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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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Platz zu machen.
    Varnae nahm den geistigen Klammergriff ganz zurück.
    Augenblicklich wich die Frau zurück, bis der Spiegel ihre Flucht stoppte. Ein unheimlicher Anblick bot sich ihr.
    Der gigantische, schwarzbehaarte Körper mit den riesigen Händen, und als krönenden Abschluß ein ganz normaler, ihr vertrauter Kopf.
    »Du?« stieß die Frau von Panik erfüllt vor. Unglauben schwang in ihrer zittrigen Stimme mit.
    Der Vampir grinste süffisant. »Ich! Das hättest du nicht gedacht, daß ich dir eines Tages deine Gemeinheiten zurückzahlen würde, was?«
    »Du bist ja verrückt!« Gehetzt sah sich die Frau um, immer noch an den Spiegel gedrückt. »Hier einzubrechen in dieser widerlichen Verkleidung. Verschwinde!« Ihr Mut kehrte zurück.
    Varnae legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend.
    »Du bist wirklich einmalig. Aber genug dieses amüsanten Spieles! Mich hungert.«
    Ehe die Frau eine Bewegung machen konnte, sprang der Vampir auf sie zu und begrub den Körper unter sich.
    Sie hatte nicht den Hauch einer Chance.
    ***
    Mit einem zufriedenen Lächeln betrachtete Simon Jones die Mitglieder seines Kultes, die sich auf seinen Befehl hin am Abend versammelt hatten. Zwanzig Mann standen in einem großen Kreis um eine große Statue herum. Der imbekannte Künstler hatte sich an der dämonischen Figur ausgetobt; eine affenähnliche Kreatur mit Teufelsschwingen schwang die überlangen Arme.
    Jones hob die Hand, und das Gemurmel verstummte augenblicklich. Er blickte jeden der versammelten Männer an. Viel erkennen konnte er zwar nicht, da jeder eine Robe mit hochgeschlagener Kapuze trug, und die Gesichter im Schatten lagen, aber das störte ihn nicht. Er kannte jeden der Anwesenden besser, als die betreffenden Personen sich selber.
    »Es ist Zeit!« sagte er. Seine Stimme ertönte dumpf unter der Maske, die sein Gesicht verbarg.
    Die Kuttenträger neigten zustimmend ihre Köpfe. Sie faßten sich an den Händen und schlossen den magischen Kreis. »Wir werden mit unserem Meister in dieser Nacht Kontakt aufnehmen! Konzentriert euch, Diener des Blutes!«
    Jones stimmte einen Singsang an. Sofort stimmten die Männer ein. Sie schwangen im Rhythmus der durchdringenden Melodie mit, aber der Kreis wurde nicht unterbrochen. Jeder fixierte das Dämonenabbild, um es als Konzentrationshilfe zu benutzen. Der Gesang wurde immer drängender.
    »Varnae, Herr des Blutes, König der Vampire, höre auf deine treuen Diener«, rief Jones plötzlich. Die Kuttenträger stimmten in den Ruf ein. Wieder und wieder. Jones spürte die Kraft, die sich langsam aufbaute. Er ließ sie auf sich einwirken, nahm sie in sich auf und schickte sie in die Nacht. Ziellos tastete er umher. Auf einmal spürte er etwas. Seine aufgepeitschten Sinne nahmen eine Witterung auf. Er hängte sich an die bereits verwehende Spur und kam seinem Ziel immer näher.
    »Was wollt ihr von mir?« .
    Die peitschende Stimme drang mit schmerzhafter Intensität in Jones Bewußtsein. Mühsam unterdrückte er einen Aufschrei. Die Kuttenträger waren teilweise nicht so erfolgreich. Einige brachen in die Knie. Gepeinigte Aufschreie waren zu hören. Aber keiner unterbrach den Kreis. Sie umklammerten gegenseitig ihre Hände, als ob ihr Leben davon abhing.
    Voller Triumph sammelte Jones seine Kräfte. Ein Büd erschien vor seinem inneren Auge. Das eiförmige Raubtiergesicht Varnaes, in dem die kleinen roten Augen bösartig funkelten.
    »Wir sind deine Diener, Varnae, Herr des Blutes! Wir wollen unter dir stehen, wenn du dein Imperium über Menschen und Vampire wieder aufbaust.«
    Der Vampir entblößte die geifertriefenden Reißzähne zu einem spöttischen Grinsen. »Wollt ihr das? Seid ihr euch darüber im Klaren, was das bedeutet?«
    »Ja, Meister«, schrie Jones mit sich überschlagender Stimme. »Das wollen wir! Ich habe an dich geglaubt, als du noch nicht einmal mehr eine Erinnerung in den Augen der Nachtwesen warst! Ich bin dein treuer Diener!«
    Ein glühender Finger bohrte sich in Jones’ Gehirn und wühlte sich bis zu seinen geheimsten Gedanken vor. Dann zog sich dieser Druck genauso schnell wieder zurück, wie er gekommen war.
    »Ihr werdet mir nützen, Diener«, sagte Varnae, dann wurde der Kontakt wieder schwächer.
    »Warte, Meister, ich habe dir noch etwas Wichtiges mitzuteilen! Hüte dich noch vor dem weißen Magier Zamorra. Ich weiß, daß du stärkt bist, aber noch befindest du dich nicht auf dem Höhepunkt deiner Kräfte!«
    Der Vampir lachte gröhlend. »Ich weiß

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