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0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

0246 - Im Räderwerk der Unterwelt

Titel: 0246 - Im Räderwerk der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Räderwerk der Unterwelt
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auftauchen.«
    »Sie werden nichts finden. Wir haben Sie nur eingesperrt, damit wir der Sache mit dem Maschinengewehr auf den Grundgehen können. Dass Sie hier ausbrechen werden, konnten wir nicht ahnen.«
    Er lächelte wieder. Was sollte das mit dem Ausbruch? Etwa die alte Masche: Auf der Flucht erschossen?
    »Wollen Sie uns hier eine Tür offenlassen, damit Sie uns abknallen können, sobald wir die Nase hinausstecken?«
    »Halten Sie mich nicht für primitiv«, sagte er. »Ich habe das großartig arrangiert. Vier Mann können bezeugen, dass ich telefonisch dem Posten Anweisung gab, Sie davor zu warnen, heute Abend in der Lost Town zu sein. Können wir dafür, wenn Sie nach Ihrem Ausbruch ausgerechnet mit dem Jeep, den wir schon hingebracht haben, zur Lost Town gefahren sind? Die Stadt wird dem Erdboden gleichgemacht.«
    Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand.
    Ich brachte es fertig, auf die Uhr zu blicken. Es war kurz vor sechs. Aber keine Viertelstunde später wurden wir bereits abgeholt. Bevor es uns gelungen war, unsere Fesseln zu lösen.
    Mit einem Hubschrauber flog man uns in die Lost Town. In die gespenstischste Ansammlung von nagelneuen Häusern und alten Ruinen, die sich ein Mensch nur vorstellen kann. Vor allem, weil keine Menschenseele darin hauste. Bis auf einen Wüstenfuchs, der sich trollte, als der Hubschrauber landete.
    Hickson hatte es sich nicht nehmen lassen. Er war selbst mitgeflogen. Wir wurden aus dem Hubschrauber hinausgeworfen wie Steinbrocken. Da wir zu Bündeln verschnürt waren, konnten wir nichts dagegen tun. Der Captain rollte uns zehn Yards vor den Hubschrauber. Hickson kam heran.
    »Es dürfte Sie vielleicht interessieren«, sagte er. »In einer der Ruinen stecken Joe Conner und dieses Mädchen mit dem verbrannten Gesicht. Conner wollte das FBI warnen. Weil wir ihn dazu gezwungen hatten, uns über den gesamten Funkverkehr der Warnstation zu unterrichten. Da er mit dem Mädchen befreundet war, bestand die Gefahr, dass er mit ihr auch schon darüber gesprochen hatte. Also musste auch sie weg. Sie ging uns leicht in die Falle.«
    »In welchem Haus stecken die beiden?«, erkundigte sich Phil.
    Hickson lächelte wieder.
    »Suchen Sie sie«, sagte er. »Dann haben Sie eine Beschäftigung, bis das Bombardement losgeht. Ich lasse Ihnen diesen Dolch hier. Damit Sie sich befreien können. Ich bin gespannt. Wenn Sie davonlaufen, um dem Bombardement zu entkommen, werden Joe Conner und das Mädchen allein hier sterben.«
    Er nahm einen langen Dolch zur Hand und kam auf uns zu. Ich bezweifle nicht, dass er den Dolch wirklich nur neben uns in die Erde stoßen wollte.
    Aber aus der Ferne konnte man ja nur sehen, dass er ausholte.
    Ein Gewehrschuss krachte.
    Hickson erstarrte. Sein Gesicht verzog sich. Mitten auf seiner Brust erschien ein großer Fleck.
    Der Dolch fiel mir vor die Füße. Ich wälzte mich herum. Während wir uns die Fesseln mühsam durchrieben, während Hickson plötzlich anfing zu schreien, ertönte eine wohlbekannte Stimme: »Hände hoch! Und rührt euch ja nicht!«
    Sheriff Leewater tauchte hinter einer entfernten Ruine auf, das Gewehr schussbereit.
    Er kam heran. Er kam gerade noch zurecht, um Hickson sterben zu sehen.
    In die Verschwörung waren 24 Offiziere verwickelt. Sie trugen alle den Totenkopfring. Das Verfahren war geheim, da sie selbst Geheimnisträger waren. Die Strafen bestanden in drei Todesurteilen für jene Leute - unter ihnen der Captain und der Sergeant -, die gemordet hatten. Die anderen kamen für lange Jahre ins Zuchthaus.
    Joe Conner und Ruth hatte der Sheriff schon bei seinem Eintreffen entdeckt. Sie hatten gerade abfahren wollen, als sie den Hubschrauber kommen hörten. Da fuhr der Sheriff den Wagen in eine Ruine, während sie selbst in Deckung gingen.
    ***
    Beim Abschied von Wendover sagte Phil grinsend: »Zwei G-men mussten sich von einem alten Sheriff heraushauen lassen!«
    Leewater sagte nichts. Er sog gewaltig an seiner Pfeife. Mir kam es vor, als sei seine Brust ein wenig breiter geworden bei Phils Worten. Aber mit der Pfeife klappte es immer noch nicht. Sie war verstopft.
    ENDE

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