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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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war.
    »Hallo«, rief sie. »Ist da jemand?«
    Erwartungsgemäß erfolgte keine Antwort.
    Rechts und links führten Türen in Zimmer. Sie waren nur angelehnt, und eine der Türen stand weit offen. Nicole konnte in dem dahinterliegenden Raum nicht viel erkennen. Sie trat in die Tür, fand wieder einen Lichtschalter, aber diesmal blieb es dunkel.
    Sie zuckte mit den Schultern, ging wieder in den Flur zurück. Da gab es eine Treppe, die hinunter in einen Kellerraum und hinauf in die oberen Etagen führte. Sie zögerte. Wohin sollte sie sich begeben?
    Die alte Geschichte fiel ihr ein: Wenn Vampire sich in Häusern verbergen, dann meistens in Kellerräumen. Damit war die Entscheidung gefallen, und Nicole tastete sich vorsichtig die Treppe hinunter.
    Hier gab es kein Licht. Sie mußte sich im Dunkeln vorwärts arbeiten. Auf halber Höhe überlegte sie. War es richtig, was sie hier tat? Sollte sie nicht wirklich lieber Zamorra benachrichtigen?
    Da ertönte von oben ein dumpfer Schlag.
    Sie fuhr herum. Von ihrer Position aus konnte sie die Eingangstür aus der Froschperspektive erkennen. Sie hatte sich geschlossen! Aber niemand war zu sehen, der sie hatte schließen können.
    »Hallo?« rief sie wieder.
    Ihr war, als vernehme sie unterdrücktes Atmen. Aber sie konnte nicht erkennen, woher es kam. Vielleicht war es auch nur eine Täuschung, hervorgerufen durch ihre überreizte Fantasie.
    Wieder eine Stufe tiefer. Lautlos bewegte Nicole sich in die Dunkelheit hinab. Die Treppenstufen waren aus Stein und konnten deshalb nicht verräterisch knarren.
    Da kam das leise Hüsteln.
    Das war keine Überreizung. Das war echt!
    Nicole wirbelte herum, starrte nach oben.
    Da war ein Schatten. Der Schatten eines Mannes an der Wand über der Treppe. Ihn selbst konnte sie noch nicht erkennen.
    Ihr Körper spannte sich wie eine Stahlfeder. War das moderne Ungeheuer im Haus? Dann mußte sie sich jetzt auf einen höllischen Kampf gefaßt machen, auf eine Auseinandersetzung, von der noch niemand sagen konnte, wie sie ausgehen würde.
    Geschmeidig glitt sie die Stufen wieder hinauf und sah sich um.
    Eine schwarze Gestalt stand vor der Lichtquelle. Sie sah nur die Umrisse im Dämmerlicht. Aber irgendwie kam ihr diese Gestalt bekannt vor.
    »Oh, Miß Duval«, hörte sie die Stimme des Mannes. »Wie kommen Sie hier herein?«
    Da entspannte sie sich.
    »Axel Sherman«, stieß sie hervor.
    Er lachte leise. »In voller Lebensgröße. Habe ich Sie erschreckt?«
    Sie schüttelte den Kopf und kam jetzt vollends nach oben. Sherman trat jetzt ein wenig zur Seite, so daß sie ihn richtig sehen konnte. Er trug wie sie dunkle Kleidung.
    Etwas Mißtrauen blieb. Was tat Sherman hier in diesem »verfluchten Haus«?
    Die gleiche Frage stellte er ihr nochmals.
    »Ich gehe einer Spur nach«, sagte sie. »die blinde Lady erzählte von diesem Haus, und ich sehe mich ein wenig um. Vielleicht entdecke ich einen Hinweis auf den Verbleib unseres mörderischen Vampirs.«
    »Sie glauben, daß Sie ihn hier finden?« fragte Sherman. Etwas Lauerndes lag in seiner Frage.
    »Ich glaube nur das, was ich sehe«, entgegnete Nicole distanziert. »Und wie kommen Sie hier herein, Mister Sherman?«
    »Sagen wir einmal, auch ich gehe einer Spur nach«, sagte er. »Und ich bin an das Ende dieser Spur gekommen.«
    »Sie wissen, wer der Vampir ist und wo er steckt?« staunte sie.
    Er nickte. »Ja.«
    »Wo ist er?« wollte sie wissen.
    »Er ist hier«, sagte Sherman und entblößte die Zähne. Sie waren normal, aber sie leuchteten seltsam im trüben Glühbimenlicht.
    Nicole brauchte einige Sekunden, um das Gehörte zu verdauen. Dann endlich begriff sie, und ihre Augen weiteten sich.
    »Ja«, sagte Axel Sherman. »Sie haben richtig verstanden. Ich bin derjenige, den Zamorra und Sie suchen…«
    ***
    Ist es denn überhaupt nicht möglich, diesen Embers loszuwerden? fragte sich Zamorra nach endlosen Plaudereien, die sich vorwiegend um die Erlebnisse des Fotoreporters drehten. Zamorra kannte ja nun immerhin eine ganze Menge Leute aus der Zeitungsbranche, aber Embers war ihm von allen der Unsympathischste. Männer wie Ted Ewigk waren ihm da lieber. Die handelten, anstatt zu reden.
    »Mit Ihrer gütigen Erlaubnis möchte ich mich ein wenig in mein Zimmer zurückziehen und an der Matratze horchen, bis Nicole zurückkommt«, verkündete er schließlich grimmig und erhob sich.
    »Gehen Sie ruhig«, sagte Embers. »Ich warte hier auf Sie…«
    O du lieber Himmel, hat der Mann denn gar kein Zuhause?

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