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0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

Titel: 0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dünnen Seilen tanzt der Tod (1 of 2)
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Brand zu sprechen.
    »Mr.Tiggers«,begann er. »Können Sie sich an den Abend in Scranton erinnern, als das Zelt brannte?«
    »Oh, natürlich. Sir. So etwas vergisst man doch nicht so schnell. Ich hatte es Beppo noch gesagt, aber er glaubte mir nicht.«
    »Was hatten Sie Beppo gesagt?«
    »Das etwas in der Luft läge, Sir. Die kleinen Wolken am Himmel hatten wie lauter Kreuze ausgesehen. Und Nscho-Tete, die alte Indianerin, hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Das sind schlechte Zeichen, Sir.«
    Blaine beugte sich vor. Er lächelte vertraulich.
    »Na ja, aber Sie wussten es doch auch so, dass der Brand ausbrechen würde.«
    Absolute Verständnislosigkeit zeigte sich im Gesicht des Liliputaners ab.
    »Nein, Sir, es tut mir leid, aber Sie irren sich. Ich wusste es nicht. Woher hätte ich es denn wissen sollen? Ich kann nicht in die Zukunft sehen, wie Nscho-Tete.«
    »Lassen wir mal diese alte Tante aus dem Spiel«, brummte Blaine in einem Ton, der verriet, dass er die Indianerin nicht gerade in sein Herz geschlossen hatte. »Sprechen wir von Ihnen, Mr. Tiggers. Sie haben doch den Brand angelegt, nicht wahr?«
    »Aber nein, Sir! Nein, nein!«
    »Ach, Sie glauben, wir könnten Ihnen das nicht beweisen, Mr. Tiggers? Da irren Sie sich aber sehr. Es erschwert nur Ihre Lage, wenn Sie jetzt leugnen. In Ihrem Interesse rate ich Ihnen, die Wahrheit zu sagen.«
    »Aber ich sage die Wahrheit, Sir. Ich habe den Brand nicht angelegt. Niemals. Warum sollte ich denn so etwas Furchtbares tun? Ich lebe doch von diesem Zirkus. Wenn ich ihm Schaden zufüge, füge ich doch mir selbst den Schaden zu.«
    »Sieh mal an«, lachte Blaine in onkelhafter Freundlichkeit. »Sie sind aber ein scharfer Logiker, was? Na ja, Mr. Tiggers, wir wollen uns doch nicht streiten, nicht wahr?«
    »Gewiss nicht, Sir.«
    »Sehen Sie. Wir sind doch zwei vernünftige Menschen. Also jetzt passen Sie mal auf. Wo waren Sie an diesem Abend? Sagen wir mal, in den letzten zwanzig Minuten vor der Vorstellung?«
    »Einen Augenblick, Sir«, bat der Liliputaner, rutschte auf dem Stuhl ein wenig zurück und dachte angestrengt nach. Plötzlich erhellte sich sein Gesicht. »Oh, ich weiß es wieder. Eine Viertelstunde vor der Vorstellung sah ich vor dem Haupteingang nach, wie es mit Besuchern aussieht. Da standen die Leute an der Hauptkasse Schlange. Ich freute mich darüber.«
    »Warum?«, schnappte Blaine.
    »Nun, man ist doch froh, wenn das Zelt ausverkauft ist, Sir. Die Artisten sind immer besser, wenn sie vor einem gefüllten Zelt auftreten müssen als vor einem halb leeren.«
    »Aber ein bisschen freuten Sie sich auch, weil die Panik dann ja um so größer werden musste, nicht wahr? Je mehr Menschen im Zelt waren, umso größer musste doch die Panik sein, wenn der Brand erst einmal richtig ausgebrochen war.«
    Tiggers seufzte.
    »Sir, wenn ich nur wüsste, was ich tun könnte, damit Sie aufhören, zu glauben, ich hätte den Zirkus angesteckt. Ich würde so etwas niemals tun. Der Mensch soll gut sein. Das hat Beppo mich gelehrt, und er ist ein guter Mensch.«
    »Lassen Sie doch andere Personen hier aus dem Spiel«, brummte Blaine. »Wir reden einzig und allein von Ihnen, Mr. Tiggers. Hat sie jemand gesehen, als Sie vor dem Eingang angeblich nach den Besuchern Ausschau hielten?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Sie können uns jedenfalls keinen Namen einer Person nennen, die diese, Ihre Angaben, bestätigen könnte?«
    »Leider nein, Sir. So kurz vor Beginn einer Abendvorstellung sind die Artisten alle mit sich selbst beschäftigt, dass sie auf nichts anderes achten.«
    »Wann kamen Sie denn zum Wohnwagen zurück?«
    »Ein oder zwei Minuten nachdem die Vorstellung begonnen hatte. Ich musste mich noch rasch umziehen und schminken, denn Beppo und ich treten ziemlich am Anfang schon zum ersten Male auf.«
    »Wieviel Minuten brauchen Sie denn, um sich zu schminken und umzuziehen?«
    »Oh, Sir, das geht ganz schnell. Bestimmt nicht einmal fünf Minuten.«
    »Und wann wurde der Brand entdeckt?«
    »Als ich nach dem Umziehen mit Beppo den Wohnwagen verließ und zum Zelt gehen wollte, da schoss schon eine ziemlich hohe Stichflamme empor.«
    Blaine sprang auf.
    »Na also. Sie haben kein Alibi für die entscheidenden Minuten, in denen der Brand gelegt wurde. Wie Sie selbst sagen, sind Sie höchstens fünf Minuten nach ihrer Rückkehr im Wohnwagen gewesen, als Sie auch schon zusammen mit dem Clown Beppo hinüber zum Zelt gingen. Und da war der Brand bereits so groß, dass sogar

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