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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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fragte sich Zamorra, der mehr und mehr verzweifelte. Er verließ die Hotelbar und hoffte, der Reporter würde dort zwischenzeitlich Talsperre spielen und sich bis zur Oberkante Unterlippe vollaufen lassen. Bloß tat ihm Embers den Gefallen nicht, sondern kam noch mit. »Ein paar Sekunden frische Luft vor der Tür schnappen«, sagte er und begleitete Zamorra bis ins Foyer.
    Dort erhoben sich fünf Männer wie auf Kommando. Zamorra sah es und war sofort alarmiert. Hatten die fünf auf ihn gewartet?
    Es mußte so sein. Drei verteilten sich blitzschnell und ohne sich abzusprechen im Foyer, die beiden anderen kamen auf Zamorra und Embers zu. Zamorra registrierte, daß die drei Ausschwärmenden Ausgänge und Lift kontrollierten.
    Das roch nach Ärger.
    Der Professor sah zur Anmeldung hinüber. Die war nicht besetzt! Von den Angestellten, die dort Dienst zu tun hatten, war weit und breit nichts zu sehen.
    Zamorra straffte sich und machte sich für eine Auseinandersetzung bereit. Embers hatte wohl noch nichts bemerkt.
    Da hatten die zwei Zamorra erreicht und blieben vor ihm und Embers stehen. Einer versenkte seine Hand in den Mantelausschnitt.
    »Mister Zamorra? Wir haben eine Einladung für Sie und bitten Sie, uns zu folgen.«
    »Wer schickt Sie? Varnae?« fragte Zamorra.
    Es war ein Schuß ins Blaue, und er traf. Zamorra sah es am leichten Zusammenzucken des Mannes vor ihm. Da reagierte der auch schon und zog die Hand wieder heraus. Eine Pistole lag darin, und sie war entsichert.
    »So ist das also«, sagte Zamorra, während Embers große Augen machte. »Das ist natürlich ein Argument.«
    Diesmal lief der Hase also anders. Jetzt war es kein Schlägertrupp mehr, sondern der Vampirkult fuhr schwerere Geschütze auf!
    »Aber ich habe überzeugende Gegenargumente«, versicherte Zamorra. Sein Fuß zuckte übergangslos hoch. Der Kult-Anhänger klappte zusammen wie ein Taschenmesser. Zamorras Handkante berührte fast unmerklich seinen Nacken. Der Schlag wirkte spielerisch, war aber wirksam.
    Embers setzte einen wuchtigen Schwinger an und traf den zweiten Mann am Kinn. Der Vampir-Kultist taumelte rückwärts. Embers war über seinen Erfolg wohl verblüffter als sein Gegner. Zamorra hechtete hemm und versuchte, den Lift zu erreichen. Aber der Mann, der davor stand, zückte ebenfalls eine Pistole und richtete sie auf den Meister des Übersinnlichen.
    Zamorra stoppte mitten im Lauf. Er hatte keine Chance. Er konnte den Mann nicht schnell genug erreichen. Inzwischen zückten auch die anderen ihre Pistolen.
    Noch immer war niemand zu sehen. Keiner der Angestellten und auch kein Hotelgast, der imbeteiligt in die Szene platzen konnte. Entweder ging das nicht mit rechten Dingen zu, oder die Kultisten hatten zufällig den passenden Augenblick erwischt.
    Zamorra hob die Hände und blieb stehen. »Also gut. Was wollen Sie?« fragte er.
    Er hörte die Bewegung hinter sich, wollte sich noch ducken, aber es war schon zu spät. Der Mann, den Embers angeschlagen hatte, war dennoch schnell genug, näherte sich Zamorra und schlug ihn nieder. Vor Zamorra explodierte eine kleine Sonne, dann wurde es schwarz um ihn. Er fühlte nicht mehr, daß er auf dem Teppichboden zusammenbrach, sah auch nicht mehr, wie Roy Embers direkt neben ihm auf die Bretter geschickt wurde.
    Der Mann, der sie beide niedergeschlagen hatte, rollte Zamorra herum und riß sein Hemd auf. Das Amulett blinkte ihm silbern entgegen.
    Der Mann löste den Kettenverschluß, nahm das Amulett und schleuderte es unter einen Sessel. Damit war sein Auftrag erfüllt. Zamorra war waffenlos und konnte dem Kult nicht mehr gefährlich werden. Mitzunehmen wagte der Kult-Diener das Amulett nicht. Niemand konnte wissen, wie sich die Nähe der Silberscheibe auf Varnae auswirken würde.
    »Anfassen«, befahl der Mann und kümmerte sich um seinen Spießgesellen, den Zamorra niedergeschlagen hatte. Die drei anderen zerrten Zamorra und Embers durch die Glastüren nach draußen. Dort wartete der sechste Mann bei den beiden Fahrzeugen. Die Gefangenen wurden in den Wagen verstaut. Innerhalb weniger Augenblicke war der Spuk vorbei.
    Motoren brummten auf. Räder pfiffen, und Rücklichter verblaßten in der Dunkelheit.
    Diesmal war es den Dienern des Bösen gelungen, den großen Schlag zu führen.
    Erst nach einigen Minuten betrat der Empfangschef wieder die Rezeption. In seiner Brieftasche befanden sich einige größere Geldscheine mehr als noch vor einer halben Stunde. Bestechungsgeld,

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