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0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht

Titel: 0249 - Mein Grab in der Teufelsschlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kontrollen geschlüpft, mein Ausweis hatte mir geholfen, denn ich durfte Waffen tragen, aber nun hockte ich auf dem Sitz und merkte allmählich, daß etwas schiefgelaufen war.
    Nur Weihnachtsgeschenke hatte ich einkaufen wollen.
    Jetzt saß ich in der Maschine nach Zürich.
    Allmählich begann mein Verstand wieder klar zu arbeiten. Ich ließ die vergangenen Dinge vor meinen geistigen Augen Revue passieren, und mittlerweile kam auch die Erinnerung zurück.
    Ich war in das Schallplattengeschäft gegangen, um eine LP zu holen. Da war mir schlecht geworden.
    Wirklich nur übel?
    Verdammt, das war doch etwas anderes. Ich wollte mich nicht damit abfinden. Wenn ich bei klarem Verstand gewesen wäre, dann hätte ich doch nicht so etwas getan.
    Auch bei einer Übelkeit waren die normalen Reaktionen nicht lahmgelegt. Nein, da war etwas anderes geschehen.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?« erkundigte sich die Stewardeß freundlich.
    »Wenn Sie einen Whisky hätten…«
    »Natürlich, Sir. Scotch oder Bourbon?«
    »Scotch bitte.«
    »Sehr gern.« Sie verschwand und kam mit einem Tablett zurück.
    Das Sodawasser ließ ich stehen. Langsam trank ich, und der Whisky schien meine Gedanken klargefegt zu haben, denn plötzlich wurde mir richtig bewußt, daß ich mich auf dem Flug nach Zürich befand.
    Zürich liegt in der Schweiz, und dort hielten sich auch die Conollys auf, um ihren Winterurlaub zu verbringen.
    Zufall? Manipulation? Ich glaubte an letzteres. Man hatte mich magisch manipuliert. Irgend jemand wollte, daß ich in die Schweiz kam. Aber wer?
    Ich nahm noch einen Schluck, doch die Lösung wurde mir nicht serviert. Plötzlich mußte ich lachen. Ich dachte daran, daß ich für einen Winterurlaub in der Schweiz überhaupt nicht angezogen war.
    Zudem hatte ich auch nichts mit, nicht einmal Ersatzunterwäsche.
    Ich bat die Stewardeß zu mir und fragte sie, ob sie etwas Geld umtauschen konnte.
    Das tat sie gern. Danach steckten in meiner Tasche knapp Franken und einige Münzen. So war ich wenigstens nicht ohne Kleingeld. Schecks trug ich genug bei mir. Ich würde mich in diesem fremden Land durchschlagen können.
    Warum die Schweiz?
    Diese Frage quälte mich besonders. Noch etwas kam hinzu. Sir James und Suko waren nicht informiert. Die würden mich sicherlich überall suchen, nur nicht da, wo ich landete.
    Da mein Zeitgefühl ein wenig durcheinandergeraten war, mußte ich die Stewardeß nach der Landezeit fragen.
    »Oh, wir sind in einer Stunde in Zürich.«
    »Danke sehr!«
    Von Zürich war es nicht mehr weit bis Lenzerheide. Dort machten die Conollys Urlaub. Ich konnte sicherlich noch einen Zug bekommen, der mich zu meinem Ziel brachte.
    So etwas war mir auch noch nie passiert. Da hatte mich doch irgend jemand überraschen können. Ob dieser Unbekannte vielleicht mit der Seelenburg zusammenhing? Auch sie hatte im Kanton Graubünden gestanden oder stand noch immer dort. Auf meiner Fahrt zu ihr war ich auch durch Lenzerheide gekommen, deshalb kannte ich mich einigermaßen dort aus. Ich erinnerte mich auch an die Einheimischen, die ich während des Falls der Seelenburg dort kennengelernt hatte. [3]
    Nur die Namen fielen mir nicht mehr ein. Den einen nannten sie Sir Archie oder so ähnlich, und der andere wurde Carlo gerufen.
    Das spielte jetzt keine Rolle. Ich freute mich schon auf Bills Gesicht, wenn er mich plötzlich entdeckte. Zum Glück kannte ich den Namen des Hotels, in dem der Reporter abgestiegen war.
    Irgendwie fand ich meine gute Laune zurück und mußte sogar lächeln. Die Sorgen drängte ich in den Hintergrund, völlig ausschalten konnte ich sie allerdings nicht.
    Da lauerte irgend etwas in weiter Ferne, das mich, John Sinclair, beeinflußt hatte.
    Ich war gerufen worden, und ich würde kommen.
    Wir flogen Zürich an. Es war dämmrig geworden. Unter uns glitzerten zahlreiche Lichter. Zwischen ihnen erkannte ich einen großen dunklen Fleck.
    Es war der See.
    Schon mußten wir das Rauchen einstellen und uns anschnallen.
    Die Maschine verlor rasch an Höhe. Die Lichter wurden größer, sie strahlten durch die Dunkelheit.
    Landebahnbeleuchtung strahlte rhythmisch auf. Sie erinnerte mich an Szenen aus den Filmen des bekannten Regisseurs Spielberg.
    Bodenkontakt. Das Schaukeln hielt sich in Grenzen.
    Gegenschub. Dann rollten wir aus.
    Ich befand mich in Zürich. Kopfschüttelnd löste ich den Gurt, als die Maschine stand; wenn mir das jemand bei Dienstantritt erzählt hätte, ich hätte ihn für verrückt

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