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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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Stiefeln fegte.
    Da sah er die Rettung nahen.
    Ein schlankes Mädchen mit langwehendem Goldhaar. An einer Kette in ihrer Hand leuchtete eine kreisrunde Scheibe wie eine Minisonne.
    »Regina!« rief Zamorra erleichtert. »Das Amulett! Wir sind gerettet. Gib mir das Amulett…«
    Die Untoten zuckten zusammen, als das Mädchen auf dem Kampfplatz erschien. Tief unten in ihrem unheimlichen Reich erbebten die Fürsten der Dämonen. Das Auftauchen des Amuletts änderte schlagartig die Situation.
    Für die Hölle gab es nur eine Chance. Zamorra durfte das Amulett nicht in die Hände bekommen. Denn Regina Stubbe vermochte nicht, die Kraft der entarteten Sonne voll zu entfesseln.
    »Packt sie! Greift sie! Reißt sie zu Boden!« dröhnte die Stimme des Lucifuge Rofocale. Und die Stimme wurde gehört.
    Die Körper von Manfred Riegel und Florian Schmidt polterten zu Boden. Schlagartig hatten die unheimlichen Gegner jedes Interesse an ihnen verloren. Ubergangslos wandten sich die Geschöpfe des Bösen Regina Stubbe zu.
    »Das Amulett! Wirf es hoch!« schrie der Meister des Übersinnlichen.
    »Aber dann ist es doch verloren!« rief Regina, vor dem auf sie eindringenden Grauen zurückweichend.
    »Gehorche! Es ist unsere letzte Chance!« war das wieder die Stimme des Parapsychologen. »Wirf das Amulett in die Höhe!«
    Regina Stubbe stellte keine weiteren Fragen. Sie wußte, daß Zamorra Recht hatte, wenn es um die Bekämpfung unheimlicher Mächte ging.
    Mit aller Kraft schleuderte sie Merlins Stern in die Höhe.
    Professor Zamorra sah die Silberscheibe aufglitzem.
    »Komm!« befahl er intensiv in Gedanken. »Komm zu mir!«
    Sofort gehorchte das Amulett dem Befehl seines wahren Herrn. Über die Schädel des Höllenheeres hinweg schwebte Merlins Stern in die ausgestreckte rechte Hand es Parapsychologen. Fest umschloß die Hand Zamorras das Vermächtnis des Leonardo de Montagne.
    »Die Kraft! Sie ist da!« tönte in diesem Moment die Stimme Pater Aurelians. »Der Spiegel von Saro-esh-dyn kann jetzt eingesetzt werden!«
    »Dann zu mir!« gellte die Stimme Zamorras. »An meine Seite, Aurelian! Ihr anderen geht in Deckung! Denn in diesem Kampf sind Schwerter nutzlos. Vorwärts, Aurelian! Zum Angriff!«
    Es gelang Hexen-Hermann und Ralf Töpfer gerade noch, Manfred Riegel und Florian Schmidt, die auf sie zutaumelten, in sicherere Deckung hinter ein Rettungsboot zu zerren. Die anderen hatten schon geistesgegenwärtig Deckung bezogen.
    In diesem Augenblick trafen entfesselte Gewalten aufeinander.
    »Vorwärts!« kreischte die Stimme des Asmodis. »Vernichtet sie! Wir sind in euch. Wir helfen euch…!«
    Sofort schaltete Professor Zamorra. Er hatte sich die Worte genau gemerkt. Der Ju-Ju-Stab nützte nichts gegen Satans Geschöpfe. Aber hatte er nicht eben die Worte des Asmodis gehört, daß er und Lucifuge Rofocale mit einem Teü ihrer Macht in die Körper der Toten eingefahren waren.
    Er hatte Asmodis noch nie mit dem Amulett bekämpft. Und es war fraglich, ob Merlins Stern die Macht hatte, den Fürst der Finsternis auszulöschen. Aber gegen Dämonen konnte der Ju-Ju-Stab eingesetzt werden.
    »Vernichte!« befahl Zamorra dem Erbe Ollam-ongas. »Vernichte das Dämonische in den toten Körpern. Töte das, was die Höllengebieter in ihre Körper ein fließen ließen!«
    Übergangslos entzischte der Spitze des Ju-Ju-Stabes ein grellweißer Nadelstrahl. Kaum hatte er die Reihen der Untoten erreicht, wurde daraus ein dichter, weißlich wabernder Nebel.
    Für die Dämonenfürsten war es der Nebel des Todes. Die Kraft der Namelosen Alten vernichtete die spirituelle Substanz, die Asmodis und sein Höllengebieter in die toten Körper hatten einfließen lassen.
    Die Schwefelklüfte der Hölle hallten wider von ihrem Schmerzgebrüll. Sie hatten hoch gesetzt - und verloren.
    Jetzt brachten sie die Macht nicht mehr auf, Professor Zamorra zu stoppen. Sie hatten keine Kraft mehr, das Fährschiff davon abzuhalten, an der Küste Englands zu landen. Sehr lange würde es dauern, bis die beiden Dämonen wieder im Vollbesitz ihrer Macht waren.
    »Zurück! Zurück!« schrillte die Stimme des Lucifuge Rofocale, die von allen unreinen Geistern und dämonenhaften Wesen gehört wurde, die in England hausten. »Die Worte der Prophezeiung erfüllen sich. Brustschild, Amulett und Kreuz treffen zusammen! Zamorra, Aurelian und John Sinclair werden bald gemeinsam auf Englands Boden stehen. Dann bricht dort das Reich Satans zusammen. Dann erlischt dort die Macht unseres

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