Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Ärgernisses festnehmen soll.«
    Nicole ließ sich in einen Sessel sinken. »Das können Sie mir doch nicht antun«, flötete sie. »Ich habe nun mal nichts anzuziehen. Das ist das einzige Kleid, das ich habe.«
    »Uff«, murmelte Zamorra. »Was ist dann in den fünf Koffern? Steine?«
    »Nein, deine Scheckformulare«, lächelte sie und warf ihm eine Kußhand zu. Ächzend ließ Zamorra sich auf seinen Platz sinken. »Was kann man denn hier trinken, ohne daran zu sterben? Wein, Bier oder Kieselsäure?«
    »Der hiesige Wein ist ungenießbar«, erklärte Bill. »Wir sollten beim Bier bleiben. Owen hat ohnehin einen ganzen Kasten gewonnen.«
    »Wie das?« wollte Zamorra wissen.
    Saunders lehnte sich zurück und trommelte mit den Fingern auf seinem Bauch herum. »Wir haben gewettet, daß ich ihm seinen heute morgen geklauten Wagen innerhalb von vierundzwanzig Stunden wiederbeschaffe«, sagte er. »Draußen steht er.«
    »Da sage noch einer, die amerikanische Polizei wäre nicht tüchtig«, brummte Bill. »Für Sie haben wir auch eine Neuigkeit, Owen. Wir haben den Ford Mustang gefunden, von dem die beiden Jungs sprachen. Er hängt in den Baumwipfeln, über dem verschwundenen Netz.«
    Sheriff Saunders schloß die Augen. »Auch das noch«, brummte er. »Das gibt wieder einen Papierkram… Wir müssen also mit einem Kranwagen in den Wald hinein, um das Ding herauszuholen. Prompt werden die Umweltschützer ausñippen, sogar mit Recht. Wenn wir die Karre hängen lassen, flippen sie auch aus, außerdem ist das zu gefährlich. Wie ich die Wege des Schicksals kenne, wartet der Wagen, bis ein harmloser Oberförster über die Lichtung strolcht, und fällt ihm dann auf den Kopf.«
    Ein junger Mann schlenderte durch die Halle heran und blieb neben Bill und dem Sheriff stehen. »Da sind Sie ja wieder, Sir. Gibt es etwas Neues?«
    Saunders schüttelte sich. »Nein, Mister Brock«, sagte er. »Aber warum sind Sie noch in der Gegend? Sie wollten doch weiter nach Norden?«
    »Wir haben uns hier einquartiert«, verriet Martin Brock. »Wir sind nämlich neugierig.« Er wandte sich zu Zamorra und Nicole um. »Sind Sie die Spezialisten, die Mister Fleming anfordern wollte?«
    »Das spricht sich ein wenig zu dick herum«, sagte Zamorra. »Sie sollten sich aus der Angelegenheit heraushalten, junger Mann, und unsere Kreise nicht stören. Es könnte für Sie gefährlich werden.«
    Martin Brock hob die Brauen. »Soll das eine Drohung sein?«
    »Eine Warnung ist das«, röhrte Owen Saunders wie ein angeschossener Hirsch. »Die Polizei sieht es nicht gern, wenn sich Zivilisten in ihre Arbeit mischen, noch dazu Ausländer.«
    »Schon gut«, winkte Brock ab. »Aber das sind doch auch Zivilisten und Ausländer…«
    »Hören Sie, junger Mann«, sagte der Sheriff. »Wissen Sie, wie das ist, wenn ich Sie mit meinem schlanken Bauch vor mir her schiebe? Schön, daß Sie die Polizei alarmierten, wie das edle Christenpflicht ist, aber damit ist der Fall für Sie gestorben. Verstanden?«
    Martin Brock winkte ab. »Ich gehe ja schon…«
    »Hoffentlich«, murmelte Saunders. »Wie ich diese Jugendlichen einschätze, pfuschen sie uns doch noch ins Handwerk. Dazu ist die Jugend von heute viel zu abenteuerlustig. Mister Professor, was schlagen Sie vor? Insekten Vernichtungsmittel?«
    Zamorra sah Saunders nachdenklich an. Er war sich nicht ganz sicher, ob Saunders ihn auf den Arm nehmen wollte oder es ernst meinte. Die nächsten Worte überzeugten ihn jedoch.
    »Gehen wir davon aus, daß diese Riesenspinne auf menschliche Opfer aus ist. Ob das über die Straße gespannte Seil ein Zufall ist, bleibt dahingestellt. Wir könnten der Spinne oder ihren faustgroßen Artgenossen einen Köder vorlegen. Sehen Sie mich nicht an - ich bin zwar dick, aber kein Freiwilliger für so ein Todeskommando. Wie wäre es mit einer Art Puppe, eine Schaufensterpuppe vielleicht, die mit Gift gefüllt ist? Wenn die Spinne hineinsticht, um ihr Lähmgift abzusondern, nimmt sie selbst das Insektizid auf.«
    »Die Idee ist nicht schlecht«, sagte Zamorra. »Aber dazu müßten wir wissen, wo die Spinne sich aufhält. Ich glaube nicht, daß wir genügend Puppen und Gift zusammenbekommen, um die ganze Umgebung damit zu übersäen.«
    »Ich gehe davon aus, daß wir den Unterschlupf der Spinne in etwa lokalisieren können«, sagte Saunders.
    »Bis jetzt sehe ich keine großen Chancen«, erwiderte Zamorra. »Es klingt zwar nicht sehr gut, aber ich fürchte, wir müssen warten, bis das Biest wieder

Weitere Kostenlose Bücher