0247 - Der Schädelthron
jagten heran wie ein Sturmwind. Unheimlich, gefährlich, durch nichts zu stoppen.
Auch nicht durch die roten Vampire, die sich ihnen sofort entgegenstellten.
Bevor sie allerdings in den Pulk der Satanseulen hineinstoßen konnten, fächerten diese geschickt auseinander, denn sie wollten die Blutsauger in die Zange nehmen. Eine Eule erwischte es trotzdem. Sie war nicht schnell genug, eine der Greifklauen der Blutvampire packte die Flügel, und die Strige wurde halb zerrissen zu Boden geschmettert. Sie blieb nicht weit von Vampiro-del-mar und Lady X liegen. Noch war sie nicht zerstört, aber der Uralt-Vampir sprang vor, riß die Eule hoch und fetzte sie auseinander. Zuletzt zertrat er den Schädel, wobei er wütende Schreie ausstieß.
»Reiß dich zusammen!« fauchte die Scott wütend. »Schau lieber zu, was deine tollen Diener anstellen!«
Vampiro-del-mar richtete den Blick nach vorn. Gern gab er es nicht zu, doch es blieb ihm nichts anderes übrig. Seinen Blutsaugern ging es nicht gerade besonders. Sie waren zwar so gut wie unbesiegbar, wenn sie einmal einen Gegner gepackt hielten, nur mußten sie ihn erst mal haben, und das war bei den Strigen gar nicht so einfach.
Diese Satanseulen konnten sich sehr schnell bewegen und auch ebenso schnell angreifen. Das bekamen die roten Vampire zu spüren. Wie kleine, lebende Raketen stürzten sich die Strigen den Riesenvampiren entgegen. Man konnte sie schon als Kamikaze-Flieger unter den Dämonen bezeichnen. Trotz ihrer Größe und ihrer Gefährlichkeit hatten die roten Vampire einen großen Nachteil. Sie waren nicht flink genug für die Strigen. Diesen gelang es immer wieder, Lücken zu finden, in die sie hineinstoßen konnten. Manchmal huschten sie unter den sich bewegenden Flügeln hinweg, um gedankenschnell in die Höhe zu starten und zuzubeißen. Ihre Schnäbel waren wie Messer. Sie rissen den Blutsaugern tiefe Wunden, schlitzten die Haut auf und zerteilten sie. Zwei Vampire trudelten zu Boden, ohne daß eine weitere Strige ihr dämonisches Leben ausgehaucht hätte. Vampiro-del-mar aber zitterte vor Wut. Er mußte mit ansehen, wie seine Diener vernichtet wurden. Und das ließ ihm keine Ruhe.
»Ich werde selbst mit eingreifen«, keuchte er und bewegte sich, doch ein Zuruf von Lady X stoppte das Monster.
»Nein, es hat keinen Sinn. Du würdest es nicht schaffen. Sie sind auch für dich zu schnell.«
»Soll ich zusehen, wie sie unsere Diener vernichten?« Die Scott verzog nur lässig die Mundwinkel, während sie dem Luftkampf zuschaute und sich weiter auf das Schreien und Fauchen konzentrierte.
»Wenn Diener oder Helfer so schwach wie deine sind, dann sind sie nicht würdig, daß wir uns für sie einsetzen«, gab die ehemalige Terroristin kalt zurück.
»Du willst ihrer Vernichtung also tatsächlich zusehen?«
»Nicht ganz.«
»Dann greif endlich ein!«
Die Scott lächelte nur und interessierte sich weiterhin nur für den Kampf.
Eine Strige hatte es erwischt. Sie stieß einen Laut aus, der eine Mischung aus Kreischen und Heulen war. Dabei flatterte sie wild mit den Flügeln, verlor Gefieder und klatschte auf den Fels, wo sie sich noch zweimal überrollte, bevor sie still liegenblieb.
Dann starb ein Vampir.
In mehreren Teilen kippte er nach unten. Jetzt hatten die Strigen schon vier dieser gefährlichen Blutsauger vernichtet. Und es würden immer mehr werden, das stand fest. Der Kampf ging weiter.
Die Strigen gewannen die Oberhand. Sie kannten keinen Pardon, der Haß war nicht vergessen, und sie trieben die roten Vampire auseinander.
Es blieben zumeist zwei bei den großen Fledermäusen, um sie von verschiedenen Seiten angreifen zu können. Auch wenn sie durch Flügelschläge getroffen wurden, erholten sich die Strigen schnell und griffen erneut an.
Sogar auf Vampiro-del-mar und Lady X schossen sie zu. Vor dem Uralt-Vampir tauchten sie auf. Ihre Schädel erschienen in all ihrer Häßlichkeit dicht vor Vampiro-del-mar, dessen Klauen vorschnellten und sich in einer der Satanseulen verkrallten.
Vampiro-del-mar tobte seine Wut an der gefangenen Strige aus. Er riß dieses Wesen in Stücke und schleuderte es fort. Und jetzt griff Lady X ein. Sie hatte bewußt so lange gewartet, weil sie sehen wollte, wie sich die roten Vampire schlugen. Nun bahnte sich die absolute Niederlage an, und sie war gezwungen, etwas zu unternehmen. Nicht umsonst besaß sie den Würfel des Unheils. Und der ließ sich von seinem Besitzer manipulieren. Lady X konzentrierte sich. Innerhalb des
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