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0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

Titel: 0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dünnen Seilen tanzt der Tod (1 of 2)
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Marsari einmal in - hm - freundschaftlichen Beziehungen standen?«
    »Ja, gebe ich zu. Ist ja kein Verbrechen - oder?«
    Phil überhörte seine Frage.
    »Geben Sie ferner zu, dass Sie mit der Marsari kurz vor ihrem Tode einen heftigen Streit hatten?«
    White verzog das Gesicht.
    »Ach so«, rief er aus. »Jetzt rieche ich endlich den Braten. Nä schön, dann hören Sie mal ganz genau zu. Mit der Marsari war schon lange Schluss. Es war nicht mehr als eine kleine, harmlose Tändelei. Aber ich hatte ihr seinerzeit ein paar verliebte Briefe geschrieben. Die wollte ich wiederhaben. Es ist zwar noch nicht offiziell, aber ich hoffe, Eve wird es mir nicht übelnehmen. Eve Johnson und ich, wir wollen uns verloben. Ich wollte aber vorher gerne reinen Tisch haben, ging gestern Abend zur Marsari in den Wagen und bat sie, mir die Briefe wiederzugeben. Zuerst fing sie an, nach ihrer Art ein bisschen Radau zu machen. Meine Güte, ich kannte doch ihr Temperament. Ich brüllte genauso laut zurück, wie sie mich anschrie, und als sie merkte, dass es bei mir keinen Eindruck machte, lachte sie auf einmal und gab klein bei. Sie gab mir die Briefe, wir tranken einen Schluck auf gute Freundschaft, ich gab ihr einen Abschiedskuss - und die Mahlzeit war gegessen. So, da haben Sie mein Motiv.«
    Phil ging zunächst auch hierauf nicht ein, sondern fragte:
    »Was wollten sie mit der Flasche Petroleum, die Sie am Abend des Brandes heimlich aus dem Zelt holten, Mr. White?«
    Der Tec-Man verdrehte die Augen.
    »Ich glaube, hier kann man nicht einmal mehr husten, ohne dass es einer aufschreibt«, meinte er. »Na schön, wenn’s der Direktor erfährt, kriege ich ’ne Zigarre an der ich acht Wochen qualmen kann. Ich habe nämlich einen alten Petroleumkocher. Aber mein Petroleum war mir ausgegangen und da habe ich mir von der Firma eine Flasche - hm - ausgeliehen…«
    Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Wenn Tec-Man White uns belog, war er der raffinierteste Lügner, den ich je gesehen hatte. Wenn er aber nicht log, bedeutete es schlicht und einfach, dass er ebenso unschuldig war wie der Liliputaner und Beppo.
    Eine gute Stunde lang setzte Phil die Vernehmung fort. Er fragte kreuz und quer, sprang von einem Ereignis zum anderen, machte Einwände und baute Eallen. White fing sich in keiner.
    Zum Schluss wischte sich Phil den Schweiß von der Stirn. Er sah mich ratlos an. Ich versuchte es mit einem plumpen Trick.
    »Wie erklären Sie es sich, Mr. White, dass die Mordwaffe in ihrem Wagen gefunden wurde?«
    White runzelte die Stirn.
    »Bei mir? Das ist ja der Gipfel der Frechheit. Suchen Sie gefälligst den Kerl, der sie bei mir reingeschmuggelt hat. Verdammt noch mal, ich denke, die Polizei arbeitet heute mit so modernen Methoden. Sie müssen doch festgestellt haben, dass an dem Gewehr nicht meine Fingerabdrücke sind.«
    Wieder eine Pleite. White stand unerschütterlich wie ein Fels.
    Natürlich war es Blaine und dem Polizeipräsidenten von Syracuse auch nicht verborgen geblieben, dass sich unsere Position laufend verschlechtert hatte. Jetzt näselte Blaine:
    »Sieht mir aber ganz so aus. Mr. Decker, als ob Sie auch den Falschen hätten. Wenn ich der alten Indianerin glauben will, kann es mich nicht wundem. Mr. White ist zwar nicht rasiert, aber er sieht doch nun wirklich nicht so Furcht erregend aus, dass man die Hände vor die Augen schlägt, wenn man ihn erblickt.«
    »Was sagen Sie da?«, rief eine gellende Stimme.
    Der Privatdetektiv war aufgesprungen. Sein Mund stand offen. Sein Gesicht war kreidebleich vor innerer Erregung.
    »Was sagten Sie soeben?«, wiederholte er. »Erklären Sie das bitte, Captain.«
    Blaine machte eine unwillige Bewegung.
    »Ach, das ist eigentlich ganz uninteressant. Heute Nacht habe ich natürlich auch diese Wahrsagerin vernommen, die zum Programm gehört. Die Alte sprach immer nur vom bösen Geist, und als sie ging, wollte sie wohl ihre Fähigkeiten beweisen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Zoome schnell.
    »Sie fing an, Prophezeiungen vom Stapel zu lassen. Der böse Geist wird noch oft erscheinen. Blut wird fließen, die Leute werden weinen und lauter so dummes Zeug.«
    »Aber was war das mit den Händen, die man vor die Augen schlägt?«, fragte Zoome mit vorgerecktem Kopfe.
    »Anscheinend sieht der böse Geist so furchtbar aus, dass man unwillkürlich die Hände vors Gesicht schlägt, wenn man ihn sieht«, brummte Blaine wegwerfend. »Aber wie gesagt. Das ist alles dummes Zeug. Tatsache scheint

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