Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0248 - Gatanos Galgenhand

0248 - Gatanos Galgenhand

Titel: 0248 - Gatanos Galgenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
»Ich weiß nicht so recht, ob sich das alles noch ausdehnen wird. Hoffe aber, daß dies die letzte Leiche gewesen ist, denn mittlerweile geraten auch Sie in ein schiefes Licht.«
    Ich hätte ihm zu dieser letzten Bemerkung einiges erzählen können, unterließ es jedoch und erhob mich statt dessen. »Haben Sie noch Fragen, Lieutenant?«
    »Vorläufig nicht.« Er stand ebenfalls auf und schaute auf den Karteischrank. »Wir haben uns eine Ablichtung der Kundenkartei machen lassen«, sagte er. »Eigentlich müßte ich jede Person, die bei der Wahrsagerin ihre Zukunft wissen wollte, überwachen lassen. Aber so viele Leute habe ich nicht. Sie beide haben diese Frau zufällig mal konsultiert?«
    »Nein, Lieutenant«, erwiderte Tanith. »Miß O´Banion war eine Freundin von mir. Deshalb bin ich zu ihr gegangen.«
    »So ist das…« Er steckte sein Buch weg, in das er einige Notizen geschrieben hatte und wandte sich zum Gehen. »Wir sehen uns bestimmt noch wieder. Und über Sie, Sinclair, bekomme ich auch Bescheid, das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Verdächtigen Sie mich etwa, Lieutenant?«
    »Nein.«
    »Was macht mich für Sie denn so interessant?«
    »Ihr Name. Ganz einfach.« Er drehte sich um und ging. Seine Mitarbeiter folgten ihm schweigend.
    Als die Tür zugefallen war, atmete Tanith auf. »Puh«, sagte sie, »das war eine haarige Sache. Der kann dich nicht leiden, John.«
    »Ich weiß nicht so recht. Melvin ist ein guter Polizist. Vier Morde in seinem Bezirk, das kann einem schon auf den Wecker fallen, glaub mir. Zudem habe ich in New York tatsächlich aufgeräumt. Es ging da um Zombies und Ghouls, die Manhattan überschwemmen wollten.« [4]
    »War Melvin denn dabei?«
    »Nein, aber dieser Fall hat damals Furore gemacht. Er wird sicherlich genug davon gehört haben.« Während dieser Worte war ich zum Fenster gegangen und schaute hinaus.
    Man hatte die Tote abgeschnitten. Sie wurde bereits weggeschafft. Es ist immer ein makabres Bild, wenn eine Leiche in einen Sarg gesteckt wird, um sie fortzubringen. Daran werde ich mich nie gewöhnen.
    »Und was machen wir?« fragte Tanith.
    »Warten.«
    »Auf wen?«
    Ich hob die Schultern. »Judy Jackson, auf den Mörder. Was weiß ich alles.«
    »Judy hat keinen genauen Termin genannt«, sagte die Wahrsagerin.
    »Deshalb müssen wir hierbleiben.«
    »Ich wäre auch nicht weggegangen, aber ich möchte mir die Wohnung ansehen und auch das Haus. Wer wohnt hier noch alles?«
    »Da habe ich kaum eine Ahnung. Ich sehe die Leute so gut wie nicht, weil sie arbeiten. Nur abends kommen Sie zurück.«
    »Mit ihnen könnte man auch reden. Vielleicht haben sie etwas gesehen.«
    »Oder befinden sich in Gefahr.«
    »Auch das«, gab ich zu.
    Plötzlich lachte Tanith. Als ich sie erstaunt anschaute, sagte sie: »Du, John, ich habe Hunger. Das hört sich zwar dumm an, aber es ist so.«
    »Dann gehen wir was essen.«
    »Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe einen besseren Vorschlag. Einer muß hierbleiben. In der Nähe gibt es einen Schnellimbiß. Dort hole ich uns was.«
    »Hamburger?«
    »Was sonst?«
    »Okay.« Ich grinste. »Für mich dann einen großen mit viel Ketchup dazu.«
    »Mach ich.«
    »Und ich schaue mir inzwischen die Wohnung näher an. Acht Räume sind ja nicht wenig.« Tanith ging schon zur Tür, wohin ich sie begleitete.
    Als die Wahrsagerin nach unten ging, drehte ich mich um.
    Mit dem Rücken zur Tür blieb ich stehen und schaute in den Korridor. Er war wirklich lang. So etwas trifft man nur in alten Häusern vor. Auch in London gab es Bauten, die so ähnlich aussahen. Ich dachte darüber nach, daß die Morde ein gemeinsames Motiv haben mußten. Nur — wo konnte ich es finden?
    Langsam schritt ich vor. Es war still geworden. Die dicken Mauern des Hauses hielten den Lärm von der Straße gut ab. Da brauchte man nicht extra zu isolieren.
    Ich warf einen Blick in die einzelnen Räume. Am besten gefiel mir das Bad. Es war schwarz gekachelt.
    Das hatte ich auch noch nicht gesehen. Überrascht blieb ich auf der Schwelle stehen und machte Licht. Die Lampen waren an der Decke befestigt. Sie brauchten eine starke Leuchtkraft, um den viereckigen Raum zu erhellen.
    Pechschwarze Fliesen mit weißen Fugen. Die sanitären Anlagen besaßen eine graue Farbe. Hätte nur noch gefehlt, daß auch der Spiegel eine dunkle Fläche zeigte.
    Innerhalb des Raumes lag noch ein Hauch von Taniths Parfüm. Man merkte, wer sich in der Wohnung aufhielt.
    Meine Schritte stoppten. Sogar die Decke war

Weitere Kostenlose Bücher