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0247 - Der Schädelthron

0247 - Der Schädelthron

Titel: 0247 - Der Schädelthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oder Erwartung. Sie mußten ja etwas tun, denn sie konnten nicht hinnehmen, daß ich ihr Heiligtum zerstörte. Zudem platzten immer mehr dieser schwarzen Strigen-Eier auf. Die Haut hielt dem magischen Druck nicht mehr stand. Allerdings hatte mein Kreuz die Nachwuchs-Strigen nicht zerstört, nur befreit, so war diese Aktion für mich zu einem Bumerang geworden. Nein, ich täuschte mich.
    Die kleinen Strigen lebten nur Sekunden. Ich hatte mich nicht so sehr auf sie konzentriert, sondern auf ihre großen Brüder draußen. Nun aber erkannte ich, als eine junge Strige dicht an meinem Gesicht vorbeistrich, daß sich ihr Totenschädel allmählich auflöste.
    Sie fiel zu Boden, als hätte man ihr den Lebensfaden einfach gekappt. Und einen Schädel hatte sie auch nicht mehr, der verlor sich in einer Staubfahne. Das Kreuz hatte also doch gesiegt. Ich atmete auf und lachte gleichzeitig befreit. Irgendwie mußte sich das Gefühl bei mir freie Bahn verschaffen. Dann klirrte die erste Scheibe.
    Dieses Geräusch bewies mir, daß ich mich noch immer in einer verdammt gefährlichen Lage befand. Eine Satanseule schaute in den Raum. Sie hockte noch draußen auf der Fensterbank, glotzte in das Zimmer, und ich vernahm einen seltsam hohen Schrei. Schnell schaute ich nach rechts.
    Diesen Ruf hatte die weiße Eule ausgestoßen, die auf dem großen Totenschädel hockte. Es war kein klagender Laut, er hörte sich aggressiv und wütend an. Die Flügel der weißen Eule bewegten sich plötzlich. Sie schüttelte sich, sträubte ihr Gefieder, und sie wirkte so, als wäre sie nach einem langen Schlaf endlich erwacht. Das konnte gefährlich werden.
    Eigentlich hätte ich sie mir zuerst aufs Korn nehmen wollen und war schon dabei, mich in Bewegung zu setzen, als etwas anderes geschah, so daß mir die Initiative aus der Hand gerissen wurde.
    Die Eule am Fenster startete.
    Nicht einmal freiwillig, sie wurde von außen gestoßen, denn hinter ihr hatten sich zahlreiche ihrer Artgenossen versammelt, die wollten, daß die Strige angriff. Ich zog die Beretta und schoß.
    Kaum hatte sich die Strige von ihrem Platz gelöst, als meine geweihte Silberkugel ihr in den Körper fuhr und die Eule zerstörte. Als Reste segelten Knochen und Federn zu Boden, die sogleich vergingen, so daß nur Staub zurückblieb. Das war die letzte Kugel gewesen, die ich im Magazin gehabt hatte. Ich mußte nachladen.
    So etwas schaffte ich sehr schnell. Meine Finger vollführten tausendmal geübte Bewegungen. Das alte Magazin raus, die neuen Silberkugeln hineingeschlagen. Fertig.
    Im selben Augenblick löste sich die weiße Eule vom Totenschädel. Sie stieß seltsam schrille Laute aus, die ich als Angriffssignal deutete.
    Genügend Helfer befanden sich schließlich innerhalb des Blockhauses. Doch ich täuschte mich.
    Als die wild flatternden Satanseulen die Schreie der weißen Eule hörten, da änderten sich ihre Flugabsichten, und sie wandten sich dem übergroßen Schädel zu.
    Dort sammelten sie sich.
    Die weiße Eule hatte gerufen, alle kamen und ordneten sich ihr unter. Ich war vergessen.
    Das wunderte mich. Verzweifelt grübelte ich über den Grund nach, ich fand ihn nicht.
    Und plötzlich verschwanden die Satanseulen ebenso rasch, wie sie gekommen waren.
    Der Reihe nach huschten sie aus dem offenen Fenster, durch das der Wind den Schnee geweht hatte. Als letzte flog die weiße Eule.
    Jetzt hätte ich sie vielleicht vernichten können, aber ich war noch immer so überrascht, daß ich es glatt vergaß und es auch irgendwie nicht wollte, denn meine Neugierde wurde angestachelt.
    Ich mußte sehen, was da draußen passierte.
    Als ich einen Blick auf mein Kreuz warf, da sah ich, wie die Buchstaben der vier Erzengel aufleuchteten.
    Das konnte nur eins bedeuten: Alarmstufe Rot.
    ***
    Sie sahen Strigus, und sie erkannten, daß sie gegen ihn nur klein und schmächtig waren.
    Er stand vor ihnen wie ein monströser Berg. Grauenhaft war er anzusehen. Dieser Dämon war sich seiner Macht und Kraft bewußt. Das konnte er auch, denn er befand sich in seinem Reich. Und die drei Männer waren seine Gefangenen. Bill fand es müßig, erst noch groß nach Erklärungen zu suchen, denn er würde sowieso keine finden. Dieses Reich existierte, es gab den Dimensionstunnel, und er hatte sich damit abzufinden.
    Strigus redete. Er bediente sich dabei der menschlichen Sprache. Insofern unterschied er sich nicht von anderen Dämonen, aus deren Mäulern immer verständliche Laute drangen, wenn sie sich mit

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