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0247 - Der Schädelthron

0247 - Der Schädelthron

Titel: 0247 - Der Schädelthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Öffnungen zitterte. Jetzt entschied es sich, wer stärker war. Aber auch ich mußte mich entscheiden. Sollte ich Lady X erschießen? Sie wandte mir den Rücken zu. Ich schoß niemandem in den Rücken, dachte aber daran, wieviel Leid und Elend sie und ihre Komplizen über die Menschheit gebracht hatten. Sie mußte ein für allemal vernichtet werden! Es wäre eine logische Folge gewesen, doch manchmal reagiert der menschliche Geist nicht logisch. So war es auch diesmal. Da befand sich im Augenblick kein Mensch in Gefahr, den ich hätte retten müssen, und deshalb wollte ich Lady X zuerst anrufen.
    Es gelang mir nicht mehr, ich hatte zu lange nachgedacht und gezögert. Der Todesnebel bewies im nächsten Augenblick, wie gefährlich er sein konnte.
    Denn der Totenkopf explodierte!
    Ohne Vorwarnung flog er in die Luft. Zuerst platzte die Schädelkappe auseinander, und aus dieser gewaltigen Öffnung schoß eine dicke grüne Rauchwolke, gleichzeitig sprühte sie auch aus den Augenlöchern und dem großen Nasenloch.
    Nicht nur Rauch wurde aus einer unauslotbaren Tiefe in die Höhe geschleudert. Auch etwas anderes. Menschen!
    Sehr deutlich konnte ich sie nicht sehen, aber ich hörte ihr Schreien, erkannte die Stimmen und wußte, daß es Bill, Suko und Nils Björnsson waren, die die unheimliche Welt der Strigen freigegeben hatte.
    Sie gerieten von einer Gefahr in die andere. Wenn sie mit dem Todesnebel in Berührung kamen, dann waren sie verloren.
    Ich konnte nicht mehr in meiner Deckung bleiben, schoß daraus hoch und schrie mit sich überschlagender Stimme: »Jetzt reicht es, Lady X!«
    ***
    Irgendwo prallten meine drei Freunde dumpf zu Boden. Das alles sah ich nicht, ich hatte nur Augen für Lady X, die herumgefahren war und mich anstarrte. Nur für den Bruchteil einer Sekunde begegneten sich unsere Blicke, dann reagierte Xorron, er stieß sich ab, drehte sich dabei und brachte seinen fast unverwundbaren Körper zwischen Lady X und mich. Ich feuerte.
    Die geweihten Silberkugeln jagte ich an Xorron vorbei, in der Hoffnung, die Scott zu erwischen. Ein Geschoß traf seinen Schädel, es jaulte als deformierter Querschläger schräg durch die Hütte und schlug irgendwo in die Wand. Dann zerfetzte die Explosion auch den Rest des Schädels. Bisher war nur die Kappe in die Höhe geflogen, nun aber wurde auch der übrige Teil des knöchernen Kopfes zerrissen. Mir kam es vor wie ein Bombeneinschlag, dessen Druckwelle uns alle traf.
    Ich fühlte im nächsten Augenblick nur noch, wie ich von den Füßen gerissen wurde, dann machte ich eine unfreiwillige Reise durch die Luft, hielt dabei instinktiv mein Kreuz umklammert, der einzige Schutz, den ich hatte. Ich krachte mit dem Kopf gegen etwas Hartes. Bei mir verlöschten sämtliche Lichter. Aus für John Sinclair.
    ***
    Jemand rieb mein Gesicht mit Schnee ein und schlug gegen meine Wangen.
    Es war Suko, der neben mir kniete, mich angrinste und seine Hand nicht ruhig halten konnte.
    Ich öffnete die Augen, stellte fest, daß ich im Schnee vor der Hütte lag, und zwar zwischen den Überresten der getöteten Strigen.
    »Im Himmel bin ich nicht«, sagte ich krächzend, »dann wärst du nicht bei mir.«
    »Wenn du frech werden willst, mache ich aus dir einen Schneemann«, erwiderte Suko. »Kannst du aufstehen?«
    »Hilf mir mal.«
    Ziemlich wacklig stand ich auf den Beinen. Als ich an meinem Kopf entlangtastete, fühlte ich eine Beule, und ich hoffte, daß ich keine Gehirnerschütterung davongetragen hatte.
    »Ihr lebt alle?« fragte ich.
    »Und wie. Sollen wir in die Hütte gehen?«
    Hütte war gut. Sie stand nur noch zum Teil. Das Dach war eingefallen, und die Trümmer bedeckten den Hüttenboden.
    Die Stelle jedoch, wo der Schädelthron gestanden hatte, war frei.
    »Und?« fragte ich, als ich auf den schwarzen, verbrannt aussehenden Kreis schaute.
    »Nichts und sie haben Strigus nicht erwischt.«
    »Das hatte ich mir gedacht.« Ich verzog das Gesicht, weil ich Stiche im Kopf spürte. »Aber wie seid ihr freigekommen?«
    »Ganz einfach. Der Todesnebel und dieses grüne Licht mochten sich nicht. Es war, als würden zwei gegensätzliche Gase aufeinandertreffen. Plötzlich kam es zur Explosion, und die ganze Chose flog in die Luft. Wir wurden durch diesen Tunnel geschleudert, gelangten wieder in unsere Welt und erlebten das Ende des Dramas noch mit.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Verschwunden.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich und schüttelte den Kopf. »Lady X hätte doch die Chance

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