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0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

Titel: 0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dünnen Seilen tanzt der Tod (1 of 2)
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trug Handschellen. Ich schüttelte den Kopf. Es sah aus, als ob sie mit Kanonen auf Sperlinge schossen.
    Blaine blieb im Wagen zurück. Schon hatte ich Weggehen wollen, als mir dieser Umstand auffiel. Ich wartete, bis sich die Menge mit den Polizisten entfernt hatte, die den kleinen Kerl abführten. Dann schlich ich die Stufen zum Wohnwagen hinauf und riskierte einen vorsichtigen Blick.
    Der Captain hatte im Schweiße seines Angesichts einen Schrank von der Wand abgerückt. Jetzt war er gerad? dabei, ein Gewehr hinter dem Schrank hervorzuziehen. Ich erkannte das Modell auf dem ersten Blick Es war eine Winchester.
    ***
    Phil hielt sich im Hintergrund des großen Zimmers auf, in dem Blaine die Vernehmung durchführen wollte. Der Polizeipräsident von Syracuse hatte es ' sich nicht nehmen lassen und war höchstpersönlich erschienen, um dem Verhör beizuwohnen.
    Einstweilen schwieg man sich aus. Der Liliputaner war sofort nach seiner Einlieferung dem Polizeiarzt vorgeführt worden, damit dieser in einer umfassenden Untersuchung feststellen konnte, dass keinerlei Gewalt gegen den kleinen Körper angewendet worden war.
    Blaine hatte sich hinter seinem Schreibtisch niedergelassen und kramte in seinen Zetteln. Seine Lider hatten sich gerötet und legten Zeugnis von der durchwachten Nacht ab. An einem kleineren Tisch daneben saßen zwei Stenotypistinnen. Der Wichtigkeit halber sollte doppelt stenografiert werden. Außerdem würde ein Tonbandgerät mitlaufen.
    Es dauerte sehr lange, bis das-Telefon auf Blaines Schreibtisch schrillte und der Arzt meldete, dass der Häftling jetzt vernommen werden könnte. Natürlich waren keinerlei verdächtige Spuren vom Arzt gefunden worden.
    Blaine warf den beiden uniformierten Polizisten, die in einer Ecke standen und sich flüsternd unterhalten hatten, einen auffordernden Blick zu. Sie verließen den Raum und kamen wenig später mit dem Liliputaner zurück. Es sah aus, als ob sie ein Kind in ihrer Mitte führten.
    Der kleine Mann zitterte am ganzen Körper. Blaine bemerkte es und sagte in jener Gutmütigkeit, die viele Kriminalbeamte ihrem Opfer gegenüber zeigen, sobald sie es erst einmal verhaftet haben: »Sie brauchen sich nicht zu fürchten, Mr. Tiggers. Wir tun Ihnen nichts. Möchten Sie eine Zigarette rauchen? Oder eine Zigarre? Etwas trinken? Whisky?«
    Der kleine Liliputaner, der sich auf den Stuhl vorm Schreibtisch gesetzt hatte, konnte kaum über die Tischplatte hinwegblicken. Obgleich es ihm völlig Ernst damit war, klang es wie ein unangebrachter Ulk, als er leise bat:
    »Kann ich ein Glas Milch haben?«
    Blaine räusperte sich und warf einen forschenden Blick über den Schreibtisch hinweg auf das Gesicht seines Gegenübers. Er sah, dass es Emst war, wandte sich an den Polizisten und befahl:
    »Smith, holen Sie aus der Kantine ein Glas und eine Flasche Milch.«
    »Ja, Sir.«
    Abermals trat eine Verzögerung ein, denn Blaine war offenbar nicht gesonnen, die Vernehmung zu eröffnen, bevor der Verhaftete nicht seinen Wunsch erfüllt sehen konnte.
    Der Privatdetektiv Zoome trat unwillkürlich auf Zehenspitzen auf, als er hinüberging zu der Ecke, in der sich Phil hingesetzt hatte.
    »Na, was sagen Sie jetzt, G-man?«, raunte er Phil zu. »Da ist mein Verdienst.«
    Phil zuckte nur die Schultern. Zoome wartete vergeblich auf eine Antwort. Als ihm klar wurde, dass er keine bekommen würde, brummte er etwas vor sich hin, was Phil nicht verstand, weil er sich keine Mühe gab, es zu verstehen.
    Endlich kam der Polizist mit einem kleinen Tablett zurück, auf dem ein Glas und eine Flasche standen. Er stellte beides vor den Liliputaner auf den Schreibtisch.
    »Bedienen Sie sich, Mr.Tiggers«, sagte Blaine freundlich. »Wir haben Zeit.«
    Alle sahen zu, wie der kleine Mann mit zitternden Fingern versuchte, den Wachspapierverschluss von der Flasche zu reißen. Es wollte ihm nicht gelingen.
    »Darf ich mal?«, fragte Phil und nahm ihm die Flasche aus der Hand. Er schenkte ein und stellte die Flasche auf den Tisch. Als er zu seinem Platz zurückgekehrt war, sagte Blaine:
    »Na, dann wollen wir mal, was, Mr. Tiggers?«
    »Eh - ja, bitte, selbstverständlich, Sir«, stammelte der Liliputaner.
    Blaine prüfte mit einem raschen Blick die Bereitschaft der Stenotypistinnen, knipste das Tonbandgerät ein und legte los. In rascher Folge wurde nacheinander der Name, der Geburtstag, der Geburtsort und der Beruf des kleinen Mannes erfragt, beantwortet und niedergeschrieben.
    Danach kam Blaine auf den

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