0248 - Unter Einsatz seines Lebens
Schrotschußtransmitter! Rhodan begriff, in welcher Gefahr sie alle schwebten, wenn sich die Vermutung des Maahk bewahrheiten sollte. Aber sie mußten Gewißheit haben, um handeln zu können.
„Stehen Sie noch zu dem Angebot, das Sie Gucky unterbreiteten?"
„Es war kein Angebot, sondern eine Bitte. Ja, ich stehe dazu."
„Wie sollen wir Ihren Plan in die Tat umsetzen?"
„Ganz einfach. Versuchen Sie, eins der kleinen Ei-Schiffe der Twonoser zu kapern und unbeschädigt in Ihren Besitz zu bekommen. Die Mannschaft sollte nicht getötet werden, da sie für das Unternehmen benötigt wird. Sie haben doch Mutanten, einen Suggestor..."
„Kitai Ishibashi, ja."
„Bringen Sie das Schiff in den Hangar der CREST, dann sehen wir weiter."
„Das ist alles?" ..
Vorerst ja. Noch etwas: Bereiten Sie einen Ihrer kleinen Materietransmitter zum Ausladen vor. Wir werden ihn benötigen."
Rhodan war sich darüber klar, daß von diesem Augenblick an Grek-1 eine aktive Rolle in den Geschehnissen spielen würde. Er hatte die Initiative an sich gerissen, aber im positiven Sinne.
Vielleicht würde man ihm eines Tages dankbar dafür sein müssen.
„Ich unterrichte Sie ständig über das, was draußen geschieht", versprach Rhodan bevor er sich verabschiedete. „Sie gehören nun voll und ganz zu uns," Grek-1 verneigte sich unbeholfen.
„Dafür bin ich Ihnen dankbar - bis zu meinem Ende." Rhodan blieb stehen. „Was soll das heißen? Haben Sie Bedenken?"
„Nicht mehr als sonst auch. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, daß Sie sich voll und ganz auf mich verlassen können.
Fragen Sie Ihren Freund Gucky. Er kennt mich."
„Er sagte es mir bereits", bestätigte Rhodan und verließ Grek-1 endgültig. In der Zentrale traf er Tolot. Rhodan berichtete ihm von den Vermutungen, die Grek-1 geäußert hatte. Der Haluter gab nicht sofort Antwort. Er verfiel in Nachdenken, und Rhodan hütete sich, ihn zu stören. Es gab keinen schnelleren und zuverlässigeren Denker als Tolot mit seinen zwei Gehirnen. Er war wie ein kleines Elektronengehirn - und fast so schnell.
„Die Vermutung des Maahk hat einen Schönheitsfehler", sagte er endlich und sah gar nicht zufrieden aus.. Niemals würden die Meister einen direkten Angriff auf die Milchstraße durchführen, ohne sich vorher davon überzeugt zu haben, daß eine Aussicht auf Erfolg bestünde. Ich nehme vielmehr an, daß lediglich eine Art Bestandsaufnahme geplant ist. Die Meister gaben den Maahks den Auftrag, alle existierenden Materietransmitter zu inspizieren.
Sie wollen wissen, woran sie sind." Rhodan wirkte nicht sehr überzeugt. „Wie kommen Sie darauf? Warum wollten sie eine Inspektion durchführen?"
„Es mag mehr Transmitterstationen geben, als wir ahnen. Einige sind zerstört worden. Hinzu kommen die revoltierenden Maahks.
Es ist doch so, daß man von einem heillosen Durcheinander sprechen kann, nicht wahr? Ist es da auch nicht verständlich, wenn eine Inspektion durchgeführt wird, die gleich zwei Zwecken dient?
Erst einmal stellen die Meister fest, welche Transmitter einsatzbereit sind, und zweitens finden sie heraus, auf welche Stämme der Maahks sie sich noch verlassen können."
„Das stimmt auch wieder. Wie sollen wir aber verhindern, daß der Schrotschußtransmitter inspiziert wird?"
„Wir tun genau das, wozu Grek-1 geraten hat. Er ist der einzige, der uns jetzt helfen kann. Nur er kann herausfinden, was die Meister wirklich planen, denn er ist der einzige, der sich auf dem Planeten Alpha-Zentra bewegen kann, ohne Verdacht zu erregen.
Die Maahks sehen alle gleich aus."
„Das meinen wir!" Der Interkom summte. Es war die Orterzentrale nebenan. Der diensthabende Offizier sagte: „Wir fliegen mit Unterlicht, Sir. Uns voraus hat ein Schiff der Twonoser die gleiche Richtung. Werden wir ausweichen?"
„Wie groß?"
„Länge fünfzig Meter - wahrscheinlich ein Aufklärer."
„Danke", sagte Rhodan. „Behalten Sie es weiterhin auf den Schirmen. Ich glaube nicht, daß wir diesmal ausweichen. Im Gegenteil. Wir werden den Twonoser kapern." Der Bildschirm des Interkoms erlosch. Rhodan wandte sich wieder Tolot zu. Sein Gesicht war ernst.. Nun ist es soweit", sagte er.
Leutnant Mattai hatte Dienst in der Waffensteuerzentrale. Er vertrat Major Wiffert, der in seiner Kabine war und schlief. Der Interkom war eingeschaltet. Laufend kamen Oberst Rudos Anweisungen.
„Narkosestrahler bereithalten, Leutnant. Sobald wir entsprechende Entfernung haben, einschalten. Das ist in
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