Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

Titel: 0246 - Im Räderwerk der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Räderwerk der Unterwelt
Vom Netzwerk:
Ausflüchte, aber da sein Büro nur mit ihm und der Sekretärin besetzt war, also kein anderer da war, der diese Aufgabe übernehmen konnte, fügte er sich schließlich.
    Phil und ich gingen hinaus und kletterten in den Wagen, den wir uns von den Kollegen in Salt Lake City ausgeliehen hatten, und brausten los. Den Weg kannten wir ja nun.
    Bis zum ersten Schlagbaum ging alles glatt. Dort hielt uns wieder der Farbige an, der uns schon am Vormittag gestoppt hatte, um uns die Mitteilung von Colonel Hickson auszurichten. Er kam an unseren Wagen heran und sah sich erst ein paar Mal um, ob ja niemand sonst in der Nähe sei.
    »Du«, murmelte Phil leise, »der hat was auf dem Herzen!«
    »Hoffentlich wird es ein Tipp, der uns weiterhilft«, erwiderte ich und kurbelte das Fenster herunter. »Na, Mister, was können wir für Sie tun?«
    Der Posten kam ganz heran. Er beugte sich herab zu mir und fragte mit unwillkürlich gedämpfter Stimme: »Sir, ich möchte Sie gern etwas fragen.«
    »Schießen Sie los!«
    Er druckste herum, schien aber vor irgendetwas Angst zu haben. Ich machte ihm Mut mit den Worten: »Reden Sie ruhig! Wir fressen keinen!«
    Abermals blickte er sich ängstlich um, aber dann brachte er endlich die Frage über die Lippen: »Sir, stimmt es wirklich, dass Sie G-men sind? Ich meine, Leute vom FBI?«
    »Stimmt«, sagte ich knapp.
    »Eh… hm… könnten Sie, ich meine, stimmt das auch wirklich?«
    Statt einer Antwort zog ich meinen Dienstausweis heraus und hielt ihn ihm hin. Er besah sich das Ding mit großen, glänzenden Augen. Dann fragte er plötzlich: »Haben Sie keine Angst, Sir?«
    »Angst? Wovor?«
    Er zerrte nervös an seinen Fingern.
    »Könnte es nicht sein, dass jemand Sie umbringen will?«, stieß er schließlich hervor.
    »Moment«, sagte ich.
    Er trat einen Schritt vom Wagen zurück, denn er sah, dass ich mich anschickte, auszusteigen. Auch Phil kam heraus. Als wir dann wieder zusammenstanden, fragte ich: »Diese Frage kam doch nicht von ungefähr, Freund! Nun mal heraus mit der Sprache! Wie kommen Sie auf den Gedanken, dass uns jemand umbringen wollte?«
    »Sir«, stotterte der Mann und war aschgrau im Gesicht, »Sir, wenn jemand erfährt, dass ich überhaupt mit Ihnen gesprochen habe, würde ich keine Stunde länger leben!«
    »Keine Angst«, versprach ich. »Von uns erfährt niemand ein Sterbenswörtchen. Packen Sie ruhig aus!«
    »Sir, es ist doch wahr, dass der eine Funker draußen in der Wüstenstation ermordet wurde, nicht wahr?«
    »Ja, das ist Tatsache.«
    »Und Lieutenant Rubbers ist auch ermordet worden, nicht wahr?«
    »Ja, in New York. Deswegen sind wir ja hier. Wir versuchen, herauszubekommen, wer ihn ermordet haben könnte.«
    »Sir, ich habe einen Verdacht!«
    Phil stieß einen leisen Pfiff aus. Ich hielt dem Posten die Zigarettenschachtel hin. Wir steckten uns zu dritt Zigaretten an.
    »Nehmen Sie sich Zeit«, sagte ich dabei. »Erzählen Sie alles, was Sie wissen. Auch die kleinsten und geringfügigsten Einzelheiten. Man kann nie wissen, welche Kleinigkeit wichtig ist. Denken Sie gut nach und versuchen Sie, sich an alles zu erinnern, was in diesem Zusammenhang wichtig sein könnte.«
    »Da brauche ich nicht nachzudenken, Sir«, versicherte der Farbige treuherzig. »Der Captain, der heute Nacht Wache hatte, ist nach New York gefahren.«
    »Wann?«
    »Am Abend vor dem Tag, wo Lieutenant Rubbers umgebracht wurde. Es wissen höchstens drei oder vier Leute. Der Doppelposten vom Haupttor und ich, weil der Captain hier durchkam, als ich Wache hatte. Er fuhr mit einem Wagen nach Salt Lake City. Könnte er nicht…«
    »Natürlich könnte er«, erwiderte Phil. »Von Salt Lake City kann man ein Flugzeug nehmen. In einer Nacht lässt sich diese Strecke mit dem Flugzeug bequem machen. Aber warum finden Sie es verdächtig, dass der Captain nach Salt Lake City fuhr? Es kann doch einen völlig harmlosen Grund gehabt haben!«
    »Sir, warum sollte er es dann verheimlichen, dass er in Salt Lake City war?«
    »Tut er das denn?«, fragte Phil.
    »Ja, Sir! Wir erhielten strengsten Befehl, nicht ins Wachbuch einzutragen, dass der Captain den Platz mit einem Wagen verlassen hat! Das müssen wir doch sonst sogar eintragen, wenn er nur rein nach Wendover zum Friseur fährt. Und dann warnte er uns davor, darüber mit irgendjemandem zu sprechen.«
    Das war tatsächlich eine interessante Mitteilung. Aber sie enthielt leider nicht die Kraft eines Beweises. Aufgrund eines bloßen Verdachtes eines Postens

Weitere Kostenlose Bücher