüler hatten noch kein Mädchen zu Füßen des blonden Knaben liegen sehen. Deshalb machten sie sich heimlich über ihn lustig.
    Aber sie ließen ihm den Spaß.
    Nach der Schule stürzten sie sofort los. Natürlich war Didier la Grange wie immer der erste, wenn es darum ging, dem MANHATTAN 2000 einen Besuch abzustatten. In der Notenbewertung der Klasse lag er zwar ziemlich, weit hinten, aber das kümmerte ihn nicht. Er glaubte an das Geld seines Vaters, eines Käsefabrikanten und Joghurt-Quirlers.
    »Los, Leute! Die Flipper sind heiß. Sie warten auf uns. Die sind wie Weiber.« Er stand vor der großen Treppe und schwang seine Schultasche. Als einziger fuhr er einen Wagen, einen Spitfire. Wer mitfahren durfte, bestimmte er.
    Er hatte sich für Gabi entschlossen. Sie stammte aus Deutschland, wohnte bei einer englischen Familie und wollte etwa ein Jahr lang auch in eine englische Schule gehen.
    Gabi war eine Wucht.
    Das deutsche Frollein , so wurde sie immer genannt. Bereits zwei Tage nach der Einschulung hatte sich Didier la Grange an sie herangeschmissen. Er war sich seiner Sache immer sicher. Seinem Charme konnte niemand widerstehen.
    Gabi widerstand.
    Zwar hatte sie sich erst ein wenig geschmeichelt gefühlt, mit ihm gehen zu können, aber sie setzte diesem Knaben Grenzen. Ein leichter Kuß, ein kurzes Streicheln, mehr war nicht

Weitere Kostenlose Bücher