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0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod

Titel: 0248 - Auf dünnen Seilen tanzt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auf dünnen Seilen tanzt der Tod (1 of 2)
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Johnson bei den Lipizzanern gefunden hatte. Er war allein, und das war günstig.
    »Entschuldigen Sie, Herr Direktor«, sagte ich.
    Er drehte sich um.
    »Ja, Kenton? Was gibt es denn?«
    Ich erzählte ihm die Geschichte von den angeblichen Bemühungen, die Verbrechen intern durch Selbsthilfe aufzuklären. Er schien nicht sehr davon erbaut zu sein. Aber er verbot es auch nicht. Als ich ihn schließlich fragte, ob er uns ein paar Fragen beantworten wolle, meinte er:
    »Wissen Sie, Kenton, ich habe in den letzten Tagen so viele Fragen beantwortet, dass es mir auf ein Dutzend nicht mehr ankommt. Man gewöhnt sich sogar daran. Schießen Sie los.«
    »Sie dürfen aber nicht denken, dass wir frech werden wollen«, sagte ich gleich im Voraus. »Bei den meisten wissen wir, wo sie waren, als der Schuss fiel, Herr Direktor. Nur von Ihnen wissen wir es nicht.«
    Johnson lachte leise.
    »Ihr seid auf jeden Fall gründlich«, brummte er. »Ich war in meinem Wohnwagen.«
    »Es tut mir ja Leid, Mr. Johnson, aber ich muss Sie danach fragen: Haben Sie Zeugen dafür?«
    »Ja. Meine Frau und zwei Reporter aus der Stadt. Fragen Sie meine Tochter, für welche Zeitungen die beiden Jungens schreiben. Eve schneidet jeden Artikel aus. Ich kümmere mich nicht so sehr darum.«
    »Ach ja«, nickte ich, als wäre mir was eingefallen. »Mr. White war auch mit bei Ihnen, nicht wahr?«
    »Aber nein. Wer sagt denn das?«
    »Dann habe ich mich geirrt«, wich ich aus. »Vielen Dank, Herr Direktor.«
    Ich trat den Rückzug an. Als ich das Zelt verließ, sah ich Beppo händeringend hinüber zum Bürowagen laufen. Aber ich achtete nicht weiter darauf. Beppo hatte mit dem Liliputaner den Wohnwagen geteilt, und es war nur verständlich, dass er sich über die Verhaftung seines kleinen Freundes aufregte. Ich konnte doch nicht ahnen, was er vorhatte.
    Ich sprach in der nächsten halben Stunde noch mit einem halben Dutzend verschiedener Leute, denen ich im Prinzip die gleichen Fragen vorlegte, wenn ich auch bei jedem eine andere Geschichte zur Ausschmückung erfinden musste, damit sie nicht merkten, worauf ich wirklich hinauswollte.
    Als ich mich danach auf die Suche nach Jack machen wollte, kam Phil mit seinem Cadillac zur Einfahrt hereingebraust. Ich änderte meine Richtung und lief zu ihm hin.
    »Was ist denn das wieder für ein Blödsinn«, schimpfte Phil, während er die Wagentür zuschlug. »Jetzt sitzt Beppo im Büro und nimmt die ganze Geschichte auf sich.«
    Ich stöhnte.
    »Das hat uns gerade noch gefehlt. Warum konnte Blaine nicht mit uns Zusammenarbeiten? Durch seine Kurzschlusshandlung bringt er jetzt alles drunter und drüber. Was sollen wir jetzt tun?«
    »Zugreifen«, sagte Phil. »Wenn wir noch länger warten, ist Blaine dazu im-Stande, Beppo und den halben Zirkus auch noch zu verhaften.«
    Ich seufzte.
    »Meinetwegen. Aber es wäre mir lieber gewesen, wir hätten noch ein paar Stunden Zeit gehabt. Völlig lückenlos ist unser Gebäude noch keineswegs.«
    »Das weiß ich selber«, brummte Phil gereizt. »Aber wenn wir nicht bald was Entscheidendes unternehmen, ist der arme Kerl womöglich am Tiefpunkt angekommen und tut sich was an.«
    »Der Liliputaner?«
    »Ja. Er weinte. Du hättest es sehen sollen. Es sah unheimlich aus. Er hatte die Hände vors Gesicht geschlagen, er rührte sich nicht, und nur am Zucken seiner Schultern erkannten wir überhaupt, dass er weinte. Der kleine Kerl tat mir in der Seele leid.«
    »Dann los!«, rief ich. »Holen wir unseren Mann. Und hoffen wir, dass sich die Lücken in unserem Beweisgebäude nicht als riesengroße Löcher herausstellen.«
    Zusammen schritten wir übern Platz. Jetzt wollten wir den Mann verhaften, den wir für den Mörder hielten.
    ***
    Blaine, Zoome und der Polizeipräsident waren zugleich mit Phil aufgebrochen. Aber obgleich sie die Stadt besser kannten, war Phil zwei Minuten früher beim Zirkus eingetroffen, weil er rücksichtslos von seiner Sirene Gebrauch gemacht hatte.
    Zusammen gingen die drei Männer in das Büro. Johnson kam ihnen aufgeregt entgegen.
    »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, sagte er achselzuckend. »Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass Beppo es gewesen sein soll. Aber bei dem Liliputaner kann ich es mir noch weniger denken.«
    »Wir werden ja sehen«, sagte Blaine kurz angebunden, um seine innere Un-Sicherheit zu verbergen. »Reden wir einmal mit dem Mann. Wo ist er?«
    Johnson deutete mit der ausgestreckten Linken auf die Tür zu seinem

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